Praxistaugliche Lösung zur Wolfsentnahme
Im kürzlich zu Ende gegangenen Sommer kam es zu mehreren Wolfsrissen auf Vorarlbergs Alpen. Erstmalig wurde auch ein Bescheid zur Entnahme eines Wolfes erlassen, der aufgrund der veralteten gesetzlichen Bestimmungen nicht hielt. Für Landesrat Christian Gantner war deshalb rasch klar: „Wir brauchen eine Verordnungslösung!“ – Diese wurde nun in der ersten Landtagssitzung nach dem sitzungsfreien Sommer auf den Weg gebracht und bringt ein praxistaugliches Maßnahmenpaket zum Schutz der Vorarlberger Alpwirtschaft mit sich. Galt der Wolf in Deutschland, Österreich und der Schweiz noch zu Beginn der 2000er-Jahre als ausgestorben, so breitet er sich mittlerweile in immer mehr Gebieten wieder stark aus. In Tirol wurden heuer über 20 verschiedene Wolfsindividuen nachgewiesen, im Schweizer Kanton Graubünden leben derzeit 14 Wolfsrudel mit insgesamt mehr als 100 Tieren und in Vorarlberg sorgten mehrere Wölfe italienischer bzw. dinarischer Abstammung für eine Vielzahl an Rissen.
Bescheidlösung führte nicht zum Ziel
„Diese Situation ist für die Vorarlberger Land- und Alpwirtschaft nicht länger hinnehmbar“, verkündete Gantner im August. Kurz darauf wurde ein Bescheid erlassen, der den Abschuss eines Wolfes im Bezirk Bludenz ermöglichen sollte. Trotz großem Engagement der Jagdverantwortlichen gelang es nicht, den Schadwolf zu entnehmen, bevor in Wien sitzende Umweltorganisationen die Entnahme stoppten.
Ankündigung eingehalten
Gesetzlich geregelte Entnahme von Wölfen in Zukunft möglich
Mit dem umfangreichen Maßnahmenpaket wird der Umgang mit Schad- und Problemwölfen neu geregelt und erlaubt ein schnelles und konsequentes Handeln, sprich eine Entnahme von Wölfen ohne langwierige Einspruchsfristen. Neben dem Jagdgesetz war der Wolf bisher auch durch das Naturschutzgesetz geschützt. Diese Doppelgleisigkeit wurde nun abgeschafft und der Wolf gänzlich aus dem Naturschutzgesetz entnommen und ist nun exklusiv durch das in der Zuständigkeit des Landwirtschaftslandesrates Gantner liegende Jagdgesetz geregelt.
Begleitend zusätzliche Unterstützung des Herdenschutzes
Maßnahmen zum Schutz der Tiere in den Alpen sind begleitender Teil des Pakets. Die bisher bereits bestehenden finanziellen Unterstützungsmittel für Herdenschutzmaßnahmen sollen ausgebaut werden. Dazu werden auch Kooperationen mit dem Nachbarbundesland Tirol angestrebt.Am wichtigsten bleibe für Gantner aber, dass es nun eine umsetzbare Lösung gibt: „Mit der neuen Verordnungslösung erreichen wir unser Ziel, identifizierte Schad- und Problemwölfe entnehmen zu können. Dadurch ist endlich ein rasches und zielgerichtetes Handeln möglich. Einem sicheren Alpsommer 2024 steht nun nichts mehr im Weg.“