Geräteprüfung für treffsicheren Pflanzenschutz
Die Spritzdüsen produzieren nicht nur Tropfen einer bestimmten Größe, sie decken immer einen gewissen Tropfengrößenbereich ab.
Parameter richtig abstimmen und Tropfengröße steuern
Tropfenanzahl und -größe, Tropfengeschwindigkeit und Flugrichtung der Tropfen haben großen Einfluss auf das Anlagerungsverhalten der Tropfen auf der Zielfläche. Der Landwirt kann dies je nach Anwendung durch richtige Abstimmung von Düsenbauart und –größe, Fahrgeschwindigkeit, Wasseraufwandmenge und Arbeitsdruck kontrollieren. Empfehlungen dazu liefert Tabelle 1.

Düsentechnik optimieren
Injektorflachstrahldüsen sind bei Pflanzenschutzarbeiten in Feldkulturen Stand der Technik und haben die "normalen" Flachstrahldüsen ohne Injektortechnik fast vollständig ersetzt. In vielen Versuchen haben sie bewiesen, dass die biologische Wirksamkeit bei den meisten Pflanzenschutzmittelanwendungen gegenüber herkömmlichen Flachstrahldüsen mindestens genauso gut ist bei gleichzeitig stark reduzierter Abdrift. Voraussetzung dafür ist, dass die Düsen im jeweils optimalen Druckbereich eingesetzt werden. Dieser liegt bei den kurzen Injektordüsen zwischen zwei bis vier (fünf) bar und bei den langen Injektordüsen bei 4 bis 8 bar.
Beide Düsenbauarten sind je nach Hersteller und Größe als abdriftmindernd bis 90% eingestuft. Im Vergleich weisen kurze Injektordüsen im Regelfall ein weiteres Tropfenspektrum als lange Injektordüsen auf. Sie werden in der Praxis gerne als "Kompromissdüse" eingesetzt.
Beide Düsenbauarten sind je nach Hersteller und Größe als abdriftmindernd bis 90% eingestuft. Im Vergleich weisen kurze Injektordüsen im Regelfall ein weiteres Tropfenspektrum als lange Injektordüsen auf. Sie werden in der Praxis gerne als "Kompromissdüse" eingesetzt.
Einfach logisch
Jede Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erfordert eine Gerätetechnik, die auf die Zielfläche angepasst ist, um bei möglichst effektivem Mitteleinsatz hervorragend zu wirken und die Umwelt zu schonen. Ein Produkt wirkt nur dann richtig, wenn der Wirkstoff dort hinkommt, wo er wirken soll. Dabei spielt die Reduktion der Abdrift neben sensiblen Bereichen eine immer größere Rolle. Da die Zielflächen, je nach Kultur und Anwendung, sehr unterschiedlich sind, kann eine "Einheitseinstellung" des Pflanzenschutzgerätes gesamtbetrieblich nicht zum gewünschten Ergebnis führen.
Doppelflachstrahldüsen für schwierige Zielflächen
Bei den meisten Düsenherstellern gibt es sowohl von den langen als auch kurzen Injektordüsen jeweils eine Doppelflachstrahlausführung. Die Doppelflachstrahldüse (DF-Düse) besitzt somit im Regelfall oben den gleichen Injektoreinsatz mit Dosierblende wie die einstrahlige Injektordüse. Das Verteilermundstück unten besteht dann aus zwei Öffnungen mit symmetrischem oder asymmetrischem Winkel in und gegen Fahrtrichtung.
Infolge der dadurch bedingten Reduktion von Spritzschatten und der besseren Längsverteilung weisen diese Düsen vor allem bei Anwendungen mit schwierigen Zielflächen Vorteile auf. Informationen zum bevorzugten Einsatzbereich von DF-Düsen entnehmen Sie der Tabelle im Anhang.
Infolge der dadurch bedingten Reduktion von Spritzschatten und der besseren Längsverteilung weisen diese Düsen vor allem bei Anwendungen mit schwierigen Zielflächen Vorteile auf. Informationen zum bevorzugten Einsatzbereich von DF-Düsen entnehmen Sie der Tabelle im Anhang.
