Für eine gute Silage nichts dem Zufall überlassen
Silolager muss sauber und dicht sein
Vor dem Silieren müssen der Silo gereinigt und undichte Stellen, die bei Fugen und Stößen immer wieder auftreten, gut abgedichtet werden. Zusätzlich sollen die Seitenwände vor dem Befüllen mit einer unbeschädigten Siloplane abgedichtet werden. Weiter sind die Zufahrten zum Silo so zu gestalten, dass es zu keinem Schmutzeintrag durch die Reifen kommt. Für die Rundballenlagerung ist ein geeigneter Platz vorzubereiten.
Eine rechtzeitige Nutzung wirkt sich positiv auf den Energiegehalt aus
Die Ergebnisse der Grundfutteruntersuchungsaktionen im Vorjahr zeigen, dass ein verspäteter Erntezeitpunkt zu einer deutlich geringeren Verdaulichkeit des Futters führt und damit die Milchleistung aus dem Grundfutter senkt. So lag im Vorjahr der durchschnittliche Energiegehalt bei Silagen vom ersten Aufwuchs in der Trockenmasse um 0,4 MJ Nettoenergie tiefer als in den Jahren zuvor. Der optimale Mähzeitpunkt ist im Ähren-/Rispenschieben der Leitgräser.
Sauberes Futter lässt sich besser vergären und hat mehr Energie
Die Voraussetzungen für die Gewinnung von sauberem Futter müssen schon zeitig im Frühjahr mit gleichmäßiger Wirtschaftsdüngerausbringung und geeigneter Gründlandpflege geschaffen werden. Das Abschleppen des Grünlandes soll bei trockenem Boden erfolgen. Bei verfilzter Grasnarbe muss auch gestriegelt werden, um Licht und Luft in die Narbe einzubringen. Wühlmäuse sind häufig die Ursache für eine starke Futterverschmutzung. Sie müssen deshalb bekämpft werden. Bei der Ernte muss besonders auf eine optimale Einstellung der Erntegeräte geachtet werden. Eine ausreichende Mähhöhe von über sieben Zentimeter ist notwendig. Weiter ist auf die richtige Bereifung der Erntemaschinen und die Fahrgeschwindigkeit zu achten. Verschmutztes Futter enthält neben hohen Aschegehalten auch viel Eisen.
Futter nur kurz anwelken
Kurze Anwelkphasen auf dem Feld konzentrieren den Zucker im Futter und schaffen somit optimale Gärbedingungen. Der Trockenmassegehalt soll im Bereich von 30 bis 40% liegen und bestmöglich innerhalb von 24 Stunden erreicht werden. Die Ergebnisse der Grundfutteruntersuchungsaktionen zeigen, dass viele Betriebe zu stark anwelken. Auch im Vorjahr lag der Trockenmassegehalt bei nassen Erntebedingungen im oberen Bereich von 40%. Zu trockenes Futter führt besonders bei Fahr- und Hochsilos häufig zu Futtererwärmungen bzw. Schimmelbildungen.
Gut verdichtetes Siliergut rasch abdecken
Kurz geschnittenes oder gehäckseltes Futter lässt sich besser verdichten. Die Walzfahrzeuge müssen ausreichend schwer sein und möglichst gleichmäßig walzen. Gräbt sich das Walzfahrzeug ein, kann es zu Lufteinschlüssen mit späterer Verpilzung an dieser Stelle kommen. Zu langsames Silieren führt zu einer Hefevermehrung. Diese bereits beim Silieren "gezüchteten“ Hefen führen auch später bei der Entnahme des Futters zu einer Nacherwärmung. Besonders hoch kann die Futtererwärmung werden, wenn der Silo nicht sofort nach dem Verdichten abgedeckt wird, sondern erst Stunden später, zum Beispiel erst am nächsten Tag.
Fahrsilos sollten immer mit eine Unterzieh- und einer Silofolie abgedeckt werden. Auch bei Sandwich-Silagen ist dies nach jedem Schnitt sinnvoll. Um die Aufbringung zu erleichtern, gibt es auch Kombinationen beider Folien.
Damit Silage in Rundballen optimal vergärt, muss auch sie innerhalb von zwei Stunden nach dem Pressen mindestens sechsfach gewickelt werden Falls Gärheu produziert wird, ist eine achtfache Wickelung notwendig. Nach dem Wickeln müssen die Rundballen sofort ins Lager gebracht werden. Eine Manipulation in der Hauptgärphase muss vermieden werden.
Mit Siliermittel die Vergärung in die richtige Richtung lenken
Entscheidend für den Erfolg ist die richtige Abstimmung des Produktes auf das Siliergut. Siliermittel können jedoch fundamentale Fehler beim Silieren nicht kompensieren. Bei gut vergärbarem Grünlandfutter werden in der Regel Bakterien-Impfkulturen eingesetzt. Diese müssen gleichmäßig auf das Siliergut, am besten in flüssiger Form, aufgebracht werden.
Homofermentative Milchsäurebakterien führen zu einem geringen Substanzverlust und damit auch höherem Restzuckergehalt mit wenig Essigsäure in der Silage. Wichtig ist, dass die Silage nicht zu trocken ist und ein ausreichender Vorschub bei der Entnahme gegeben ist.
Bei trockenem Siliergut eignen sich heterofermentative Milchsäurebakterien besser, da sie neben der Milchsäure auch Essigsäure produzieren. Dadurch erhöht sich die Stabilität der Silage.
Bei problematischen Erntebedingungen und schlecht vergärbarem Futter können anstelle von Bakterien-Impfkulturen organische Säuren, Salz und Enzyme eingesetzt werden. Es sollen nur Siliermittel eingesetzt werden, die das DLG-Gütezeichen haben. Die Liste ist im Internet unter www.guetezeichen.de abrufbar.
Nach Abschluss der Silierung benötigt der Silo Ruhe. Optimal ist eine achtwöchige Ruhephase bevor die Silage geöffnet wird bzw. ein weiterer Schnitt draufsiliert wird.