Ein Gesicht für die Vorarlberger Lebensmittel
„Trotz Widerständen aus den verschiedensten Bereichen und vielfachem Belächeln aus den eigenen Reihen, hat sich ein Grüppchen von Idealisten – zusammengesetzt aus Kammerbediensteten, Bäuerinnen und Bauern der einzelnen Regionen – an die Arbeit gemacht, um Bauernmärkte zu organisieren. Das Ziel unserer Bemühungen war es nicht, wie teilweise vorgeworfen, die agrarische Vermarktung umzukrempeln…. Erfreulich ist, dass die Bauernmärkte auch Anregung für andere sein können. So führt eine Handelskette eine ‚Vorarlberg-Woche‘ mit dem Schwerpunkt ‚Vorarlberger Käse‘ durch…. Und eine andere Kette plant ebenfalls eine solche Aktion. Dafür gebührt Dank!“ (Mitteilungen der LK für Vorarlberg Nr. 40/1987)
„Morgen ist es endlich so weit: Das Projekt ‚Ländle-Siegel‘ geht in die Startphase. Es war ein langer und strapaziöser Weg bis zur Verwirklichung. Grundgedanke war, die Konkurrenzfähigkeit für die heimischen landwirtschaftlichen Produkte gegenüber der billigen Massenware zu verbessern und den Erlös für die Bauern zu steigern.
Wir meinten ursprünglich, das könnte dadurch geschehen, daß jedes Produkt der heimischen Landwirtschaft mit einem Siegel versehen wird. Der Konsument würde so viel Patriotismus entwickeln, daß er sich immer fürs heimische Produkt entscheidet. Ernüchterung brachte jedoch eine Tagung mit deutschen Experten: In Deutschland gibt es schon länger das Siegel ‚Produkt aus deutschen Landen‘ für alle deutschen Erzeugnisse. Es wird von den Konsumenten kaum registriert. Auch auf einer Informationsreise in der Schweiz hat sich bestätigt: Das Herkunftszeichen muß auch ein gewisses Qualitätslimit und die Garantie für eine naturnahe Produktionsweise beinhalten. Nur dann findet es beim Konsumenten gebührende Beachtung. Diese Erfahrungen im Ausland waren ein klarer Auftrag, das Niveau für das ‚Ländle-Siegel‘ höherzuschrauben wie ursprünglich beabsichtigt. So ist nun das ‚Ländle Siegel‘ das Zeichen für die Vorarlberger Herkunft, für Qualität und naturnahe Produktion.“ (Mitteilungen der LK für Vorarlberg Nr. 47/1989)
„Morgen ist es endlich so weit: Das Projekt ‚Ländle-Siegel‘ geht in die Startphase. Es war ein langer und strapaziöser Weg bis zur Verwirklichung. Grundgedanke war, die Konkurrenzfähigkeit für die heimischen landwirtschaftlichen Produkte gegenüber der billigen Massenware zu verbessern und den Erlös für die Bauern zu steigern.
Wir meinten ursprünglich, das könnte dadurch geschehen, daß jedes Produkt der heimischen Landwirtschaft mit einem Siegel versehen wird. Der Konsument würde so viel Patriotismus entwickeln, daß er sich immer fürs heimische Produkt entscheidet. Ernüchterung brachte jedoch eine Tagung mit deutschen Experten: In Deutschland gibt es schon länger das Siegel ‚Produkt aus deutschen Landen‘ für alle deutschen Erzeugnisse. Es wird von den Konsumenten kaum registriert. Auch auf einer Informationsreise in der Schweiz hat sich bestätigt: Das Herkunftszeichen muß auch ein gewisses Qualitätslimit und die Garantie für eine naturnahe Produktionsweise beinhalten. Nur dann findet es beim Konsumenten gebührende Beachtung. Diese Erfahrungen im Ausland waren ein klarer Auftrag, das Niveau für das ‚Ländle-Siegel‘ höherzuschrauben wie ursprünglich beabsichtigt. So ist nun das ‚Ländle Siegel‘ das Zeichen für die Vorarlberger Herkunft, für Qualität und naturnahe Produktion.“ (Mitteilungen der LK für Vorarlberg Nr. 47/1989)
Marktposition stärken
Das Bemühen der heimischen Landwirtschaft, ihren Produkten am Markt eine Sonderstellung zu verleihen, reicht weit zurück. Bereits im Jahre 1929 wurde die im Eigentum der Bauernkammer stehende Vorarlberger Käseschutzmarke im Zentralmarkenregister in Wien und im internationalen Markenregistrierungsbüro in Bern registriert.
In den Kriegsjahren und Zeiten der Hungersnot erübrigten sich derartige Bemühungen. Als sich der Mangel in Überschuss wandelte, überließ man in der heimischen Landwirtschaft die Vermarktung Dritten. Das war im Sinne der damals aufkommenden Arbeitsteilung in der Landwirtschaft. Die wertvollen Lebensmittel aus bäuerlicher Landwirtschaft verschwanden in der Anonymität.
