06.06.2017 |
von DI Gerald Biedermann, DI Romana Berger, bed
Was kostet eine erhöhte Zellzahl?
Neben Milcheiweiß und Milchfett spielen die Zu- oder Abschläge bei den Qualitätsparametern Zellzahl, Keimzahl sowie Hemmstofffreiheit eine Rolle, um den bestmöglichen Milchpreis zu erhalten. Bei nicht Erreichen der S-Klasse wird der Milchgeldverlust bei den meisten Molkereien von 1,63 Cent brutto pro Kilogramm Milch sofort sichtbar.
Aber viel größer sind die Verluste durch erhöhte Zellzahl, die auf Anhieb nicht sichtbar sind. Mastitiden verringern die Leistung, auch wenn keine Anzeichen für eine Euterentzündung äußerlich erkennbar sind, also sogenannte subklinische Mastitiden. Man spricht von einer verminderten Milchproduktion im Euter von fünf bis zu 30%, beginnend bei einem Zellgehalt über 100.000 Zellen pro Milliliter Milch. Eine schwerwiegende Euterentzündung vermindert nicht nur in der betroffenen Laktation die Milchproduktion, sondern oft auch in den Folgelaktationen.
Aber viel größer sind die Verluste durch erhöhte Zellzahl, die auf Anhieb nicht sichtbar sind. Mastitiden verringern die Leistung, auch wenn keine Anzeichen für eine Euterentzündung äußerlich erkennbar sind, also sogenannte subklinische Mastitiden. Man spricht von einer verminderten Milchproduktion im Euter von fünf bis zu 30%, beginnend bei einem Zellgehalt über 100.000 Zellen pro Milliliter Milch. Eine schwerwiegende Euterentzündung vermindert nicht nur in der betroffenen Laktation die Milchproduktion, sondern oft auch in den Folgelaktationen.
Zellzahl steigt im Beispiel auf 300.000
Bei der Beispielkalkulation geht man davon aus, dass die Zellzahl der Herde von durchschnittlich 100.000 auf 300.000 Zellen pro Milliliter Milch ansteigt. Der Großteil der Kühe hat eine erhöhte Zellzahl. Dieser Betrieb kann noch ohne größeren Aufwand die S-Klasse erhalten, da er mehrere Kühe nicht in den Tank melkt und ihre Milch an die Kälber vertränkt. Bei einer angenommenen Milchdepression von 5% und einem durchschnittlichen Milchpreis von 31 Cent, hat ein Betrieb mit 25 Milchkühen und einer Jahresliefermenge von 187.500 Kilogramm einen errechneten Milchgeldverlust von 2.712 Euro. Wird bei einer durchschnittlichen Zellzahl ein Leistungsrückgang von 10% unterstellt, gehen nach einem Jahr sogar 5.425 Euro ab. Solche Verluste kommen zum Tragen, wenn der Milchviehhalter zu spät oder überhaupt nicht reagiert, um die Gründe der Zellgehaltserhöhung zu eruieren und die Ursachen abzustellen.
Nicht nur Milchgeld geht verloren
Die Milchgeldverluste sind nur ein Teil der gesamten Verluste. Der finanzielle Gesamtschaden ist viel höher. Die Bestandesergänzung sind nach den entgangenen Milcherlösen der zweitgrößte Kostenblock bei Eutererkrankungen. Eutergesundheitsprobleme sind nach Unfruchtbarkeit die zweithäufigste Abgangsursache von Milchkühen. Bei einer akuten Mastitis werden Kosten von 450 bis 500 Euro kalkuliert.
Bei einer Behandlung mit Antibiotika machen die Kosten für Arzneimittel und Tierarzt sowie die hemmstoffhaltige Verlustmilch nur etwa zehn Prozent der entstandenen Kosten aus. Die größten Kostenblöcke sind die geringere Milchmenge und erhöhte Bestandesergänzungskosten.
Bei einer Behandlung mit Antibiotika machen die Kosten für Arzneimittel und Tierarzt sowie die hemmstoffhaltige Verlustmilch nur etwa zehn Prozent der entstandenen Kosten aus. Die größten Kostenblöcke sind die geringere Milchmenge und erhöhte Bestandesergänzungskosten.
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Jede Mastitis kostet bares Geld
Da die Eutergesundheit von so vielen Faktoren abhängt, werden einzelne Mastitisfälle nicht zu vermeiden sein. Ziel ist, einen möglichst gesunden Kuhbestand zu erhalten. Dazu ist es notwendig, rasch auf eine ansteigende Zellzahl zu reagieren. Immerhin verlaufen 90% aller Euterentzündungen subklinisch. Äußerlich sind keine Krankheitssymptome erkennbar.
Man kann nur einen erhöhten Zellgehalt feststellen. Daher darf man auf die routinemäßige Kontrolle der LKV-Berichte und der Tankmilchzellzahl sowie den Schalmtest nicht verzichten. Auch Vorbeugemaßnahmen darf man nicht außer Acht lassen. Regelmäßig angewendet, macht sich der Zeit- und Sachaufwand mit Sicherheit bezahlt. Reagiert der Milchviehhalter nicht oder zu spät auf steigende Milchzellgehalte, muss er kosten- und zeitintensiv sanieren.
Man kann nur einen erhöhten Zellgehalt feststellen. Daher darf man auf die routinemäßige Kontrolle der LKV-Berichte und der Tankmilchzellzahl sowie den Schalmtest nicht verzichten. Auch Vorbeugemaßnahmen darf man nicht außer Acht lassen. Regelmäßig angewendet, macht sich der Zeit- und Sachaufwand mit Sicherheit bezahlt. Reagiert der Milchviehhalter nicht oder zu spät auf steigende Milchzellgehalte, muss er kosten- und zeitintensiv sanieren.
Beispielkalkulation
Milchgeldverlust bei einer Erhöhung der Zellzahl
von 100.000/ml auf 300.000/ml
25 Milchkühe
Abgelieferte Milch: 7.000 kg/Kuh und Jahr
Milchpreis: Ø 31 Cent/kg Milch
Milchrückgang 5%: 2.712 Euro Milchgeldverlust pro Jahr
Milchrückgang 10%: 5.425 Euro Milchgeldverlust pro Jahr
von 100.000/ml auf 300.000/ml
25 Milchkühe
Abgelieferte Milch: 7.000 kg/Kuh und Jahr
Milchpreis: Ø 31 Cent/kg Milch
Milchrückgang 5%: 2.712 Euro Milchgeldverlust pro Jahr
Milchrückgang 10%: 5.425 Euro Milchgeldverlust pro Jahr