25 Jahre Pustertaler Sprinzenzucht in Österreich
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Am 26. Oktober 1999 fanden in St. Lorenzen in Südtirol mit Dr. Hugo Valentin und den österreichischen Vertretern, Gründungsfunktionär Karl Mair und Zuchtleiter Christian Moser, die erfolgreichen Gespräche für den Start des Zuchtprogrammes der Pustertaler Sprinzen in Österreich statt. Mit dem neuen ÖPUL-Programm ab 2000 wurde die Rasse in den Status als hoch gefährdete Rinderrasse aufgenommen. Damit war der Startschuss gelegt für die erfolgreiche Entwicklung der Rasse in den letzten 25 Jahren. Heute werden von 380 Züchter:innen in allen Bundesländern Österreichs 3.500 Sprinzenzuchttiere gehalten.
Die Geschichte der Rasse
Ursprünglich beheimatet war die Rasse im gleichnamigen Tal in Süd- und Osttirol. Die Bezeichnung Sprinzen wurde gewählt, da die Färbung an Farbspritzer erinnert, aber auch der Name Pustertaler Schecken wird verwendet.
Zur Zeit der k.k.-Monarchie wurden die Pustertaler als beste Rinderrasse bezeichnet. Der Bestand verringerte sich jedoch in Folge des Ersten Weltkrieges drastisch, da der Viehhandel nach Wien völlig zum Erliegen kam. Eine Trendwende folgte wieder, als man in den 90er-Jahren in Südtirol ein Förderprogramm zur Erhaltung der Rasse startete. Dabei setzte man in den Anfangsjahren auch auf die Einkreuzung von Vogesenblut aus Gründen der Rassenvielfalt, Milchleistung und besonders auch wegen des ähnlichen Aussehens beider Rassen. Die Rasse konnte so vor dem Aussterben bewahrt werden.
Zur Zeit der k.k.-Monarchie wurden die Pustertaler als beste Rinderrasse bezeichnet. Der Bestand verringerte sich jedoch in Folge des Ersten Weltkrieges drastisch, da der Viehhandel nach Wien völlig zum Erliegen kam. Eine Trendwende folgte wieder, als man in den 90er-Jahren in Südtirol ein Förderprogramm zur Erhaltung der Rasse startete. Dabei setzte man in den Anfangsjahren auch auf die Einkreuzung von Vogesenblut aus Gründen der Rassenvielfalt, Milchleistung und besonders auch wegen des ähnlichen Aussehens beider Rassen. Die Rasse konnte so vor dem Aussterben bewahrt werden.
Entwicklung in Österreich
Um 1998 erfolgten die ersten Importe von Sprinzen aus Südtirol nach Tirol – Josef Wechselberger aus Gerlosberg tauschte zwei Tuxertiere mit Sprinzen. Ebenfalls Sprinzen hielt damals noch der bekannte Schauspieler Tobias Moretti. Im März 1999 wurde dann die Bewilligung eines Zuchtversuches für Pustertaler Sprinzen durch die Landwirtschaftskammer Tirol erteilt. Der erste Sprinzenzuchtstier Orion PSS fand noch im selben Jahr den Weg nach Österreich. Die Geburtsurkunde der österreichischen Sprinzenzucht war geschrieben. Für das Zuchtprogramm österreichweit zuständig ist die Rinderzucht Tirol. 2003 wurde ein Züchterausschuss und 2006 der Verein der österreichischen Sprinzenzüchter gegründet. Von den über 500 Mitgliedsvereinen ist der Sprinzenverein heute der Größte in der Rinderzucht Tirol. Seit 20 Jahren ist Thomas Strubreiter Gründungsobmann.
Ein wesentlicher Einschnitt erfolgte 2005 mit der Schließung des Zuchtbuches. Damit war der Import von Tieren aus Südtirol und Deutschland fast unmöglich. Unterschiedliche Ansichten bei den Züchtern zu Eintragungen von Tieren in das Zuchtbuch verbunden mit den Vorgaben des Förderprogrammes einerseits und die anderseits in Österreich eher ablehnende Haltung zur Einkreuzung mit Vogesen verbunden mit der 2001 in Südtirol aufflammenden Diskussion bezüglich möglicher Blutauffrischung mit den Bara-Rindern aus dem Piemont hatten zu diesem Beschluss geführt.
