05.05.2020 |
von Franz Strasser ABL
Notluftsysteme geben Sicherheit im Schweinestall
"Hoffentlich hat die Thermik gereicht und es ist kein Schwein zu Schaden gekommen."
Eigentlich hätte die Alarmanlage diesen Lüftungsausfall melden sollen, aber jede Technik kann einmal versagen. Eine
zusätzliche Absicherung bringen Notluftsysteme, die für ein Mindestmaß an Luftaustausch sorgen, wenn die
Ventilation steht. Auch nach dem Tierschutzgesetz (§ 18 Abs. 5) muss zusätzlich zur Alarmanlage, die den Ausfall der Lüftung meldet, eine Notlüftung vorhanden sein. Bei einer amtlichen Kontrolle ist dieser Punkt dann erfüllt, wenn Alarm- und Ersatzsysteme vorhanden und funktionsfähig sind und Alarmsysteme
regelmäßig überprüft werden. Folgende technische Lösungen haben sich in der Praxis bewährt.
zusätzliche Absicherung bringen Notluftsysteme, die für ein Mindestmaß an Luftaustausch sorgen, wenn die
Ventilation steht. Auch nach dem Tierschutzgesetz (§ 18 Abs. 5) muss zusätzlich zur Alarmanlage, die den Ausfall der Lüftung meldet, eine Notlüftung vorhanden sein. Bei einer amtlichen Kontrolle ist dieser Punkt dann erfüllt, wenn Alarm- und Ersatzsysteme vorhanden und funktionsfähig sind und Alarmsysteme
regelmäßig überprüft werden. Folgende technische Lösungen haben sich in der Praxis bewährt.
Fensteröffner
Ältere Systeme arbeiten dabei mit Elektromagneten, die bei Alarm bzw. Stromausfall das Fenster
"loslassen" und somit öffnen. Neuere Systeme
arbeiten mit einer Mechanik, die im Notfall über ein Gestänge die Fenster öffnet. Erkennt die
Alarmanlage eine Störung oder Übertemperatur, dann wird zeitverzögert ein Signal gesendet, das zur Entlastung eines durch eine Feder vorgespannten Druckzylinder führt. Dadurch öffnen sich die Fenster ins Freie. Dieses System hat den Vorteil, dass z.B. geöffnete Fenster nach einem Stromausfall zentral geschlossen werden können.
"loslassen" und somit öffnen. Neuere Systeme
arbeiten mit einer Mechanik, die im Notfall über ein Gestänge die Fenster öffnet. Erkennt die
Alarmanlage eine Störung oder Übertemperatur, dann wird zeitverzögert ein Signal gesendet, das zur Entlastung eines durch eine Feder vorgespannten Druckzylinder führt. Dadurch öffnen sich die Fenster ins Freie. Dieses System hat den Vorteil, dass z.B. geöffnete Fenster nach einem Stromausfall zentral geschlossen werden können.
Türöffner - die bessere Wahl
Selbsttätig öffnende Türen haben sich als
Notluftsystem in der Praxis besser bewährt. Dazu muss an jeder Abteiltür ein Elektromagnet eingebaut werden. Gleichzeitig muss der Sperrmechanismus der Türklinke ausgebaut werden. Bei Alarm
(verursacht durch Stromausfall oder
Übertemperatur) unterbricht das System den Strom zum Magneten. Dieser lässt los und ein Gewicht, über eine Rolle zur Tür gespannt, zieht die Tür auf. Die Tür ist offen und Frischluft strömt ins Abteil.
Gleichzeitig muss aber auch dafür gesorgt werden, dass der Zentralgang großzügig belüftet wird
(große Türen ins Freie, die ebenfalls öffnen).
Notluftsystem in der Praxis besser bewährt. Dazu muss an jeder Abteiltür ein Elektromagnet eingebaut werden. Gleichzeitig muss der Sperrmechanismus der Türklinke ausgebaut werden. Bei Alarm
(verursacht durch Stromausfall oder
Übertemperatur) unterbricht das System den Strom zum Magneten. Dieser lässt los und ein Gewicht, über eine Rolle zur Tür gespannt, zieht die Tür auf. Die Tür ist offen und Frischluft strömt ins Abteil.
