09.11.2017 |
von Ing. Wolfgang Stromberger
Futtererwärmung im Silo erkennen und verhindern
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Wenn es aus dem Silo raucht, die Maissilage aufgrund einer Futtererwärmung richtiggehend dampft, bedeuten diese Zeichen nichts Gutes. Der Futterverderb ist dann schon fortgeschritten, Nährstoffverluste und Schimmelbildung sind die Folge. Um dieses Szenario zu verhindern, müssen die Anschnittflächen vor allem in der Risikophase nach der Öffnung des Silos laufend kontrolliert werden.
Von Nacherwärmungen spricht man, wenn die Temperatur beim Anschnitt über 20 °C ansteigt. Bei sinkenden Außentemperaturen kann ein Temperaturanstieg um mehr als 5 °C gegenüber der Kerntemperatur im Silo bereits auf eine beginnende Erwärmung hinweisen. Silomais zählt aufgrund seiner geringen Pufferkapazität und seines ausreichenden Zuckergehalts zu den leicht vergärbaren Futtermitteln.
Der natürliche Besatz an Milchsäurebakterien führt bei guter Verdichtung und luftdichter Lagerung zu einem raschen Absinken des pH-Wertes und einer risikoarmen Vergärung. Im geschlossenen Silo sind die Verluste gegenüber Grassilage weitaus geringer.
Von Nacherwärmungen spricht man, wenn die Temperatur beim Anschnitt über 20 °C ansteigt. Bei sinkenden Außentemperaturen kann ein Temperaturanstieg um mehr als 5 °C gegenüber der Kerntemperatur im Silo bereits auf eine beginnende Erwärmung hinweisen. Silomais zählt aufgrund seiner geringen Pufferkapazität und seines ausreichenden Zuckergehalts zu den leicht vergärbaren Futtermitteln.
Der natürliche Besatz an Milchsäurebakterien führt bei guter Verdichtung und luftdichter Lagerung zu einem raschen Absinken des pH-Wertes und einer risikoarmen Vergärung. Im geschlossenen Silo sind die Verluste gegenüber Grassilage weitaus geringer.
Großes Risiko für Nacherwärmung
Der hohe Nährstoffgehalt birgt aber besonders bei der Futterentnahme ein großes Risiko für Nacherwärmungen. In der Maissilage werden diese fast immer durch Hefepilze verursacht. Sie können sich mit und ohne Sauerstoff vermehren und überleben auch tiefere pH-Werte in gut gesäuerter Silage. Ihre Bekämpfung im Futter ist sehr schwierig, beginnt aber mit einem raschen und sauberen Einbringen und Verdichten des Futters.
Wenn schon bei der Ernte zu viel Luft im Futterstock verbleibt, können große Hefepopulationen oftmals in Sauerstoffnestern entstehen. Bei neuerlichem Luftzutritt bei der Entnahme werden diese Hefenester explosionsartig aktiv und benutzen den Restzucker und auch die konservierende Milchsäure als Nahrungsquelle. Die Temperatur und der pH-Wert steigen an und beschleunigen die Tätigkeit von Gärschädlingen wie Fäulniserregern und Schimmelpilzen. Letztere tragen dazu bei, dass die Silage verdirbt und nicht mehr verfüttert werden kann.
Aber bereits die Erwärmung um 10 °C kann einen täglichen Nährstoffverlust von 0,1 MJ NEL je Kilogramm Futtertrockenmasse bedeuten. Auch heuer wurden bei Futterprobenentnahmen bereits Temperaturen zwischen 30 und 40 °C gemessen, das Problem ist also immer aktuell.
Wenn schon bei der Ernte zu viel Luft im Futterstock verbleibt, können große Hefepopulationen oftmals in Sauerstoffnestern entstehen. Bei neuerlichem Luftzutritt bei der Entnahme werden diese Hefenester explosionsartig aktiv und benutzen den Restzucker und auch die konservierende Milchsäure als Nahrungsquelle. Die Temperatur und der pH-Wert steigen an und beschleunigen die Tätigkeit von Gärschädlingen wie Fäulniserregern und Schimmelpilzen. Letztere tragen dazu bei, dass die Silage verdirbt und nicht mehr verfüttert werden kann.
Aber bereits die Erwärmung um 10 °C kann einen täglichen Nährstoffverlust von 0,1 MJ NEL je Kilogramm Futtertrockenmasse bedeuten. Auch heuer wurden bei Futterprobenentnahmen bereits Temperaturen zwischen 30 und 40 °C gemessen, das Problem ist also immer aktuell.
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Risikofaktoren für Erwärmungen
Ein hoher Trockenmassegehalt über 35 % und eine zu kurze Gärdauer unter 6 Wochen erhöhen beim Öffnen des Silos das Risiko für Erwärmungen. Besonders wichtig ist ein ausreichender Vorschub bei der Futterentnahme. Der Mindestvorschub sollte im Sommer nicht unter 2,5 m und im Winter mindestens 1,5 m in der Woche betragen.
