02.03.2021 |
von Dipl.-Ing. Lisa Piller
Weingut Igler zur Arbeitsorganisation: Optimierter Ressourceneinsatz ist Um und Auf
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Der Qualitätsweinbau ist ein arbeitsintensives Handwerk. Vom Weinstock bis zur Flasche sind viele aufmerksam sorgfältige Schritte nötig, welche die Grundlage für ausgezeichnete Weine bilden. Wie viele namhafte Winzer ist auch das Traditionsweingut Hans Igler in Deutschkreutz im Mittelburgenland im Laufe der vergangenen Jahrzehnte stetig gewachsen und damit gleichzeitig auch die Herausforderungen an die Arbeitsorganisation, ein Thema, dem sich eine neue Broschüre des Ländlichen Fortbildungsinstituts (LFI) im Rahmen des Projektes "Mein Betrieb-Meine Zukunft" widmet.
"Es ist schwierig, gute Mitarbeiter zu finden", beschreibt der Enkel von Blaufränkischpionier Hans Igler und heutiger Betriebsleiter des Weingutes, Clemens Reisner, warum er bei heiklen Tätigkeiten auf sein Kernteam mit 13 Mitarbeitern setzt und einfachere Aufgaben an externe Lohnarbeiter vergibt. Wurden früher Arbeitsspitzen von einer Partie Fremdarbeitskräfte bewältigt, so wird heute die Grünarbeit im Weingarten (d.h. einstricken der Triebe, Geiztriebe entfernen, entlauben in empfindlichen Anlagen, Trauben ausdünnen usw.) von einer Gruppe aus vier Damen erledigt. Dem Kernteam gehören neben der Familie mit Clemens Reisner, seiner Frau Anna und seiner Mutter auch fix angestellte Arbeiter für die Bereiche Keller, Weingarten, Büro und die betriebseigene Eventlocation Schaflerhof an. "Wenn wir Arbeiten abgeben, passiert das alles unter unserer Aufsicht. Das heißt, wir sagen ganz genau, wie die Arbeit ablaufen soll und kontrollieren das Ergebnis auch, weil es für die Qualität unserer Weine extrem wichtig ist", so der Betriebsleiter.
"Es ist schwierig, gute Mitarbeiter zu finden", beschreibt der Enkel von Blaufränkischpionier Hans Igler und heutiger Betriebsleiter des Weingutes, Clemens Reisner, warum er bei heiklen Tätigkeiten auf sein Kernteam mit 13 Mitarbeitern setzt und einfachere Aufgaben an externe Lohnarbeiter vergibt. Wurden früher Arbeitsspitzen von einer Partie Fremdarbeitskräfte bewältigt, so wird heute die Grünarbeit im Weingarten (d.h. einstricken der Triebe, Geiztriebe entfernen, entlauben in empfindlichen Anlagen, Trauben ausdünnen usw.) von einer Gruppe aus vier Damen erledigt. Dem Kernteam gehören neben der Familie mit Clemens Reisner, seiner Frau Anna und seiner Mutter auch fix angestellte Arbeiter für die Bereiche Keller, Weingarten, Büro und die betriebseigene Eventlocation Schaflerhof an. "Wenn wir Arbeiten abgeben, passiert das alles unter unserer Aufsicht. Das heißt, wir sagen ganz genau, wie die Arbeit ablaufen soll und kontrollieren das Ergebnis auch, weil es für die Qualität unserer Weine extrem wichtig ist", so der Betriebsleiter.
Lese ist größte Arbeitsspitze
Die Mechanisierung spielt bei einer Betriebsgröße von knapp 40 ha Weingärten und jährlich rund 200.000 abgefüllten Flaschen zusätzlich eine bedeutende Rolle. Überzeilengeräte für den Pflanzenschutz, zum Laubschneiden sowie zweiseitige Stockräumgeräte und Laubsauger gehören zur Standardausrüstung. Auch wenn jedes Jahr verbesserte Weinbautechnik auf den Markt kommt, kann nach Ansicht von Clemens Reisner die Lesemaschine die schonende Handlese noch nicht ersetzen, weshalb alle Trauben per Hand geerntet und anschließend von zwei bis sechs Personen auf einem Sortierband nochmals gesichtet werden, um nur das beste Material in den Keller zu bekommen.
