Die Kuh ist kein Klima-Killer!
Im Mittelpunkt des Vortrags standen „Bedrohungen und Potenziale fruchtbarer Landschaften“. Es ging einmal mehr um das geniale Team: Gras und Graser. Das sind die Wiederkäuer, die hauptsächlich von Gras leben können, wenn wir sie denn lassen. Die Kuh konnte nur an den Klimapranger geraten, weil sie als schlechter Futterverwerter gilt. Dies stimmt aber nur in dem Zusammenhang, dass die Kuh „Getreide schlechter verwertet als Monogastrier“. Eigentlich ist die Kuh genial, sie kann von Gras leben, welches wir gar nicht nützen können. Im Gegenzug liefert sie uns hochwertiges Protein.
Die Kuh wird immer noch daran gemessen, wie sie Mais und anderes Getreide verdaut – und nicht an ihrer ureigenen Fähigkeit als Wiederkäuer, nämlich Gras umsetzen zu können. Seit wir begriffen haben, dass der Klimawandel ein höchst ernst zu nehmendes Problem darstellt, ist der falsche Eindruck entstanden, dass Klimagase – das CO2, das Methan und das Lachgas – an sich schlecht seien. Es sind nicht die Klimagase an sich das Problem – auch nicht das Methan an sich. Es ist die Menge der Klimagase in der Atmosphäre, die immer mehr zunimmt, angetrieben durch die Nutzung der fossilen Energie. Ausgeblendet sind die Folgekosten der unbegrenzten Fossilen-Energienutzung ebenso wie die Unfälle – bis hin zur Explosion der Deep Water Horizon 2010 im Golf von Mexiko und der Havarie 2011 in Fukushima sowie die aktuellen Gaslecks in den Pipelines.
Die Kuh wird immer noch daran gemessen, wie sie Mais und anderes Getreide verdaut – und nicht an ihrer ureigenen Fähigkeit als Wiederkäuer, nämlich Gras umsetzen zu können. Seit wir begriffen haben, dass der Klimawandel ein höchst ernst zu nehmendes Problem darstellt, ist der falsche Eindruck entstanden, dass Klimagase – das CO2, das Methan und das Lachgas – an sich schlecht seien. Es sind nicht die Klimagase an sich das Problem – auch nicht das Methan an sich. Es ist die Menge der Klimagase in der Atmosphäre, die immer mehr zunimmt, angetrieben durch die Nutzung der fossilen Energie. Ausgeblendet sind die Folgekosten der unbegrenzten Fossilen-Energienutzung ebenso wie die Unfälle – bis hin zur Explosion der Deep Water Horizon 2010 im Golf von Mexiko und der Havarie 2011 in Fukushima sowie die aktuellen Gaslecks in den Pipelines.
Geniales Team Gras und Graser
Teil des genialen Teams Gras und Graser ist das Rind auf der Weide. Wichtig ist der Autorin zu sagen, dass nicht nur die wirklichen Graser immer wieder oder dauerhaft auf die Weide gehören, sondern dass es eben auch andere gibt – Schweine, Gänse, Hühner die gerne zumindest einen Teil ihres Lebens draußen verbringen und auch gerne einen wesentlichen Teil ihres Futters aus Gras generieren würden.
40 Prozent der globalen Landfläche sind von Gras bedeckt. Diese große Zahl gibt eine Ahnung hinsichtlich der Bedeutung des Grünlandes als einer gigantischen Eiweiß- und Energieressource. Wir können sie nutzen, vor allem über die Wiederkäuer, die, wenn wir sie artgerecht ernähren, nicht in Konkurrenz zu uns stehen. Alle Grasländer dieser Welt sind in Koevolution mit den Grasern entstanden. Gras ohne Graser gibt es auf Dauer nicht, weil das Gras der Beweidung bedarf.Der Biss löst den notwendigen Wachstumsimpuls aus. Das weltweite Dauergrünland ist auch deshalb so wichtig, weil es die größten Kohlenstoffspeicher im Boden gebildet hat, die wir auf der globalen Landfläche neben dem Wald haben. Dass dies so ist, liegt vor allem an dem, was wir nicht sehen: gemeint sind die Wurzeln unter der fruchtbaren Grasnarbe: Sie sind der Humus von morgen und Humus besteht zu über 50 Prozent aus Kohlenstoff – dem C im CO2. Wurzelwachstum braucht Zeit. Dauergrünland, welches Jahr für Jahr genutzt werden kann, wenn es nachhaltig genutzt wird, ermöglicht immer weiteres Wurzelwachstum, woraus sich Humus aufbaut.
