Grüner Bericht – Erkenntnisse für Vorarlberg
von DI Benjamin Mietschnig | Betriebswirtschaft
Das niedrigere Einkommen 2021 ist auf geringere Erträge bei gleichem Aufwand zurückzuführen. Den größten Rückgang wies dabei die tierische Produktion auf. Ebenso haben sich die öffentlichen Gelder etwas verringert, während die Erträge aus der Forstwirtschaft etwas gestiegen sind. Grundsätzlich hat sich die Preissituation 2021 für die tierischen Produkte in Vorarlberg jedoch positiv entwickelt, weshalb hier von einer geringeren Produktionsmenge auszugehen ist. Die These der geringeren Produktionsmenge wird auch dadurch gestützt, dass die Betriebe um rund 2,5 Hektar Grünland bzw. 1,7 Hektar reduzierter landwirtschaftlicher Fläche (rLF) weniger bewirtschaften. Da gleichzeitig die Stichprobengröße von 44 auf 51 Betriebe gestiegen ist, kann davon ausgegangen werden, dass einige der Neuen kleinere Betriebe sind. Tendenziell haben kleinere Betriebe ein geringeres landwirtschaftliches Einkommen, was sehr gut zu den vorliegenden Ergebnissen passt. Ebenfalls gut ins Bild von mehr kleineren Betrieben in der Stichprobe passt, dass das außerlandwirtschaftliche Einkommen im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen ist. Tendenziell haben kleinere Betriebe eher einen außerlandwirtschaftlichen Zuerwerb. Dadurch ist das verfügbare Haushaltseinkommen, welches die Summe aller Netto-Einkünfte darstellt, nicht gesunken, sondern sogar um rund 2.500 Euro gestiegen. Ein weiterer Hauptgrund, warum Vorarlberg von der österreichweit positiven Einkommensentwicklung abweicht, ist die Forstwirtschaft. Hier gab es sowohl beim Holzeinschlag als auch beim Preis ein deutliches Plus. Dies spiegelt sich zum Beispiel auch im höchsten Anstieg der landwirtschaftlichen Einkommen in Kärnten, wo die Betriebe im Schnitt 32 Hektar Forstflächen bewirtschaften, im Vergleich zu Vorarlberg, wo es im Schnitt nur drei Hektar sind.
Das niedrigere Einkommen 2021 ist auf geringere Erträge bei gleichem Aufwand zurückzuführen. Den größten Rückgang wies dabei die tierische Produktion auf. Ebenso haben sich die öffentlichen Gelder etwas verringert, während die Erträge aus der Forstwirtschaft etwas gestiegen sind. Grundsätzlich hat sich die Preissituation 2021 für die tierischen Produkte in Vorarlberg jedoch positiv entwickelt, weshalb hier von einer geringeren Produktionsmenge auszugehen ist. Die These der geringeren Produktionsmenge wird auch dadurch gestützt, dass die Betriebe um rund 2,5 Hektar Grünland bzw. 1,7 Hektar reduzierter landwirtschaftlicher Fläche (rLF) weniger bewirtschaften. Da gleichzeitig die Stichprobengröße von 44 auf 51 Betriebe gestiegen ist, kann davon ausgegangen werden, dass einige der Neuen kleinere Betriebe sind. Tendenziell haben kleinere Betriebe ein geringeres landwirtschaftliches Einkommen, was sehr gut zu den vorliegenden Ergebnissen passt. Ebenfalls gut ins Bild von mehr kleineren Betrieben in der Stichprobe passt, dass das außerlandwirtschaftliche Einkommen im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen ist. Tendenziell haben kleinere Betriebe eher einen außerlandwirtschaftlichen Zuerwerb. Dadurch ist das verfügbare Haushaltseinkommen, welches die Summe aller Netto-Einkünfte darstellt, nicht gesunken, sondern sogar um rund 2.500 Euro gestiegen. Ein weiterer Hauptgrund, warum Vorarlberg von der österreichweit positiven Einkommensentwicklung abweicht, ist die Forstwirtschaft. Hier gab es sowohl beim Holzeinschlag als auch beim Preis ein deutliches Plus. Dies spiegelt sich zum Beispiel auch im höchsten Anstieg der landwirtschaftlichen Einkommen in Kärnten, wo die Betriebe im Schnitt 32 Hektar Forstflächen bewirtschaften, im Vergleich zu Vorarlberg, wo es im Schnitt nur drei Hektar sind.
Stichprobeneffekte
Der Grüne Bericht ist eine repräsentative Auswahl von rund 2.000 Betrieben. Die Betriebe werden anhand von statistischen Daten (Region, Standardoutput = Betriebsgröße, etc.) ausgewählt. Da jedoch die Teilnahme freiwillig ist, wird meist nie die optimale statistische Verteilung erreicht. Zudem ist immer wieder mit Ein- und Aussteigern aus den Aufzeichnungen zu rechnen. Das erschwert es klare Schlüsse zu ziehen, da nie ausgeschlossen werden kann, dass die dargestellte wirtschaftliche Entwicklung nicht zum Teil auf Änderungen der Betriebe in der Stichprobe beruht. Je größer die Stichprobe, desto besser logischerweise die Aussagekraft, weshalb für ganz Österreich eine gute Aussage möglich ist. Auf Bundesländerebene, speziell auch in Vorarlberg mit nur rund 50 Aufzeichnungsbetrieben (im Vergleich zu über 3.000 Invekos Betrieben) ist Vorsicht geboten. In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Aufzeichnungsbetriebe erfreulicherweise um rund 25 Prozent gestiegen.