Die Lese erstreckt sich am Betrieb Hans Igler in der Regel über sechs Wochen und bedeutet für Clemens Reisner die größte Arbeitsspitze des Jahres mit teilweise 16-Stunden-Arbeitstagen. Aber auch an gewöhnlichen Arbeitstagen ist der zweifache Familienvater (Sofia 5 und Elias 2) täglich neun bis zehn Stunden beschäftig. Die freie Zeiteinteilung als selbstständig Beschäftigter und genügend Raum für seine Familie verschaffen ihm die nötige Work-Life-Balance. "Ich bringe meine Tochter immer wieder in den Kindergarten oder hole sie von dort ab, beschäftige mich abends mit den Kindern bis sie ins Bett gehen und erledige oftmals danach noch berufliches. Meine Frau und ich versuchen das gut zu timen, sodass uns beiden auch noch genügend Zeit miteinander bleibt. Auf eine gute Mischung zwischen Arbeit und Freizeit kommt es an", sagt Clemens Reisner.
In erster Linie für die Produktion zuständig, das heißt für Weingärten, Keller und Abfüllung, hat der 34-Jährige einen Mitarbeiter, der ihn in all diesen Bereichen unterstützt - sozusagen als seine rechte Hand und Bindeglied zu anderen am Betrieb Beschäftigten. Seine Frau, die dieses Jahr aus der Karenz zurückgekommen ist, kümmert sich um das Marketing sowie Organisatorisches und leitet das Büro - Tätigkeiten, die sie von Frau Reisner-Igler übernommen hat, die nächstes Jahr in Pension gehen wird, aber trotzdem die Juniorchefs weiterhin mit Rat und Tat unterstützt. Vater Reisner ist im Bankwesen beschäftigt und hilft abends häufig aus.
Die Lese erstreckt sich am Betrieb Hans Igler in der Regel über sechs Wochen und bedeutet für Clemens Reisner die größte Arbeitsspitze des Jahres mit teilweise 16-Stunden-Arbeitstagen. Aber auch an gewöhnlichen Arbeitstagen ist der zweifache Familienvater (Sofia 5 und Elias 2) täglich neun bis zehn Stunden beschäftig. Die freie Zeiteinteilung als selbstständig Beschäftigter und genügend Raum für seine Familie verschaffen ihm die nötige Work-Life-Balance. "Ich bringe meine Tochter immer wieder in den Kindergarten oder hole sie von dort ab, beschäftige mich abends mit den Kindern bis sie ins Bett gehen und erledige oftmals danach noch berufliches. Meine Frau und ich versuchen das gut zu timen, sodass uns beiden auch noch genügend Zeit miteinander bleibt. Auf eine gute Mischung zwischen Arbeit und Freizeit kommt es an", sagt Clemens Reisner.
In erster Linie für die Produktion zuständig, das heißt für Weingärten, Keller und Abfüllung, hat der 34-Jährige einen Mitarbeiter, der ihn in all diesen Bereichen unterstützt - sozusagen als seine rechte Hand und Bindeglied zu anderen am Betrieb Beschäftigten. Seine Frau, die dieses Jahr aus der Karenz zurückgekommen ist, kümmert sich um das Marketing sowie Organisatorisches und leitet das Büro - Tätigkeiten, die sie von Frau Reisner-Igler übernommen hat, die nächstes Jahr in Pension gehen wird, aber trotzdem die Juniorchefs weiterhin mit Rat und Tat unterstützt. Vater Reisner ist im Bankwesen beschäftigt und hilft abends häufig aus.
Arbeitslisten und Mitarbeiterbesprechungen
Eine gute Organisation und Einteilung ist das Um und Auf für einen reibungslosen Ablauf der vielen verschiedenen Tätigkeiten, sagt Clemens Reisner. Die Ressourcen, die zur Verfügung stehen, richtig zu verteilen, sei dabei eine besondere Herausforderung für eine effektive Arbeit, mitunter auch, weil die Aufgabenbereiche der Mitarbeiter nicht klar abgegrenzt sind, sondern immer wieder ineinander verschwimmen. Auch wenn einer nur Traktor fährt, einer nur für den Keller zuständig ist und einige ausschließlich im Weingarten arbeiten, gäbe es die reinen Spezialisten am Betrieb nicht. Mit Arbeitslisten für kurz-, mittel- und langfristige Tätigkeiten behält der Betriebsleiter den Überblick. Auch die tägliche rund 10-minütige Mitarbeiterbesprechung sei ein wichtiger Faktor für ein gegenseitiges Update.
