Schadholzaufarbeitung: Arbeit unter Höchstspannung
Auf Schadflächen ist sorgfältig zu prüfen, welche Schnitttechniken sich für jeden einzelnen Sachverhalt eignen.
Fall 1 – Entwurzelt liegender Baum
In diesem Fall hat der Motorsägenführer beurteilt, dass der Wurzelballen beim Trennschnitt zurückkippt. Somit ist die Druckseite unten und die Zugseite oben.Der erste Schnitt ist ein Schmälerungsschnitt. Nach einem Wechsel auf die andere Stammseite wird auf der Druckseite eingeschnitten. Nach der Kontrolle des Gefahrenbereiches hinter dem Wurzelballen wird dieser mit dem Zugseitenschnitt abgetrennt. Der Wurzelteller fällt, wenn alles gut geht, in seine ursprüngliche Position zurück. Im Zweifelsfall sollte man den Ballen durch eine Seilwinde sichern – siehe Fall 2.
Fall 2 – Entwurzelter Baum, Wurzel hängt Richtung Krone
Diesmal hängt der Wurzelballen in Richtung Baumkrone. Somit ist die Druckseite oben und die Zugseite unten. Der Motorsägenführer steht bei einem Trennschnitt zu nahe am Wurzelballen und somit im Gefahrenbereich. Dieser Fall kann mit zwei Techniken gelöst werden.
Variante 1: Der Ballen wird durch eine Seilwinde gesichert. Da bei dieser Technik ein langer Hebel benötigt wird, ist es erforderlich, ein kurzes Holz, zum Beispiel ein Wipfelstück, unter das Seil zu legen. Nach einem Seilzuzug durch den Windenführer kehren sich die Spannungsverhältnisse im Stamm um und der geworfene Baum kann mit der gleichen Schnitttechnik wie in Fall 1 getrennt werden.
Variante 2: Der Stamm wird nicht in der Nähe des Wurzelballens, sondern nach einer verwertbaren Länge mit einem normalen Trennschnitt durchschnitten. Beide Varianten geben die Möglichkeit vor, den Wurzelballen mit einer Seilwinde wieder in seine ursprüngliche Position zu ziehen.
Variante 1: Der Ballen wird durch eine Seilwinde gesichert. Da bei dieser Technik ein langer Hebel benötigt wird, ist es erforderlich, ein kurzes Holz, zum Beispiel ein Wipfelstück, unter das Seil zu legen. Nach einem Seilzuzug durch den Windenführer kehren sich die Spannungsverhältnisse im Stamm um und der geworfene Baum kann mit der gleichen Schnitttechnik wie in Fall 1 getrennt werden.
Variante 2: Der Stamm wird nicht in der Nähe des Wurzelballens, sondern nach einer verwertbaren Länge mit einem normalen Trennschnitt durchschnitten. Beide Varianten geben die Möglichkeit vor, den Wurzelballen mit einer Seilwinde wieder in seine ursprüngliche Position zu ziehen.
Fall 3 – Stark vorhängender schwacher Baum
Beim Fällen von Stämmen dieser Kategorie ist höchste Vorsicht geboten, da ein „Vorhängerschnitt“ aufgrund eines zu geringen Stammdurchmessers nicht möglich ist. Werden bei solchen Bäumen falsche Schnitttechniken angewandt, können sie blitzschnell aufreißen und den Motorsägenführer schwer verletzen. Dies wird insbesondere bei Baumarten mit zähen langen Fasern, wie zum Beispiel Esche und Robinie, beobachtet.
Hier ist der U-Schnitt eine sichere Alternative. Diese Technik wurde erstmalig 2011 im Ausschuss der österreichischen Arbeitslehrer vorgestellt. Beim U-Schnitt wird nach erfolgter Baumbeurteilung in Fällrichtung (Hängerichtung) ein Fallkerb von einem Viertel des Stammdurchmessers angelegt.
Seitlich angelegte Splintschnitte, die bis weit nach hinten reichen und im Ausmaß von einem Viertel des Stammdurchmessers erfolgen, können ein Aufreißen des Stammes verhindern. Mit langen Armen, das heißt, der Kopf ist nicht in Stammnähe, wird nun der Trennschnitt von hinten ausgeführt.
Eine gut geschärfte Motorsägenkette ist hier – ebenso wie die richtige Ausführung des Schnittes – unerlässlich.
Hier ist der U-Schnitt eine sichere Alternative. Diese Technik wurde erstmalig 2011 im Ausschuss der österreichischen Arbeitslehrer vorgestellt. Beim U-Schnitt wird nach erfolgter Baumbeurteilung in Fällrichtung (Hängerichtung) ein Fallkerb von einem Viertel des Stammdurchmessers angelegt.
Seitlich angelegte Splintschnitte, die bis weit nach hinten reichen und im Ausmaß von einem Viertel des Stammdurchmessers erfolgen, können ein Aufreißen des Stammes verhindern. Mit langen Armen, das heißt, der Kopf ist nicht in Stammnähe, wird nun der Trennschnitt von hinten ausgeführt.
Eine gut geschärfte Motorsägenkette ist hier – ebenso wie die richtige Ausführung des Schnittes – unerlässlich.
Welche Gefahren lauern?
Auf der Schadfläche arbeitende Personen müssen mit folgenden Gefahren rechnen:
- umkippende, am Hang auch abrollende Wurzelballen
- starke Spannungen im Stamm, die sich schlagartig lösen können
- entwurzelte Bäume, die an Nachbarbäumen lehnen
- geknickte Baumwipfel, die am Stamm hängen
- abgebrochene Bäume
Rechtliche Bedingungen
Persönliche Schutzausrüstung und normgerechte Motorsäge sind zu verwenden. Sicherheitsrelevante Vorschriften sind einzuhalten. So schreibt beispielsweise die niederösterreichische Landarbeitsordnung bei der Aufarbeitung von Schadholz vor:
- Eine zweite Person muss in Rufweite sein.
- Unerfahrene Dienstnehmer dürfen ohne Unterweisung oder Mithilfe eines erfahrenen Dienstnehmers nicht eingesetzt werden.
- Die Arbeiten dürfen nicht unter Zeitdruck (Akkordarbeit) ausgeführt werden.
Leitfaden Aufarbeitung
- Überblick über das Schadausmaß verschaffen
- Welches Arbeitsverfahren, welche Arbeitssysteme könnte man einsetzen?
- Schutzausrüstung und Gerätschaft überprüfen
- Wie erfolgt die Rettungskette im Falle eines Unfalles?
- Ist eine überbetriebliche Zusammenarbeit möglich?
- Bei der Aufarbeitung gilt Einzel- vor Flächenwürfen.
- Vor Trennschnitten ist eine genaue Beurteilung des Stammes unerlässlich.