Gleichzeitig muss aber auch dafür gesorgt werden, dass der Zentralgang großzügig belüftet wird
(große Türen ins Freie, die ebenfalls öffnen).
Zuluftklappen in der Porendecke
Wenn bei Lüftungsausfall keine Luft mehr abgesaugt wird reicht oft die natürliche Thermik nicht aus, dass ausreichend Zuluft durch eine kontrollierte
Zuluftführung in die Ställe gelangt. Abhilfe können zusätzliche Zuluftöffnungen in der Porendecke
bieten, die im Ernstfall durch einen pneumatischen Zylinder geöffnet werden bzw. selbstständig
auffallen.
Jetzt kann ohne merklichen Widerstand Frischluft einfallen und den Raum notdürftig belüften. Ist die Regeltemperatur wieder erreicht, dann schließt der Zylinder die Klappe wieder.
Zuluftführung in die Ställe gelangt. Abhilfe können zusätzliche Zuluftöffnungen in der Porendecke
bieten, die im Ernstfall durch einen pneumatischen Zylinder geöffnet werden bzw. selbstständig
auffallen.
Jetzt kann ohne merklichen Widerstand Frischluft einfallen und den Raum notdürftig belüften. Ist die Regeltemperatur wieder erreicht, dann schließt der Zylinder die Klappe wieder.
Nach der Alarmierung die Ursache suchen
Hat der Alarm angeschlagen und Fester bzw. Türen sind geöffnet, muss rasch die Ursache für die
Alarmierung gefunden werden. Dies ist oft nicht einfach, da z.B. bei Wackelkontakten in der elektrischen
Anlage die Ursachen verschleiert sind. Gerade bei Zentralabsaugungen mit mehreren Klappen in der Abluft muss jeder Stellmotor auf seine korrekte Funktion überprüft werden. Der Hauselektriker, der die Anlage von der Installation gut kennt, tut sich leichter. Er kann die einzelnen Alarmkreis durchmessen und den Fehler
lokalisieren. Gleichzeitig muss man bedenken, dass es nur ein Notluftsystem ist und der Luftaustausch nur eingeschränkt mit Hilfe von Wind und Thermik stattfindet.
Wichtig: Wie ein Fall in jüngster Vergangenheit zeigte, müssen sich bei einem Alarm bzw. bei Stromausfall die Zu- bzw. Abluftklappen selbsttätig öffnen. Dazu ist eine USV-Anlage
(unterbrechungsfreie Stromversorgung) oder ein federbelasteter Stellmotor notwendig.
Alarmierung gefunden werden. Dies ist oft nicht einfach, da z.B. bei Wackelkontakten in der elektrischen
Anlage die Ursachen verschleiert sind. Gerade bei Zentralabsaugungen mit mehreren Klappen in der Abluft muss jeder Stellmotor auf seine korrekte Funktion überprüft werden. Der Hauselektriker, der die Anlage von der Installation gut kennt, tut sich leichter. Er kann die einzelnen Alarmkreis durchmessen und den Fehler
lokalisieren. Gleichzeitig muss man bedenken, dass es nur ein Notluftsystem ist und der Luftaustausch nur eingeschränkt mit Hilfe von Wind und Thermik stattfindet.
Wichtig: Wie ein Fall in jüngster Vergangenheit zeigte, müssen sich bei einem Alarm bzw. bei Stromausfall die Zu- bzw. Abluftklappen selbsttätig öffnen. Dazu ist eine USV-Anlage
(unterbrechungsfreie Stromversorgung) oder ein federbelasteter Stellmotor notwendig.
Nachträglicher Einbau eines Notluftsystems
Wer jetzt kurz entschlossen die Sicherheit seiner Lüftungsanlage erhöhen will ist gut beraten, sich an jene Firma zu wenden, von der die Lüftung geplant bzw. installiert wurde. Die Lüftungsfirmen bieten Systeme an, die je nach Stalltyp die Funktionssicherheit für die Zu- bzw. Abluftführung gewährleisten.
Franz Strasser ABL
Tel: 050/6902-4853
E-Mail: franz.strasser@lk-ooe.at