40 Prozent der globalen Landfläche sind von Gras bedeckt. Diese große Zahl gibt eine Ahnung hinsichtlich der Bedeutung des Grünlandes als einer gigantischen Eiweiß- und Energieressource. Wir können sie nutzen, vor allem über die Wiederkäuer, die, wenn wir sie artgerecht ernähren, nicht in Konkurrenz zu uns stehen. Alle Grasländer dieser Welt sind in Koevolution mit den Grasern entstanden. Gras ohne Graser gibt es auf Dauer nicht, weil das Gras der Beweidung bedarf.Der Biss löst den notwendigen Wachstumsimpuls aus. Das weltweite Dauergrünland ist auch deshalb so wichtig, weil es die größten Kohlenstoffspeicher im Boden gebildet hat, die wir auf der globalen Landfläche neben dem Wald haben. Dass dies so ist, liegt vor allem an dem, was wir nicht sehen: gemeint sind die Wurzeln unter der fruchtbaren Grasnarbe: Sie sind der Humus von morgen und Humus besteht zu über 50 Prozent aus Kohlenstoff – dem C im CO2. Wurzelwachstum braucht Zeit. Dauergrünland, welches Jahr für Jahr genutzt werden kann, wenn es nachhaltig genutzt wird, ermöglicht immer weiteres Wurzelwachstum, woraus sich Humus aufbaut.
Humus bindet Klimaschädliches CO2
Da über die Hälfte des Humus, bezogen auf das Gewicht, aus Kohlenstoff besteht, entlastet jeglicher Zuwachs von Humus im Boden die Atmosphäre, indem er ihr CO2 entzieht und damit zur Begrenzung des Klimawandels beiträgt. Pro Tonne Humus sind es 0,55 Tonenn Kohlenstoff und 1,25 Tonenn Sauerstoff, das macht zusammen 1,8 Tonnen CO2. Diesen direkten Zusammenhang gilt es künftig für eine nachhaltige Entwicklung zu nutzen. Dies bedeutet aber umgekehrt auch, dass Landnutzungsänderungen durch Umbruch von Dauergrünland mit jeder Tonne rückgebildetem Humus die Atmosphäre wieder entsprechend belasten.
Wenn wir wollen, dass es von der Tendenz dahin geht, dass tatsächlich wieder mehr Gras in die Kuh kommt, dann brauchen wir Rahmenbedingungen, die genau dieses Denken und Handeln auch ökonomisch möglich machen. Wir können die Lebensmittelversorgung nicht immer auf weniger Landwirte abschieben (die Anzahl praktizierender Bäuerinnen und Bauern geht dramatisch zurück) und dann zusätzlich den „schwarzen Peter“ Klimawandel der Landwirtschaft umhängen.
Autor: Florian Vincenz
Wenn wir wollen, dass es von der Tendenz dahin geht, dass tatsächlich wieder mehr Gras in die Kuh kommt, dann brauchen wir Rahmenbedingungen, die genau dieses Denken und Handeln auch ökonomisch möglich machen. Wir können die Lebensmittelversorgung nicht immer auf weniger Landwirte abschieben (die Anzahl praktizierender Bäuerinnen und Bauern geht dramatisch zurück) und dann zusätzlich den „schwarzen Peter“ Klimawandel der Landwirtschaft umhängen.
Autor: Florian Vincenz