Bauliche Veränderungen, wie etwa der Erwerb des Schaflerhofes und ehemaligen Gutsbetriebes von Schloß Deutschkreutz im Jahr 2004, haben Platz für ein großzügiges temperatur- und luftfeuchtigkeitsgesteuertes Barriquelager gebracht. Ein anderer Teil davon wird als Eventlocation für Weinverkostungen, Hochzeiten und sonstige Veranstaltungen genutzt, bei denen auch immer ein bis zwei Personen vom Weingut zugegen sind und für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Die Erweiterung mit viel mehr Platz und Stauraum habe für die Arbeitsorganisation deutliche Vorteile gebracht.
Auch in der Vermarkung, der Rotweinanteil des Betriebes liegt bei 98%, schlage man seit geraumer Zeit neue Wege ein und setze zunehmend auf die Verbringung mit Speditionen. "Wir liefern aus Zeitgründen so gut wie nichts mehr selbst aus. Unzählige, tagelange Autofahrten werden so eingespart", sagt Clemens Reisner. Auch die Betriebsgröße wurde aus arbeitstechnischen Gründen von bereits 40 ha um rund 2 ha wieder verringert. "Wir haben gemerkt, dass 40 ha hinsichtlich Maschinenauslastung und Personal etwas zu viel sind und wollten den Fokus noch mehr auf Qualität legen", berichtet der gelernte Önologe mit internationaler Praxiserfahrung.
Auch organisatorisch wird laufend an Verbesserungen gearbeitet, so sorgt Google Drive anstatt eines eigenen Servers für einen reibungslosen Datentransfer und auch im Marketing will man künftig verstärkt mit professionellen Firmen zusammenarbeiten. "Warum soll wir für etwas viel Zeit investieren, dass nicht unser Steckenpferd ist. Unsere Zukunftsorientierung ist die Optimierung der eigenen Ressourcen und natürlich die hohe Qualität unserer Weine", fasst Clemens Reisner die vorrangigen Ziele zusammen.
Bauliche Veränderungen, wie etwa der Erwerb des Schaflerhofes und ehemaligen Gutsbetriebes von Schloß Deutschkreutz im Jahr 2004, haben Platz für ein großzügiges temperatur- und luftfeuchtigkeitsgesteuertes Barriquelager gebracht. Ein anderer Teil davon wird als Eventlocation für Weinverkostungen, Hochzeiten und sonstige Veranstaltungen genutzt, bei denen auch immer ein bis zwei Personen vom Weingut zugegen sind und für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Die Erweiterung mit viel mehr Platz und Stauraum habe für die Arbeitsorganisation deutliche Vorteile gebracht.
Auch in der Vermarkung, der Rotweinanteil des Betriebes liegt bei 98%, schlage man seit geraumer Zeit neue Wege ein und setze zunehmend auf die Verbringung mit Speditionen. "Wir liefern aus Zeitgründen so gut wie nichts mehr selbst aus. Unzählige, tagelange Autofahrten werden so eingespart", sagt Clemens Reisner. Auch die Betriebsgröße wurde aus arbeitstechnischen Gründen von bereits 40 ha um rund 2 ha wieder verringert. "Wir haben gemerkt, dass 40 ha hinsichtlich Maschinenauslastung und Personal etwas zu viel sind und wollten den Fokus noch mehr auf Qualität legen", berichtet der gelernte Önologe mit internationaler Praxiserfahrung.
Auch organisatorisch wird laufend an Verbesserungen gearbeitet, so sorgt Google Drive anstatt eines eigenen Servers für einen reibungslosen Datentransfer und auch im Marketing will man künftig verstärkt mit professionellen Firmen zusammenarbeiten. "Warum soll wir für etwas viel Zeit investieren, dass nicht unser Steckenpferd ist. Unsere Zukunftsorientierung ist die Optimierung der eigenen Ressourcen und natürlich die hohe Qualität unserer Weine", fasst Clemens Reisner die vorrangigen Ziele zusammen.