Dieser Schritt, verbunden mit der verpflichtenden vollständigen Abstammungsüberprüfung und dem Förderprogramm im hoch gefährdeten Status, trugen zur erfolgreichen Entwicklung der Rasse in Österreich bei. Heute halten 380 Züchter 1.800 Zuchtkühe mit 1.500 Stück Nachzucht und 200 Zuchtstieren. Fast alle Tiere werden in der Fleischrinderzucht gehalten.
Besonders erfreulich ist, dass sich die Sprinzenzucht in Südtirol ebenfalls in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt hat. So feiern sie am 26. Oktober ebenfalls ein Jubiläum mit der großen Landesschau anlässlich 30 Jahre organisierte Sprinzenzucht in Südtirol mit 120 Schautieren in St. Lorenzen. Zudem werden zwölf Elitetiere aus dem Südtiroler Sprinzenzuchtprogramm versteigert. Beginn der Veranstaltung ist um 9 Uhr.
Sprinzen gibt es zudem in Deutschland, wo bereits 1984 und 1985 die ersten Sprinzen aus Südtirol auf Initiative der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.) importiert wurden. Dort gibt es heute rund 300 Zuchttiere der Rasse. Seit einigen Jahren gibt es Sprinzen auch in der Schweiz, wo mittlerweile neun Züchter 40 Sprinzen halten.
Ein wesentlicher Einschnitt erfolgte 2005 mit der Schließung des Zuchtbuches. Damit war der Import von Tieren aus Südtirol und Deutschland fast unmöglich. Unterschiedliche Ansichten bei den Züchtern zu Eintragungen von Tieren in das Zuchtbuch verbunden mit den Vorgaben des Förderprogrammes einerseits und die anderseits in Österreich eher ablehnende Haltung zur Einkreuzung mit Vogesen verbunden mit der 2001 in Südtirol aufflammenden Diskussion bezüglich möglicher Blutauffrischung mit den Bara-Rindern aus dem Piemont hatten zu diesem Beschluss geführt.
Dieser Schritt, verbunden mit der verpflichtenden vollständigen Abstammungsüberprüfung und dem Förderprogramm im hoch gefährdeten Status, trugen zur erfolgreichen Entwicklung der Rasse in Österreich bei. Heute halten 380 Züchter 1.800 Zuchtkühe mit 1.500 Stück Nachzucht und 200 Zuchtstieren. Fast alle Tiere werden in der Fleischrinderzucht gehalten.
Besonders erfreulich ist, dass sich die Sprinzenzucht in Südtirol ebenfalls in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt hat. So feiern sie am 26. Oktober ebenfalls ein Jubiläum mit der großen Landesschau anlässlich 30 Jahre organisierte Sprinzenzucht in Südtirol mit 120 Schautieren in St. Lorenzen. Zudem werden zwölf Elitetiere aus dem Südtiroler Sprinzenzuchtprogramm versteigert. Beginn der Veranstaltung ist um 9 Uhr.
Sprinzen gibt es zudem in Deutschland, wo bereits 1984 und 1985 die ersten Sprinzen aus Südtirol auf Initiative der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.) importiert wurden. Dort gibt es heute rund 300 Zuchttiere der Rasse. Seit einigen Jahren gibt es Sprinzen auch in der Schweiz, wo mittlerweile neun Züchter 40 Sprinzen halten.
Züchterische Ausrichtung zwischen Tradition und Innovation
Vordergründiges Ziel der züchterischen Arbeit ist die Erhaltung dieser alten Rasse. Dazu notwendig ist grundsätzlich der Erhalt der genetischen Vielfalt. Mit einem Inzuchtgrad von rund 3% weist die Rasse im Vergleich zu anderen eine gute genetische Varianz auf.