Grünflächen sinken
Es ist auffällig, dass das bewirtschaftete Grünland in den letzten zehn Jahren in der Stichprobe um rund zehn Hektar gesunken ist. Daraus resultierte ein Rückgang der reduzierten landwirtschaftlichen Fläche (rLF) von vier Hektar (Anmerkung: Alpflächen, Hutweiden, einmähdige Wiesen werden mittels Faktor reduziert). In der Regel werden bestehende Betriebe meist nicht deutlich kleiner. Im Gegenteil, meist wird versucht, die landwirtschaftliche Fläche zu erhöhen. Daher liegt die Vermutung nahe, dass bei der steigenden Betriebsanzahl vermehrt kleinere Betriebe dabei waren. Ein weiteres Indiz für den Stichprobeneffekt sind die schwankenden Milchkuhzahlen je Betrieb. Diese schwankten in den letzten zehn Jahren von 14 bis 19 Milchkühen pro Betrieb, wobei 2021 der geringste Viehbesatz vorhanden war. Interessant zu beobachten ist, dass der Arbeitskräftebesatz trotz sinkender Fläche gleich bzw. leicht steigend war.

Einkommensentwicklung
Ein Versuch, die Einkommensentwicklung im Hinblick auf die veränderte Flächengröße anzupassen, ist das Herunterbrechen auf ein Hektar rLF. In der Abbildung 1 sind der Ertrag sowie der Aufwand je Hektar rLF dargestellt. Es ist klar ersichtlich, dass bis auf 2017 und 2018 eine relativ konstante Steigerung von rund 200 Euro je Hektar und Jahr sowohl beim Ertrag als auch beim Aufwand zu beobachten ist. Das Jahr 2017 war gekennzeichnet von sehr guten Preisen, die zu den höchsten Erträgen der letzten Dekade geführt haben. Jedoch ist auch ersichtlich, dass die Kosten ebenfalls in etwa im gleichen Ausmaß gestiegen sind. Generell ist zu beobachten, dass bei steigendem Milchpreis die Futtermittelkosten als wesentlicher Kostenfaktor mitziehen. Das Jahr 2018 war dann gekennzeichnet von der Dürresituation, vor allem im Walgau. Dies führte zu deutlich geringerem Ertrag (Produktionsrückgang) bei fast gleichem Aufwand (Futtermittelzukauf, Grünlandneuanlage). Dadurch wurde 2018 das schlechteste Einkommensergebnis der letzten 20 Jahre erreicht. Auch 2021 ist eines der schlechteren Jahre, was wie oben erwähnt insbesondere auf die geringere tierische Produktion bei gleichem Aufwand zurückzuführen ist.

Haushaltseinkommen
Die aktuelle Agrarstrukturerhebung weist für Vorarlberg rund zwei Drittel Neben- bzw. Zuerwerbsbetriebe auf. Daher ist die Betrachtung der außerlandwirtschaftlichen Einkünfte sowie des verfügbaren Haushaltseinkommens und Privatverbrauches ebenso wichtig wie jene des landwirtschaftlichen Einkommens. Betrachtet man das verfügbare Haushaltseinkommen sowie den Privatverbrauch in der Abbildung 2, ist positiv festzuhalten, dass in jedem Jahr eine Überdeckung des Verbrauchs erreicht wird. Es gibt jedoch zum Teil recht starke Schwankungen beim Haushaltseinkommen, welche nur bedingt mit jenen des landwirtschaftlichen Einkommens zusammenpassen. Zum Teil wird gerade ein geringeres landwirtschaftliches Einkommen über verstärkte außerlandwirtschaftliche Tätigkeiten kompensiert.
Fazit
Der Grüne Bericht liefert uns die einzigen statistisch abgesicherten Daten zur wirtschaftlichen Situation der österreichischen Landwirtschaft und ist dementsprechend wichtig. Jedoch ist die Auswertung immer im Detail zu betrachten und vor allem für kleinere Stichproben wie Vorarlberg gilt es bei der Interpretation Vorsicht walten zu lassen. Für den eigenen Betrieb lassen solche Durchschnittszahlen nur sehr bedingt Aussagen zu. Hier ist insbesondere das Führen von einzelbetrieblichen Aufzeichnungen sinnvoll. Anschließend können die eigenen Zahlen mit den verschiedenen Vergleichswerten (Deckungsbeiträgen, Ergebnisse AKU, Grüner Bericht) verglichen und so Stärken und Schwächen gezielt evaluiert werden. Der Arbeitskreis Unternehmensführung bietet allen Betrieben unabhängig von Ort, Größe und Betriebszweig eine Unterstützung bei diesen Aufzeichnungen an. Bei Interesse steht Ihnen der Bereich Betriebswirtschaft der Landwirtschaftskammer Vorarlberg gerne zur Verfügung.