Eine Düse für alles?
Jede Pflanzenschutzmaßnahme stellt unterschiedliche Anforderungen. Deshalb ist das Verwenden von einer einzigen Düse für alle Anwendungen immer eine Kompromisslösung, die je nach betrieblicher Ausstattung mehr oder weniger gut gelingt.
Am ehesten können damit Betriebe mit Schwerpunkt auf Getreide und Mais, eventuell auch Raps, das Auslangen finden. Hier eignen sich am besten kurze Injektordüsen oder Injektordoppelflachstrahldüsen, die zur Abdriftreduktion im Feldrandbereich und neben Gewässer die Abdrift um 75 oder 90% vermindern.
Am ehesten können damit Betriebe mit Schwerpunkt auf Getreide und Mais, eventuell auch Raps, das Auslangen finden. Hier eignen sich am besten kurze Injektordüsen oder Injektordoppelflachstrahldüsen, die zur Abdriftreduktion im Feldrandbereich und neben Gewässer die Abdrift um 75 oder 90% vermindern.

Mehrfachdüsenstrategie
Betriebe, die zusätzlich zu Getreide und Mais auch Zuckerrüben und/oder Kartoffeln anbauen, sollten über eine Strategie mit zwei oder drei Düsen am Gerät nachdenken, um die Applikationsparameter auf die sehr unterschiedlichen Anforderungen bei den Pflanzenschutzmaßnahmen besser abstimmen zu können. Dabei können sie auch auf unterschiedliche Witterungsbedingungen und Abstandsauflagen besser reagieren und durch höhere Leistung die oft sehr engen Zeitfenster für die Behandlung besser ausnutzen.
Richtiger Zielflächenabstand
So tief wie möglich, so hoch wie nötig lautet die Devise. Bei Feldspritzgeräten mit 50 Zentimetern Abstand der Düsen am Gestänge werden üblicherweise Flachstrahldüsen mit einem Spritzwinkel von 110° oder 120° (Lechler) verwendet. Die Angabe des Spritzwinkels ist im Regelfall auf den Düsen zu finden. Werden 110°-Düsen im 50 cm Verband eingesetzt, genügt bereits ein Zielflächenabstand von 35 cm, damit sich die Spritzfächer der einzelnen Düsen so weit überlappen, dass sie eine ausreichende Querverteilungsgenauigkeit erreichen.
Jeder Landwirt weiß, dass es in der Praxis unmöglich ist, einen gewissen Abstand zur Zielfläche auf den Zentimeter genau einzuhalten. Deshalb wird bei der genannten Geräte- und Düsenausstattung meistens ein Bereich von 40 bis 60 cm als optimaler Bereich des Zielflächenabstandes angegeben. Wichtig dabei zu wissen: Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits bei einer Vergrößerung des Zielflächenabstandes um zehn Zentimeter die Abdrift bei schlechten Witterungsbedingungen um bis zu 100% steigen kann. Eine hydraulische Gestängehöhenverstellung während der Fahrt vom Fahrerplatz aus ist daher ein wichtiges Ausstattungsdetail beim Gerätekauf.
Moderne Geräte kann man mit automatischer Gestängehöhenführung mittel Ultraschallsensoren aufrüsten.
Richtiger Zielflächenabstand
So tief wie möglich, so hoch wie nötig lautet die Devise. Bei Feldspritzgeräten mit 50 Zentimetern Abstand der Düsen am Gestänge werden üblicherweise Flachstrahldüsen mit einem Spritzwinkel von 110° oder 120° (Lechler) verwendet. Die Angabe des Spritzwinkels ist im Regelfall auf den Düsen zu finden. Werden 110°-Düsen im 50 cm Verband eingesetzt, genügt bereits ein Zielflächenabstand von 35 cm, damit sich die Spritzfächer der einzelnen Düsen so weit überlappen, dass sie eine ausreichende Querverteilungsgenauigkeit erreichen.
