Qualitätslämmer sind gefragt

Die Schafhaltung bietet für viele Betriebe eine besonders interessante Alternative, wie aktuelle Zahlen unterstreichen (siehe unten). Trotzdem sind noch vor dem Einstieg in diese Branche wichtige Faktoren zu berücksichtigen. Die Wahl der richtigen Rasse hängt vor allem mit der Frage „Wie vermarkte ich meine Lämmer?“ zusammen.
Solange man die Lämmer für den Eigenbedarf oder die Direktvermarktung verwenden kann, ist man auch in der Frage der Rassenwahl flexibel. Sollen die Lämmer jedoch über Vermarktungsorganisationen abgesetzt werden, ist der Weg der Qualitätslämmerproduktion unumgänglich.
Qualitätslämmer
Was sind Qualitätslämmer? Der „Markt“ – egal ob Lebensmitteleinzelhandel oder die Gastronomie – braucht junge, vollfleischige Lämmer in einheitlicher Qualität. Nicht alle der vielen verschiedenen Rassen sind für diese Form der Produktion geeignet. In der Regel werden fruchtbare Muttertiere eingesetzt, weil die Zahl der geborenen Lämmer für eine wirtschaftliche Produktion wichtig ist.
Schafe nehmen zu
- Höchststand in der Steiermark. Mit Stichtag 1. April 2018 wurden in der Steiermark 86.600 Schafe gehalten – es ist dies der höchste Stand seit 1946.
- Meiste Schafhalter. Auch die Anzahl der Schafhalter – es sind 3.389 – ist so hoch wie noch nie. Die Steiermark ist somit jenes Bundesland mit den meisten Schafhaltern.
Gebrauchskreuzung
Damit die Lämmer einen guten Fleischansatz aufweisen, werden die Muttertiere mit Fleischrassen gekreuzt. Natürlich erzielen auch die Lämmer reinrassiger Fleischrassen beziehungsweise gut bemuskelter Landschafrassen die gewünschten Ergebnisse – der Vorteil einer Kreuzung ist jedoch der sogenannte „Heterosiseffekt“, durch den die Leistungsfähigkeit und Vitalität bei Kreuzungen in der ersten Generation verstärkt wird.
Umwelteinflüsse
Natürlich spielen Haltung, Fütterung oder das Gesundheitsmanagement ebenfalls eine wichtige Rolle – die wichtigste Voraussetzung ist jedoch die Wahl der richten Rasse. „Sonderrassen“ (besonders kleinrahmige Tiere, Rassen mit zu wenig Fleischansatz, behornte Rassen etc.) sind zunehmend schwerer zu vermarkten.
Lämmer wiegen
Nicht nur die Rasse, sondern auch das entsprechende Schlachtgewicht ist auf den Abnehmer abzustimmen: So brauchen Abnehmer, die überwiegend Teilstücke vermarkten, Lämmer im höheren Gewichtsbereich zwischen 40 und 50 Kilo, Abnehmer, die ganze Schlachtkörper vermarkten, brauchen leichtere Lämmer (Lebendgewicht zwischen 38 und 42 Kilo).
So gilt es, die Lämmer zu wiegen und rechtzeitig bei der Vermarktungsorganisation anzumelden, um sie mit optimalem Gewicht und somit auch optimalem Preis vermarkten zu können.