22.01.2021 |
von Anita Wohlgenannt
Regionalität wächst auch in den Dorfläden
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Unter besonderem Fokus stehen dabei die 49 der 202 Lebensmittel-Geschäfte, die von Land und Gemeinden durch die Nahversorgungsförderung unterstützt werden. Von 2013 auf 2018 stieg die Kaufkraftbindung in den Dörfern von 34,4 Prozent auf 38,1 Prozent. Gemeinden in Nähe der Zentralräume im Rheintal und im Walgau weisen die schwächsten Kaufkraftbindungen aus. Auch wenn die Zahlen für 2020 nicht final vorliegen, so zeigt die Corona-Krise auch im Lebensmittelhandel deutliche Spuren. So verzeichnen praktisch alle Dorfläden einen Zuwachs beim Umsatz durch die Wohnbevölkerung. Bewusstes Einkaufen, das sich bei 60 Prozent der Dorfläden auch in einem deutlichen Umsatzplus niederschlägt. Bei den übrigen Dorfläden macht sich die fehlende Kaufkraft der Touristen in der Bilanz bemerkbar.
Initiativen fruchten
Gaben bei der Befragung im Jahr 2017 nur 54 Prozent an, dass es einfach ist regionale Produkte in der Region zu bekommen, sind es im Jahr 2020 schon 69 Prozent. Sicherlich ein Erfolg der vielen Initiativen, die mit dazu beitragen wollen, dass regionale und bäuerliche Produkte verstärkt in den Dorfläden platziert werden. Bedingung für das Gelingen ist die Möglichkeit, einer einfachen Bestellung und guter Lieferkonditionen. Auch in der Landwirtschaftskammer wurde unter Beteiligung des Landes eine diesbezügliche Fachstelle für Regionalität mit Koordinator Gebhard Flatz eingerichtet, der diese Initiativen weiter unterstützen und ausbauen soll. Dorfläden beschäftigen auch zahlreiche Mitarbeiter/-innen in den ländlichen Regionen unseres Landes. Sie schaffen qualitätsvolle und flexible Arbeitsplätze vor Ort – primär für Frauen, die ansonsten auspendeln müssen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiges Merkmal dieser Stellen. In den 44 befragten Dorfläden arbeiten aktuell 239 Personen, sechs Lehrlinge, acht Menschen mit Behinderung sowie fünf vom AMS geförderte Personen. Noch im Februar 2020 suchten 20 Dorfläden Mitarbeitende. 23 der 43 Dorfläden gaben an, dass es schwer ist Mitarbeitende zu finden. Die Dorfläden sind immer auch ein Zentrum für Austausch und Begegnung. Die vermehrte Nutzung neuer Medien (Instagram, Facebook, etc. ) soll den Dialog zwischen Kunden und Dorfladen fördern und die bestehenden guten Kontakte zu den Bürger/-innen weiter verstärken.