Starkregen und Hochwasser haben in der Landwirtschaft zu großen Schäden geführt. Hausbrunnen können davon auch betroffen sein.
Hochwasser kommt selten vor. Die Folgen sind für einen Brunnen jedoch schwerwiegend. Brunnen und Quellen liefern während oder nach einem Hochwasser oft kein Trinkwasser.
Wenn Wasser dennoch als Trinkwasser verwendet wird, ist es mindestens drei Minuten siedend abzukochen. Am besten wird aber auf Flaschenwasser ausgewichen.
Starkniederschläge
Kleinere Überschwemmungen stellen noch kein großes Problem dar.
Wenn ein Brunnen von einer kleinräumigen Überschwemmung betroffen ist, sollte die negative Auswirkung nach ein paar Tagen abgeklungen sein. Der Brunnen soll auf jeden Fall so lange gespült werden, bis wieder klares, geschmackloses und geruchloses Wasser gefördert wird.
Hochwasser
Eine Überschwemmung, die durch einen Bach oder einen Fluss verursacht wird, hat durchaus große Auswirkungen:
Das Hochwasser kann direkt in den Brunnenschacht fließen.
Das Grundwasser wird durch das Hochwasser großräumig kontaminiert.
Dieser Hausbrunnen war durch ein Hochwasser vom nahegelegenen Fluss gänzlich überflutet worden. Er ist bereits innen und außen gereinigt worden. Trinkwasser wird er aber erst wieder in einigen Monaten liefern können, weil das Grundwasser noch verkeimt ist.
In Gebieten, die der Flut direkt ausgesetzt sind, ist davon auszugehen, dass die Regenerierung des Grundwassers zwei bis drei Monate braucht. Bis dahin sollte am besten Wasser aus Flaschen zum Trinken verwendet werden. Das Problem besteht in einer großräumigen Verunreinigung des Grundwassers. Schadstoffe bauen sich im Grundwasser eher langsam ab.
Wenn das Wasser wieder klar, geschmacklos und geruchlos ist, sollte ein Trinkwasserbefund erstellt werden. Dieser gibt Sicherheit, ob das Wasser wieder in Ordnung ist.
Baulicher Schutz für den Brunnen
Ein Brunnen muss stets über den höchsten zu erwartenden Hochwasserspiegel emporgezogen werden. Wenn diese Höhe nicht bekannt ist, schätzen wir sie einfach und geben einen Sicherheitszuschlag von z.B. 20 cm dazu. Das sollte reichen.
Eintritt von Oberflächenwasser beobachten.
Den Eintritt von Oberflächenwasser in den Brunnen kann man nur während des Regenereignisses oder unmittelbar danach beobachten. Einige Stunden danach kann nicht mehr abgeschätzt werden, ob Oberflächenwasser eingedrungen ist, oder ob es sich um Kondenswasser handelt.
Tipp: Brunnen erhöhen, Gelände ansteigen lassen.
Dieser Hausbrunnen auf der Wiese ist gegenüber der Umgebung erhöht. Das unmittelbare Gelände verläuft zu ihm ansteigend. So kann kein Oberflächenwasser zum Brunnen gelangen.
Tipp: Lehmschlag
Ein Lehmschlag, der zum Brunnen hin ansteigt, ist ebenfalls ein wirkungsvoller Schutz gegenüber Oberflächenwasser. Wenn der Brunnen niedrig ist, sollte er zuvor erhöht werden. Dies kann durch einen zusätzlichen Brunnenring geschehen, den man auf den obersten aufsetzt.
Buchtipp
Im Buch Eigenes Wasser für Haus und Hof finden Sie viele praktische Hinweise zur Verbesserung von Hausbrunnen und Hausquellen.