Jeder Landwirt weiß, dass es in der Praxis unmöglich ist, einen gewissen Abstand zur Zielfläche auf den Zentimeter genau einzuhalten. Deshalb wird bei der genannten Geräte- und Düsenausstattung meistens ein Bereich von 40 bis 60 cm als optimaler Bereich des Zielflächenabstandes angegeben. Wichtig dabei zu wissen: Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits bei einer Vergrößerung des Zielflächenabstandes um zehn Zentimeter die Abdrift bei schlechten Witterungsbedingungen um bis zu 100% steigen kann. Eine hydraulische Gestängehöhenverstellung während der Fahrt vom Fahrerplatz aus ist daher ein wichtiges Ausstattungsdetail beim Gerätekauf.
Moderne Geräte kann man mit automatischer Gestängehöhenführung mittel Ultraschallsensoren aufrüsten.

Abdrift reduzieren
Um die Abdrift bei der Pflanzenschutzarbeit mit Feldspritzgeräten zu reduzieren, hat der Anwender folgende Möglichkeiten.
- Witterungsbedingungen beachten – dazu zählen Windgeschwindigkeit und -richtung, Temperatur sowie relative Luftfeuchtigkeit
- Wahl größerer Düsenkaliber
- Fahrgeschwindigkeit reduzieren
- Spritzdruck verringern
- Zielflächenabstand so weit wie möglich reduzieren
- Einsatz verlustmindernder Injektordüsen mit dem je nach Abdriftminderungsklasse vorgeschriebenen Maximaldruck. Diese Technik ist vor allem beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit Abstandsauflagen neben Oberflächengewässern wichtig.
Exaktes Arbeiten am Feldrand
Nur Randdüsen verhindern ein Überspritzen am Feldrand und somit Schäden sowie unerlaubte Rückstände an Nachbarkulturen. Dazu muss man bei der ersten Umfahrt entlang der Feldgrenze eine Schrägstrahldüse montieren und einschalten, damit ein randscharfes Abgrenzen des Spritzstrahls zum Feldrand gewährleistet ist.
Ein zusätzlicher Vorteil ist die gleichmäßigere Verteilung der Pflanzenschutzmittel zur Feldgrenze hin, wodurch auch die Wirkung bis nach außen gegeben ist. Im Feldinneren muss man wieder auf die herkömmliche Düse wechseln, damit es aufgrund von Über- und Unterdosierungen nicht zu einer mangelhaften Querverteilung kommt (siehe Abbildung 1).
Die Düsenhersteller bieten dazu eigene Off-Center- und Schrägstrahldüsen an. Um das dafür erforderliche häufige Auf- und Absteigen vom Traktor zu umgehen, bieten die Gerätehersteller mittlerweile eine elektrische Randdüsenschaltung an.
Ein zusätzlicher Vorteil ist die gleichmäßigere Verteilung der Pflanzenschutzmittel zur Feldgrenze hin, wodurch auch die Wirkung bis nach außen gegeben ist. Im Feldinneren muss man wieder auf die herkömmliche Düse wechseln, damit es aufgrund von Über- und Unterdosierungen nicht zu einer mangelhaften Querverteilung kommt (siehe Abbildung 1).
Die Düsenhersteller bieten dazu eigene Off-Center- und Schrägstrahldüsen an. Um das dafür erforderliche häufige Auf- und Absteigen vom Traktor zu umgehen, bieten die Gerätehersteller mittlerweile eine elektrische Randdüsenschaltung an.

Einstellung überprüfen
Zielflächenorientierter Pflanzenschutz erfordert verschiedene Wasseraufwandmengen und Fahrgeschwindigkeiten und bedingt somit oft, je nach Betrieb, zwei bis drei unterschiedliche Einstellungen des Spritzgerätes. Jede der einzelnen Einstellungen sollte man zumindest einmal vor der Saison durch Auslitern des Gerätes überprüfen.
