Beim Stallumbau im Berggebiet sind innovative Ideen gefragt

Auf kleinbäuerlichen Betrieben, meist im Berggebiet, sind auf vielen Milchviehbetrieben in Kärnten auch Biokühe teilweise noch angebunden. Die sogenannte „temporäre Anbindehaltung“ ist auf Biobetrieben laut EU-Bioverordnung erlaubt, die Tiere erhalten wöchentlich mehrmals Auslauf, und im Sommer werden die Tiere geweidet oder gealpt. Dennoch fordern Milchverarbeiter und Lebensmittelhandel verstärkt die Laufstallhaltung. Auch die Betriebe selbst sind oft mit den Arbeitsbedingungen und dem Arbeitsaufwand unzufrieden und möchten bauliche Veränderungen.
Individuelle Lösungen
Innovative Baulösungen sind dabei gefragt, ist doch die Geländegegebenheit im Berggebiet oft sehr herausfordernd. Die schwierigen Rahmenbedingungen erfordern oft unkonventionelle Lösungen. Der erste, besonders wichtige Schritt ist daher die Planungsphase. Dieser sollte ausreichend Zeit gewidmet werden. Auch wenn es sich nur um kleine bauliche Eingriffe handelt, müssen viele Details geklärt werden. Das beginnt beim sich Einigwerden von Alt und Jung am Hof, geht über das Sammeln von Informationen bis hin zum eigentlichen Stallplan. Die Phase ist entscheidend, denn während der Bauzeit kann und wird oftmals nicht mehr viel geändert.
Die Bauphase kann herausfordernd sein. Gerade in unwegsamen Geländen sind schwierige Abbrucharbeiten tragender Bauelemente, aufwendige Betonarbeiten oder Umbauarbeiten während des laufenden Betriebes notwendig. Neben Firmenarbeiten wird vom Betrieb auch oftmals viel Eigenleistung eingebracht, was neben dem laufenden Betrieb zusätzlichen Arbeitseinsatz und somit besonders viel Kraft und Energie erfordert. Für die Tiere bedeutet ein Umbau meist eine Tierwohlsteigerung. Es gibt Tierwohl-Bewertungstools, zum Beispiel den „FarmLife-Welfare-Index“ von Raumberg-Gumpenstein, welcher Rückschlüsse auf die Verbesserungen in den Bereichen „Haltung“, „Tierbetreuung und Management“ sowie „Tier“ zulässt und messbar macht.
Allerdings müssen sich neben den Tieren auch alle am Hof mitarbeitenden Personen erst an die neue Situation nach einem Umbau gewöhnen, was besonders für Altbauern und Altbäuerinnen oft nicht ganz einfach ist. Häufig gibt es aber positive Überraschungen, da sich viele Dinge wie der Melkstand oder das Auslauf- und Weidemanagement als große Erleichterung erweisen.
Die Bauphase kann herausfordernd sein. Gerade in unwegsamen Geländen sind schwierige Abbrucharbeiten tragender Bauelemente, aufwendige Betonarbeiten oder Umbauarbeiten während des laufenden Betriebes notwendig. Neben Firmenarbeiten wird vom Betrieb auch oftmals viel Eigenleistung eingebracht, was neben dem laufenden Betrieb zusätzlichen Arbeitseinsatz und somit besonders viel Kraft und Energie erfordert. Für die Tiere bedeutet ein Umbau meist eine Tierwohlsteigerung. Es gibt Tierwohl-Bewertungstools, zum Beispiel den „FarmLife-Welfare-Index“ von Raumberg-Gumpenstein, welcher Rückschlüsse auf die Verbesserungen in den Bereichen „Haltung“, „Tierbetreuung und Management“ sowie „Tier“ zulässt und messbar macht.