Der Schweizer Käse und der Südtiroler Speck zeigten, wie es anders gehen könnte. Im Rahmen des LK-Agrarkonzeptes 1986 fasste man den Mut, in diese Richtung auch etwas zu unternehmen. Ein erster Paukenschlag, der die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Lebensmittel aus heimischer Landwirtschaft lenkte, war die Produkteschau mit Vorarlberger Lebensmitteln im Hohenemser Palast anno 1986. In den Jahren darauf folgten weitere Initiativen der LK wie der Bauernmarkt in allen Städten Vorarlbergs, die Auszeichnung der Edelbrände und Moste mit dem Gütesiegel und das „Ländle-Siegel“. Mit der Gründung des Vorarlberger Naturproduktevereines, der später umfirmiert wurde in das heutige Ländle Marketing, war ein professionelles Fundament für das LÄNDLE Herkunfts- und Qualitätssiegel geschaffen.
In den Kriegsjahren und Zeiten der Hungersnot erübrigten sich derartige Bemühungen. Als sich der Mangel in Überschuss wandelte, überließ man in der heimischen Landwirtschaft die Vermarktung Dritten. Das war im Sinne der damals aufkommenden Arbeitsteilung in der Landwirtschaft. Die wertvollen Lebensmittel aus bäuerlicher Landwirtschaft verschwanden in der Anonymität.
Der Schweizer Käse und der Südtiroler Speck zeigten, wie es anders gehen könnte. Im Rahmen des LK-Agrarkonzeptes 1986 fasste man den Mut, in diese Richtung auch etwas zu unternehmen. Ein erster Paukenschlag, der die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Lebensmittel aus heimischer Landwirtschaft lenkte, war die Produkteschau mit Vorarlberger Lebensmitteln im Hohenemser Palast anno 1986. In den Jahren darauf folgten weitere Initiativen der LK wie der Bauernmarkt in allen Städten Vorarlbergs, die Auszeichnung der Edelbrände und Moste mit dem Gütesiegel und das „Ländle-Siegel“. Mit der Gründung des Vorarlberger Naturproduktevereines, der später umfirmiert wurde in das heutige Ländle Marketing, war ein professionelles Fundament für das LÄNDLE Herkunfts- und Qualitätssiegel geschaffen.
Ländle-Bewusstsein
Seit 1993 ist die Vorarlberg Milch mit der Marke „Ländle Milch“ in den Regalen. Auch der Lebensmittelhandel sprang nach und nach auf die Regional-Schiene auf. Initiativen der verschiedensten Art und unterschiedlicher Akteure förderten in der Folge das Ländle-Bewusstsein. Aus dem Jungen Gastgewerbe kam der Anstoß für den Landwirtschaftlichen Innovationspreis, der später zum Landwirtschaftlichen Zukunftspreis weiterentwickelt wurde. In der Gastronomie blieb es bei wenigen Leuchtturmprojekten, die LÄNDLE aus Überzeugung auf ihre Speisekarten setzten.
Die Direktvermarkter bündelten ihre Kräfte mit der Gründung des „Verein vom Ländle Bur“ für die Qualitätssicherung und das gemeinsame Marketing. Die Bäuerinnen drängten mit ihrer Aktion „Schule am Bauernhof“ in die pädagogischen Gemäuer. Starke Auftritte der heimischen Landwirtschaft gab es auf der Dornbirner Messe mit Sonderschauen wie „Landwirtschaft ist Lebenskraft“, „Bauernwelten“ und „Holz und Käse“. Mit dem LUAG wurde von LK und Ländle Marketing eine eigene Konsumentenzeitung aufgelegt. Jüngere Kinder der Ländle-Strategie sind u.a. die Ländle-Gastronomie, die Auszeichnung „Vorarlberg am Teller“ und KÖRIX.
Wenn man zurückschaut und feststellt, dass damals die Durchführung einer Vorarlberg-Woche im Lebensmittelhandel als Erfolg gefeiert wurde, und hinschaut, welche Rolle „Ländle“ heute in unserer Gesellschaft spielt, wird sichtbar, in den letzten 40 Jahren hat sich für die bäuerlichen Lebensmittel Großes getan. Trotzdem ist immer noch Luft nach oben.
Die Direktvermarkter bündelten ihre Kräfte mit der Gründung des „Verein vom Ländle Bur“ für die Qualitätssicherung und das gemeinsame Marketing. Die Bäuerinnen drängten mit ihrer Aktion „Schule am Bauernhof“ in die pädagogischen Gemäuer. Starke Auftritte der heimischen Landwirtschaft gab es auf der Dornbirner Messe mit Sonderschauen wie „Landwirtschaft ist Lebenskraft“, „Bauernwelten“ und „Holz und Käse“. Mit dem LUAG wurde von LK und Ländle Marketing eine eigene Konsumentenzeitung aufgelegt. Jüngere Kinder der Ländle-Strategie sind u.a. die Ländle-Gastronomie, die Auszeichnung „Vorarlberg am Teller“ und KÖRIX.
Wenn man zurückschaut und feststellt, dass damals die Durchführung einer Vorarlberg-Woche im Lebensmittelhandel als Erfolg gefeiert wurde, und hinschaut, welche Rolle „Ländle“ heute in unserer Gesellschaft spielt, wird sichtbar, in den letzten 40 Jahren hat sich für die bäuerlichen Lebensmittel Großes getan. Trotzdem ist immer noch Luft nach oben.