Aufgrund der sehr unterschiedlichen Haltebedingungen zwischen extremen Berggebiet und den intensiven Grünlandlagen lässt das Zuchtziel eine breite Interpretation zu. Durchwegs starkes Augenmerk wird in der Zuchtarbeit auf das Exterieur gelegt. Zusätzlich wird auf die Milchergiebigkeit, Fruchtbarkeit, Abkalbeverhalten und Langlebigkeit geachtet, welche in der Mutterkuhhaltung ihre besondere Bedeutung haben. In der farblichen Ausprägung achtet man auf ausreichend Färbung der Tiere und korrekter Färbung des Flotzmaules. Besonderes Augenmerk setzt man auch auf die Farbschläge, wo nach wie vor 30% der Tiere rot und die restlichen 70% schwarz sind. Zudem versucht man die Leistung zu berücksichtigen, um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.
Sehr geschätzt wird die Sprinzenrasse in der Fleischproduktion, wo sie ihre besonderen Stärken in der Fleischleistung und -qualität aufzeigt, weshalb sie in anderen Ländern gerne in der Gebrauchskreuzung eingesetzt wird.
Aufgrund der sehr unterschiedlichen Haltebedingungen zwischen extremen Berggebiet und den intensiven Grünlandlagen lässt das Zuchtziel eine breite Interpretation zu. Durchwegs starkes Augenmerk wird in der Zuchtarbeit auf das Exterieur gelegt. Zusätzlich wird auf die Milchergiebigkeit, Fruchtbarkeit, Abkalbeverhalten und Langlebigkeit geachtet, welche in der Mutterkuhhaltung ihre besondere Bedeutung haben. In der farblichen Ausprägung achtet man auf ausreichend Färbung der Tiere und korrekter Färbung des Flotzmaules. Besonderes Augenmerk setzt man auch auf die Farbschläge, wo nach wie vor 30% der Tiere rot und die restlichen 70% schwarz sind. Zudem versucht man die Leistung zu berücksichtigen, um die Wirtschaftlichkeit zu gewährleisten.
Sehr geschätzt wird die Sprinzenrasse in der Fleischproduktion, wo sie ihre besonderen Stärken in der Fleischleistung und -qualität aufzeigt, weshalb sie in anderen Ländern gerne in der Gebrauchskreuzung eingesetzt wird.
Begeisterung der Jugend für erfolgreiche Zukunft
Großen Wert in der züchterischen Arbeit legt man auch auf das Ausstellungswesen. Neben dem züchterischen Aspekt sind die Ausstellungen auch ein wichtiges Schaufenster für die Rassenwerbung.
Besonders stolz sind die Sprinzenzüchter:innen dabei auf ihre Jungzüchter:innen, welche die Chance der Teilnahme an Veranstaltungen immer wieder erfolgreich nutzen. Die Zukunft der Rasse kann nur gesichert werden, wenn die Jugend sich damit auch identifiziert und stolz auf die Rasse ist. Um dem Zeitgeist der Jugend zu entsprechen sind die Sprinzen seit heuer auch auf Facebook und Instagram unter “Sprinzen - Schönste Rasse Österreichs“ bzw. @pustertaler.sprinzen vertreten. Zudem wurde im heurigen Jubiläumsjahr auch eine eigene Tierbörse unter www.sprinzen.at eröffnet. Damit hofft man die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen zu haben, damit sich noch viele Generationen an dieser Rasse erfreuen können.
Besonders stolz sind die Sprinzenzüchter:innen dabei auf ihre Jungzüchter:innen, welche die Chance der Teilnahme an Veranstaltungen immer wieder erfolgreich nutzen. Die Zukunft der Rasse kann nur gesichert werden, wenn die Jugend sich damit auch identifiziert und stolz auf die Rasse ist. Um dem Zeitgeist der Jugend zu entsprechen sind die Sprinzen seit heuer auch auf Facebook und Instagram unter “Sprinzen - Schönste Rasse Österreichs“ bzw. @pustertaler.sprinzen vertreten. Zudem wurde im heurigen Jubiläumsjahr auch eine eigene Tierbörse unter www.sprinzen.at eröffnet. Damit hofft man die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen zu haben, damit sich noch viele Generationen an dieser Rasse erfreuen können.