Allerdings müssen sich neben den Tieren auch alle am Hof mitarbeitenden Personen erst an die neue Situation nach einem Umbau gewöhnen, was besonders für Altbauern und Altbäuerinnen oft nicht ganz einfach ist. Häufig gibt es aber positive Überraschungen, da sich viele Dinge wie der Melkstand oder das Auslauf- und Weidemanagement als große Erleichterung erweisen.
Wirtschaftlichkeit prüfen
Eine Überprüfung der Wirtschaftlichkeit sollte nicht außer Acht gelassen werden. Die Frage der Kostenschätzung der Investition sowie die Frage nach der Finanzierbarkeit müssen klar beantwortet werden. Die Sicherstellung der Liquidität des Betriebes während der Bauphase ist außerdem zu berücksichtigen. Hilfestellung kann hier die LK Kärnten mit Betriebskonzepten und Betriebsplanungen bieten.
Eine Möglichkeit, sich über die rechtlichen Neuerungen bei Bauvorhaben zu informieren sowie einen Einblick in eine mögliche Umbaulösung zu erhalten, bietet folgende Veranstaltung: „Einfacher Laufstallbau für Milchkühe“ (siehe Link unten). Dabei wird Ing. Erich Kuttin referieren und im Anschluss ein Biomilchviehstall in Wieting besichtigt.
Neben dem fachlichen Input und der Betriebsbesichtigung ist der Erfahrungsaustausch untereinander stets eine wertvolle Inspirationsquelle.
Eine Möglichkeit, sich über die rechtlichen Neuerungen bei Bauvorhaben zu informieren sowie einen Einblick in eine mögliche Umbaulösung zu erhalten, bietet folgende Veranstaltung: „Einfacher Laufstallbau für Milchkühe“ (siehe Link unten). Dabei wird Ing. Erich Kuttin referieren und im Anschluss ein Biomilchviehstall in Wieting besichtigt.
Neben dem fachlichen Input und der Betriebsbesichtigung ist der Erfahrungsaustausch untereinander stets eine wertvolle Inspirationsquelle.
Drei Fragen an Ing. Erich Kuttin, Bauberater, LK Kärnten
Welche Herausforderungen gibt es derzeit für Biomilchviehbetriebsführer, die bauliche Vorhaben gut meistern möchten?
In den letzten Jahren haben sich die Baupreise (Materialkosten und Arbeitserledigungskosten) stark erhöht, weshalb der Stallbau bzw. die Standplatzkosten pro Milchkuh teurer geworden sind. Der Handel und auch der Tierschutz fordern in der Tierhaltung immer höhere Standards bei der Haltung von Kühen bzw. Rindern. Die alternative und beliebte Kombihaltung bei den Milchkühen wird in Zukunft auslaufen, und die Milchviehhalter werden gezwungen, in Laufställe zu investieren. In den letzten Jahren haben sich außerdem die Betriebsgrößen verändert, und die Kuhanzahlen sind gestiegen, somit auch die Arbeitsbelastung der Betriebe. Deshalb steht für viele landwirtschaftliche Betriebe ein Stallbau für die Tierhaltung bevor, damit in erster Linie das landwirtschaftliche Einkommen für die Zukunft gesichert ist.
Wie hoch sind derzeit die durchschnittlichen Investitionskosten je Kuhplatz für Milchvieh?
Die durchschnittlichen Investitionskosten pro Kuhplatz sind sehr schwer zu schätzen, da kein Stallbau dem anderen gleicht. Viele Faktoren entscheiden die Stallbaukosten: die Lage (Tal- oder Bergbetrieb), Betriebslage (Ortschaft oder Alleinlage), Infrastruktur (Wege, Strom, Wasser). Welche baulichen Anlagen sind am Betrieb vorhanden? Können sie in das geplante Projekt integriert werden (Güllegrube, Kälberstall, Milchkammer)? Handelt es sich um einen Stallum- und -zubau oder Neubau, einen Stallbau nur für Milchkühe oder den gesamten Bestand? Wird zusätzlich zum Stallbau noch ein Futterlager benötigt, z. B. bei Bioheumilchproduktion (Heulager mit entsprechender Technik), Fahrsiloanlage usw.?