So prüft man
1. Einstellparameter festlegen, wie Wasseraufwandmenge, Fahrgeschwindigkeit, Düsengröße und Druck
2. Fahrgeschwindigkeit mit dem 100 Meter-Test überprüfen
3. Spritze zur Hälfte mit Wasser füllen, Gestänge ausklappen, Düse auswählen, alle Teilbreiten (TB) einschalten
4. Druck gemäß Düsentabelle einstellen und Spritzfächer kontrollieren
5. Hilfsmittel, wie Messbecher, Stoppuhr und Schutzausrüstung bereithalten
6. Einzeldüsenausstoß bei zwei Düsen pro Teilbreite messen, notieren und mit Tabellenwert vergleichen
7. Bei Abweichungen korrigieren, zum Beispiel über Druck, Fahrgeschwindigkeit oder Wasseraufwandmenge
Auch bei Geräten mit Regelcomputer für die Aufwandmenge sollte zumindest einmal vor der Saison der Düsenausstoß gemessen werden. Ein Vergleich des gemessenen Gesamtdüsenausstoßes mit dem angezeigten Wert laut Geräteterminal lässt Rückschlüsse auf die Genauigkeit des verbauten Durchflussmesssensors zu.
2. Fahrgeschwindigkeit mit dem 100 Meter-Test überprüfen
3. Spritze zur Hälfte mit Wasser füllen, Gestänge ausklappen, Düse auswählen, alle Teilbreiten (TB) einschalten
4. Druck gemäß Düsentabelle einstellen und Spritzfächer kontrollieren
5. Hilfsmittel, wie Messbecher, Stoppuhr und Schutzausrüstung bereithalten
6. Einzeldüsenausstoß bei zwei Düsen pro Teilbreite messen, notieren und mit Tabellenwert vergleichen
7. Bei Abweichungen korrigieren, zum Beispiel über Druck, Fahrgeschwindigkeit oder Wasseraufwandmenge
Auch bei Geräten mit Regelcomputer für die Aufwandmenge sollte zumindest einmal vor der Saison der Düsenausstoß gemessen werden. Ein Vergleich des gemessenen Gesamtdüsenausstoßes mit dem angezeigten Wert laut Geräteterminal lässt Rückschlüsse auf die Genauigkeit des verbauten Durchflussmesssensors zu.
Düsenauswahl 4.0
Als Hilfsmittel zur Auswahl der optimalen Düsenbauart und –größe in Abhängigkeit von Wasseraufwandmenge, Fahrgeschwindigkeit und der gewünschten Tropfengröße stehen dem Praktiker Düsenrechner im Internet und teilweise auch als App am Smartphone zur Verfügung. Dazu gibt man die gewünschte Wassermenge und Fahrgeschwindigkeit ein und erhält sofort den dafür notwendigen Einzeldüsenausstoß sowie den erforderlichen Druck je nach Düsengröße als Vorgaben für die Überprüfung der Einstellung des Gerätes. Angaben zur Tropfengröße erleichtern die Auswahl der richtigen Düsengröße je nach Bauart der Düse.
Ein Beispiel für eine Wasseraufwandmenge von 200 l/ha bei einer Fahrgeschwindigkeit von acht Kilometern pro Stunde finden Sie in Abbildung 2.
Ein Beispiel für eine Wasseraufwandmenge von 200 l/ha bei einer Fahrgeschwindigkeit von acht Kilometern pro Stunde finden Sie in Abbildung 2.
Kurz gefasst
Es ist einfach, alle Kulturen mit immer der gleichen Einstellung am Pflanzenschutzgerät zu behandeln. Diese Einstellung mag im Durchschnitt der Anwendungen funktionieren. Sie ist aber sicher nicht für alle Kulturen und Mittel optimal. Leistung geht verloren und man riskiert Ertragsausfälle und Umweltschäden. Wer die Geräteeinstellung an die Zielflächen im jeweiligen Anwendungsfall anpasst, sichert die Wirkung der Pflanzenschutzmittel und betreibt erfolgreiches Resistenzmanagement. Der Mehraufwand für das Einstellen der Geräte lohnt sich in jedem Fall und ist bei modernen Geräten nicht allzu groß. Wichtig dabei: Jede Einstellung muss man überprüfen, unabhängig vom Stand der Technik.