Umweltorganisationen verhindern Entnahme von Problemwolf
Bregenz (VLK) – Aufgrund einer vom Landesverwaltungsgericht stattgegebenen Beschwerde der in Wien sitzenden Umweltorganisationen WWF und Ökobüro ist die Entnahme des Problemwolfes in Vorarlberg aktuell nicht mehr möglich. Landesrat Christian Gantner zeigt Unverständnis für diese Beschwerde, hat aber damit gerechnet: „Wie für diesen Fall angekündigt, werden wir daher so rasch es geht eine Lösung im Verordnungsweg schaffen.“ Bereits in der nächsten Landtagssitzung soll ein entsprechender Antrag eingebracht werden. „Trotz großem Engagement der Jagdverantwortlichen ist es nicht gelungen, den Schadwolf in den letzten zweieinhalb Wochen zu entnehmen. Ich danke den Jägern trotzdem für ihren Einsatz und hoffe, dass bald eine neue gesetzliche Grundlage geschaffen werden kann“, bedauert Gantner, dass durch die Beschwerde das Vorgehen gegen den Schadwolf nun verzögert wird. Aufgund der derzeitigen Rechtslage war dies aber zu erwarten. „Wir waren uns bewusst, dass eine auf diese Weise erteilte Ausnahme von Schonvorschriften und Artenschutz rechtlich nicht einfach ist, haben uns aber aufgrund der Dringlichkeit der Situation dafür entschieden. Im Interesse der Alpwirtschaft und zum Schutz der Nutztiere auf den Alpen müssen wir rasch handlungsfähig sein, wenn es zu Wolfsrissen kommt“, so Gantner. Um diese rasche Handlungsfähigkeit zu gewährleisten, gibt es laut Landesrat Gantner nun vor allem eine Möglichkeit: „Wir brauchen schnellstmöglich eine Wolfsverordnung. Deshalb werden wir schon in der nächsten Landtagssitzung einen entsprechenden Antrag einbringen.“ Ziel sei es nicht, den Wolf auszurotten, sondern die Entnahme von identifizierten Schad- bzw. Problemwölfen ohne aufwändiges Verfahren und Zeitverzug zu ermöglichen, stellt Gantner einmal mehr klar: „Wir werden nicht tatenlos dabei zusehen, wie der Wolf unsere Alpwirtschaft gefährdet, sondern müssen konsequent und verantwortungsvoll handeln. Es kann nicht sein, dass bei qualvoll getöteten Schafen und Ziegen plötzlich der Tierschutz keine Rolle mehr spielt und unsere Nutztiere dem Wolf ‚zum Fraß vorgeworfen‘ werden.“ Deshalb werde nun der gesetzliche Weg eingeschlagen. Zugleich bekräftigt Gantner die Forderung nach Herabsetzung des Schutzstatus des Wolfes auf EU-Ebene. Insbesondere erfordere die über 30 Jahre alte Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU eine unverzügliche Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten. „Naturromantik und kurzsichtige Ideologien gefährden nicht nur unser Land- und Alpwirtschaft, sondern sind auch eine Gefahr für Erholungssuchende.“