Es gibt allerdings Pauschalkostensätze für die landwirtschaftliche Investitionsförderung, welche m²-Preise beinhalten. Das sind Durchschnittswerte aller bisher abgerechneten Stallbauprojekte:
Was umfasst das Beratungsangebot der LK-Bauberatung?
Beratung und Planung von landwirtschaftlichen Gebäuden, Nebengebäuden, Düngerlagerstätten etc. im Büro, Sprechtage in Außenstellen und Beratung vor Ort, Beantwortung telefonischer Anfragen, Entwurfsplanung, Vortragstätigkeiten und Mitarbeit beim ÖKL sind die Haupttätigkeiten.
In den letzten Jahren haben sich die Baupreise (Materialkosten und Arbeitserledigungskosten) stark erhöht, weshalb der Stallbau bzw. die Standplatzkosten pro Milchkuh teurer geworden sind. Der Handel und auch der Tierschutz fordern in der Tierhaltung immer höhere Standards bei der Haltung von Kühen bzw. Rindern. Die alternative und beliebte Kombihaltung bei den Milchkühen wird in Zukunft auslaufen, und die Milchviehhalter werden gezwungen, in Laufställe zu investieren. In den letzten Jahren haben sich außerdem die Betriebsgrößen verändert, und die Kuhanzahlen sind gestiegen, somit auch die Arbeitsbelastung der Betriebe. Deshalb steht für viele landwirtschaftliche Betriebe ein Stallbau für die Tierhaltung bevor, damit in erster Linie das landwirtschaftliche Einkommen für die Zukunft gesichert ist.
Wie hoch sind derzeit die durchschnittlichen Investitionskosten je Kuhplatz für Milchvieh?
Die durchschnittlichen Investitionskosten pro Kuhplatz sind sehr schwer zu schätzen, da kein Stallbau dem anderen gleicht. Viele Faktoren entscheiden die Stallbaukosten: die Lage (Tal- oder Bergbetrieb), Betriebslage (Ortschaft oder Alleinlage), Infrastruktur (Wege, Strom, Wasser). Welche baulichen Anlagen sind am Betrieb vorhanden? Können sie in das geplante Projekt integriert werden (Güllegrube, Kälberstall, Milchkammer)? Handelt es sich um einen Stallum- und -zubau oder Neubau, einen Stallbau nur für Milchkühe oder den gesamten Bestand? Wird zusätzlich zum Stallbau noch ein Futterlager benötigt, z. B. bei Bioheumilchproduktion (Heulager mit entsprechender Technik), Fahrsiloanlage usw.?
Es gibt allerdings Pauschalkostensätze für die landwirtschaftliche Investitionsförderung, welche m²-Preise beinhalten. Das sind Durchschnittswerte aller bisher abgerechneten Stallbauprojekte:
- Liegeboxenlaufstallbau: 800 Euro/m² + 20 % MwSt. ohne technische Einrichtungen
- Auslaufbau: 120 Euro/m² + 20 % MwSt.
- Milchkammer und Melkraum ohne Technik: 1200 Euro/m² + 20 % MwSt.
- Bergeraum:400 Euro/m² + 20 % MwSt.
- Güllegruben: 150 Euro/m³ + 20 % MwSt.
- Mistlagerstätte: 150 Euro/m² + 20 % MwSt.
Was umfasst das Beratungsangebot der LK-Bauberatung?
Beratung und Planung von landwirtschaftlichen Gebäuden, Nebengebäuden, Düngerlagerstätten etc. im Büro, Sprechtage in Außenstellen und Beratung vor Ort, Beantwortung telefonischer Anfragen, Entwurfsplanung, Vortragstätigkeiten und Mitarbeit beim ÖKL sind die Haupttätigkeiten.