Waldfonds muss weitergeführt werden!

Holzpreis unter Druck
Tatsache ist, dass nicht nur viele Forstbetriebe direkt von massiven Klimaschäden betroffen sind, sondern alle auch unter den ins Bodenlose gefallenen Holzpreisen leiden. Für viele Betriebe ist die Bewirtschaftung mittlerweile unrentabel, die Kosten überschreiten die Erlöse deutlich. Viele Betriebe hätten ohne Waldfonds längst die Flinte ins Korn geworfen und die für die Erhaltung der Waldwirkungen wichtige Bewirtschaftung aufgegeben. Das muss im Sinne aller unbedingt verhindert werden. Allein in den Jahren 2017 bis 2020 gab es in Österreich einen Schaden durch den Preisverfall und schlechtere Holzqualität infolge des Borkenkäferbefalls für Österreichs Waldbesitzer/-innen in der Höhe von 620 Millionen Euro. Einem Euro, der in den Schutzwald investiert wird, stehen zehn Euro gegenüber, die ansonsten für dessen Wiederherstellung ausgegeben werden müssten, bzw. 100 Euro, die technische Schutzmaßnahmen kosten würden“, bekräftigte Moosbrugger und verweist auf dramatische Schadensereignisse in einigen Regionen Österreichs im heurigen Jahr.
Naturnahe Bewirtschaftung
Auch zur Erreichung von Wiederaufforstungen nach Schadereignissen ist der Waldfonds eine unverzichtbare Maßnahme. Auf Besonderheiten in Vorarlberg weist auch Landesrat Christian Gantner hin: „Bei uns wird eine kleinflächige und besonders naturnahe Waldbewirtschaftung durchgeführt. Dafür braucht es neben Fachwissen auch entsprechende Ressourcen. Der Waldfonds ist hierfür das richtige Instrument!“ Auch sind es nicht – wie fälschlicherweise oft suggeriert wird – die außer Nutzung gestellten, sondern die nachhaltig bewirtschafteten Wälder, die uns im Kampf gegen die Klimaveränderungen am meisten nützen. „In Vorarlberg und Österreich muss auch niemand Sorge haben, dass zu viel Holz entnommen wird. Wie nachhaltig unsere Wälder genützt werden, belegt die Tatsache, dass seit den 60er-Jahren in Österreich eine Waldfläche so groß wie ganz Vorarlberg hinzugekommen ist. Auch der für die Biodiversität wichtige Totholzanteil ist deutlich angestiegen,“ so Moosbrugger. „Aus all diesen Gründen ersuchen wir den Finanzminister daher mit Nachdruck, den Waldfonds als unverzichtbares Zukunftsinstrument im Sinne von ganz Österreich fortzuführen. Es geht um unsere natürlichen Klimaanlagen, um mehr Unabhängigkeit im Energie- und Rohstoffbereich, um den zentralen Lebens-, Erholungs-, Wirtschafts- und Schutzraum, und nicht zuletzt um die Zukunft Österreichs“, unterstrich Moosbrugger.
Sonderschau
Was der Wald alles kann und bietet kann in der Sonderschau „Der Wald ruft“ seit gestern auf der Dornbirner Herbstmesse bestaunt werden.