Die Vorarlberger Milchwirtschaft

„Im Jahre 1869 mußten mit einer Kuh drei Personen ernährt werden. Das war eine Aufgabe, die zu erfüllen war. Seither nahm die Industrialisierung unseres Landes einen großen Aufschwung. Die Bevölkerung vermehrte sich. Im Jahre 1934 entfielen auf eine Kuh bereits 4,2 Personen. Jetzt (1948) sollten von einer Kuh 5,27 Personen mit Milch, Butter und Käse versorgt werden.
Während vor 100 Jahren die Stadtfamilien ihre Milch direkt vom Bauern bezogen, hatte sich dieses Bild bis 1938 bereits wesentlich geändert. Die entstandenen Sennereigenossenschaften gaben besonders in den Städten und großen Landgemeinden einen größeren Teil der Anlieferung als Trinkmilch ab.
Der Krieg hat eine bedeutsame Veränderung gebracht. Das Rheintal und der Walgau sind als Sennereigebiet ausgeschieden. Sie sind jetzt ein Molkereigebiet geworden. Betrachten wir die milchwirtschaftliche Situation unseres Landes, wie sie sich uns heute darstellt, so kommen wir zu einer milchwirtschaftlichen Dreiteilung.
Da ist das Gebiet der dichten Bevölkerung, des vorwiegenden Frischmilchabsatzes, der großen Molkereien. Dieses umfasst das Rheintal und zum größten Teil den Walgau. Dann haben wir ein Gebiet mit weniger dichter Bevölkerung, aber einer hoch entwickelten Milchwirtschaft. Es ist das Gebiet der Sennereien des Pfänderstockes, des Bregenzerwaldes, des Tannberges und des Walsertales, sowie einzelner Randgemeinden des Rheintales und Walgaues. Schließlich ist noch ein Gebiet, in dem die Milch im eigenen Haushalt verwendet und verarbeitet wird. Es ist dies das obere Klostertal, das Montafon, das Brandnertal und andere abgelegene Berglagen.
In jedem dieser Gebiete wird die Milchwirtschaft ihre gesonderten Wege gehen, so wie es die Umwelt erfordert. Alle Planungen und Förderungsmaßnahmen auf dem Gebiete der Milchwirtschaft werden diesen Verschiedenheiten auch in Zukunft Rechnung tragen müssen." (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 1/1948)
Während vor 100 Jahren die Stadtfamilien ihre Milch direkt vom Bauern bezogen, hatte sich dieses Bild bis 1938 bereits wesentlich geändert. Die entstandenen Sennereigenossenschaften gaben besonders in den Städten und großen Landgemeinden einen größeren Teil der Anlieferung als Trinkmilch ab.
Der Krieg hat eine bedeutsame Veränderung gebracht. Das Rheintal und der Walgau sind als Sennereigebiet ausgeschieden. Sie sind jetzt ein Molkereigebiet geworden. Betrachten wir die milchwirtschaftliche Situation unseres Landes, wie sie sich uns heute darstellt, so kommen wir zu einer milchwirtschaftlichen Dreiteilung.
Da ist das Gebiet der dichten Bevölkerung, des vorwiegenden Frischmilchabsatzes, der großen Molkereien. Dieses umfasst das Rheintal und zum größten Teil den Walgau. Dann haben wir ein Gebiet mit weniger dichter Bevölkerung, aber einer hoch entwickelten Milchwirtschaft. Es ist das Gebiet der Sennereien des Pfänderstockes, des Bregenzerwaldes, des Tannberges und des Walsertales, sowie einzelner Randgemeinden des Rheintales und Walgaues. Schließlich ist noch ein Gebiet, in dem die Milch im eigenen Haushalt verwendet und verarbeitet wird. Es ist dies das obere Klostertal, das Montafon, das Brandnertal und andere abgelegene Berglagen.
In jedem dieser Gebiete wird die Milchwirtschaft ihre gesonderten Wege gehen, so wie es die Umwelt erfordert. Alle Planungen und Förderungsmaßnahmen auf dem Gebiete der Milchwirtschaft werden diesen Verschiedenheiten auch in Zukunft Rechnung tragen müssen." (Mitteilungen der Vorarlberger Bauernkammer 1/1948)
Schwerpunkte sind geblieben
Die Versorgungslage ist jedoch eine andere geworden. Heute sind es rund 30.000 Kühe, die 412.000 Einwohnern gegenüber stehen. Das heißt, eine Kuh „versorgt“ 13,7 Menschen. Während die Anzahl der Kühe seit Ende des Zweiten Weltkrieges geringfügig zurückgegangen ist, hat sich die Einwohnerzahl in Vorarlberg um 65 Prozent erhöht.
Die damalige Dreiteilung in Molkerei-, Sennerei- und Selbstverwertergebiet hat im Kern bis heute gehalten. Die späteren Strukturreformen im Rahmen der Milchmarktordnung sind auch dieser Einteilung gefolgt. An den Rändern allerdings hat es Veränderungen gegeben und in jüngerer Zeit wurde diese Gebietskulisse mit vermehrten Lieferungen ins Ausland durchlöchert. Und innerhalb dieser Gebiete hat sich in punkto Betriebszusammenlegungen einiges getan.
Permalink zum historischen Foto: https://pid.volare.vorarlberg.at/o:308405
Die damalige Dreiteilung in Molkerei-, Sennerei- und Selbstverwertergebiet hat im Kern bis heute gehalten. Die späteren Strukturreformen im Rahmen der Milchmarktordnung sind auch dieser Einteilung gefolgt. An den Rändern allerdings hat es Veränderungen gegeben und in jüngerer Zeit wurde diese Gebietskulisse mit vermehrten Lieferungen ins Ausland durchlöchert. Und innerhalb dieser Gebiete hat sich in punkto Betriebszusammenlegungen einiges getan.
Permalink zum historischen Foto: https://pid.volare.vorarlberg.at/o:308405