In der Phase nach der Siloöffnung und bei milder Herbstwitterung muss man ebenfalls mehr als 2 m wöchentlich erreichen. Außerdem sollte das Entnahmegerät eine möglichst glatte und feste Anschnittfläche hinterlassen. Je mehr diese aufgelockert wird, desto mehr Luft kann tiefer in das Futter eindringen. Die Erwärmung schreitet dadurch schneller in tiefere Schichten voran.
Loses Material am Fuße des Anschnittes, welches sich besonders schnell erwärmt, sollte ebenfalls entfernt werden. Ein Abdecken der Entnahmestelle wird nur bei ungünstiger Witterung wie Regen oder Schnee empfohlen. Im Normalfall kann sie offen bleiben, um ein Treibhausklima mit rascher Erwärmung unter der Folie zu verhindern.
In der Phase nach der Siloöffnung und bei milder Herbstwitterung muss man ebenfalls mehr als 2 m wöchentlich erreichen. Außerdem sollte das Entnahmegerät eine möglichst glatte und feste Anschnittfläche hinterlassen. Je mehr diese aufgelockert wird, desto mehr Luft kann tiefer in das Futter eindringen. Die Erwärmung schreitet dadurch schneller in tiefere Schichten voran.
Loses Material am Fuße des Anschnittes, welches sich besonders schnell erwärmt, sollte ebenfalls entfernt werden. Ein Abdecken der Entnahmestelle wird nur bei ungünstiger Witterung wie Regen oder Schnee empfohlen. Im Normalfall kann sie offen bleiben, um ein Treibhausklima mit rascher Erwärmung unter der Folie zu verhindern.
Maßnahmen bei Erwärmungen
Der Vorschub bei der Entnahme muss unbedingt erhöht werden. Ist bereits Schimmelbildung zu erkennen, darf das Futter nicht mehr verfüttert werden. Ansonsten ist das gesamte erwärmte Futter vom Silostock abzunehmen, um das Fortschreiten in tiefere Schichten zu verhindern. Wenn größere Futtermengen in der eigenen Ration nicht Platz finden, kann an eine gemeinsame Fütterung mit einem Nachbarn aus einem Silo gedacht werden. Ein Umsilieren einer größeren Menge oder das Anlegen einer Vorratsmischration mit Einsatz von Silierzusätzen ist sehr aufwändig und wird eher wenig genutzt.
Als letzte Möglichkeit bleibt nur die Behandlung mit Säurepräparaten, um die Futterverluste zu verhindern. Dabei wird der erwärmte Mais für etwa 3 Futtertage entnommen, flach aufgeschüttet und zum Beispiel mit verdünnter Propionsäure behandelt. Da die Säure ätzend wirkt, sind Schutzkleidung und Brille zu verwenden. Weiters muss bei Verwendung reiner Säure über Rechnung, Lieferschein und Produktbeschreibung die Anwendung am Betrieb dokumentiert werden.
Bei Säurekombinationsprodukten, die als Siliermittel deklariert sind, ist keine spezielle Dokumentation notwendig. Die Dosierung richtet sich jeweils nach den Herstellerangaben. Wichtig ist ein gutes Benetzen des gesamten Futters, welches nach dem Abkühlen verfüttert werden kann. Mit dem selben Mittel kann auch die kühle Anschnittfläche und Oberfläche mit ca. 5 Liter je m² behandelt werden. Nach Zurückziehen der Folie um etwa einen Meter kann die Oberfläche leichter übergossen werden. Danach die Folie wieder zurückziehen und mit Querbarrieren das Eindringen von Luft unter die Folie verhindern.
Die angeführten Maßnahmen sind teilweise Notlösungen, trotzdem sollte alles unternommen werden, um eine optimale Futterqualität bis zum Tier zu sichern.
Als letzte Möglichkeit bleibt nur die Behandlung mit Säurepräparaten, um die Futterverluste zu verhindern. Dabei wird der erwärmte Mais für etwa 3 Futtertage entnommen, flach aufgeschüttet und zum Beispiel mit verdünnter Propionsäure behandelt. Da die Säure ätzend wirkt, sind Schutzkleidung und Brille zu verwenden. Weiters muss bei Verwendung reiner Säure über Rechnung, Lieferschein und Produktbeschreibung die Anwendung am Betrieb dokumentiert werden.
Bei Säurekombinationsprodukten, die als Siliermittel deklariert sind, ist keine spezielle Dokumentation notwendig. Die Dosierung richtet sich jeweils nach den Herstellerangaben. Wichtig ist ein gutes Benetzen des gesamten Futters, welches nach dem Abkühlen verfüttert werden kann. Mit dem selben Mittel kann auch die kühle Anschnittfläche und Oberfläche mit ca. 5 Liter je m² behandelt werden. Nach Zurückziehen der Folie um etwa einen Meter kann die Oberfläche leichter übergossen werden. Danach die Folie wieder zurückziehen und mit Querbarrieren das Eindringen von Luft unter die Folie verhindern.
Die angeführten Maßnahmen sind teilweise Notlösungen, trotzdem sollte alles unternommen werden, um eine optimale Futterqualität bis zum Tier zu sichern.