Getreidevirosen beachten
Ein wichtiger Aspekt zur Vermeidung eines Befalls sind nicht zu frühe Anbautermine. Insektizide Beizen besitzen seit längerem schon keine Zulassung mehr. Auch heuer wird wieder im Rahmen des Warndienstes die Virusbelastung in Ausfallgerste untersucht. Über www.warndienst.at können die Ergebnisse vor dem Anbau abgerufen werden.
Bei warmen Bedingungen, d.h. Temperaturen am Tag über 13 bis 15°C und Nachttemperaturen nicht unter 3°C ist ab dem 2- bis 3-Blatt-Stadium mit einem Zuflug von Blattläusen zu rechnen. Die Tiere wandern von Mais, Ausfallgetreide und Grasstreifen auf die jungen Getreidepflanzen ein. Bei entsprechender Witterung ist eine Aktivität bis tief in den November hinein möglich.
Man findet die Tiere in den jungen eingerollten Blättern oder am Wurzelhals. Im Gegensatz zu Zikaden (diese übertragen auch das Weizenverzwergungsvirus) fliegen Blattläuse nicht weg, wenn man sich den Pflanzen nähert.
Man findet die Tiere in den jungen eingerollten Blättern oder am Wurzelhals. Im Gegensatz zu Zikaden (diese übertragen auch das Weizenverzwergungsvirus) fliegen Blattläuse nicht weg, wenn man sich den Pflanzen nähert.
Im Gegenlicht erscheinen die Tiere als leicht dunkle Punkte am Blatt - bitte trotzdem genau kontrollieren, da es sich auch um Erdpartikel handeln könnte. Eine wirtschaftliche Schadensschwelle ist schwer anzugeben, als Richtwert gelten in etwa 10% Befall. Wer in den vergangenen Jahren gelbe, verzwergte Pflanzen festgestellt hat, bei dem besteht größere Infektionsgefahr. Ab dem 2- bis 3-Blattstadium und einem Auftreten der (virusbelasteten) Tiere ist eine Behandlung (z.B. gemeinsam mit der Unkrautbekämpfung) mit zugelassenen synthetischen Produkten (siehe Tabelle im Download) möglich.
Bei warmer Witterung ist die Wirksamkeit der Produkte aber nur kurz (3 - 5 Tage). Leider werden die das Weizenverzwergungsvirus übertragenden Zikaden durch die zur Verfügung stehenden Insektizide nicht erfasst.