17.10.2016 |
von Christian Metschina
EU-Parlament stimmt Klimavertrag zu
Laut Klimakonferenz von Paris im Jahr 2015 tritt der Weltklimavertrag in Kraft, sobald ihn 55 Staaten ratifiziert haben, die für 55% der weltweiten Treibhausgase verantwortlich sind. Mit der Zustimmung des EU Parlamentes haben nun 73 Staaten den Vertrag ratifiziert, die für 56% der Emissionen verantwortlich sind. Der Weltklimavertrag wird am 4. November 2016 in Kraft treten.
Der Vertrag im Detail
In dem 31-seitigen Abkommen setzt sich die Staatengemeinschaft das Ziel, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad zu halten. Langfristig soll der Temperaturanstieg bei 1,5 Grad begrenzt werden. Damit kommt man Staaten entgegen, für die bereits eine Erwärmung um zwei Grad gravierende Folgen hat. Dazu zählen in erster Linie kleinere Insel- und Küstenstaaten. Konkret muss in der zweiten Jahrhunderthälfte ein Gleichgewicht zwischen noch ausgestoßenen Treibhausgasen und deren Bindung erreicht werden. In der Praxis bedeutet dies den vollkommenen Verzicht auf fossile Energieträger bis 2050.
Prozentuelle Vorgaben zur Senkung der Treibhausgasemissionen sind kein direkter Gegenstand des Weltklimavertrags, da bereits 185 der beteiligten 195 Staaten im Vorfeld nationale Pläne mit konkreten Einsparzielen vorgelegt haben. Diese gelten vorwiegend für die Zeit von 2020 bis 2030. Die Europäische Union hat sich ein Ziel von 40% Treibausgaseinsparung bis zum Jahr 2030 gesetzt.
Allerdings reichen diese Ziele nicht aus, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, sondern bestenfalls auf 2,7 bis drei Grad. Der Weltklimavertrag soll dementsprechend auf globaler Ebene nachgeschärft werden.
Allerdings reichen diese Ziele nicht aus, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, sondern bestenfalls auf 2,7 bis drei Grad. Der Weltklimavertrag soll dementsprechend auf globaler Ebene nachgeschärft werden.
Fossile hoch subventioniert
Österreich ist aufgrund der inneralpinen Lage überdurchschnittlich von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Starkregen sowie lange Trockenzeiten könnten in Zukunft zunehmen. Grazer Klimaforscher erwarten bei Beibehaltung der aktuellen Lebensweise einen Temperaturanstieg von vier bis fünf Grad bis zum Jahr 2100 in der Steiermark. Die öffentliche Unterstützung der fossilen Energieträger erschwert einen Umstieg auf nachhaltige Energieformen wie Biomasse, Sonne, Wind und Wasserkraft. Zurzeit werden fossile Energieträger mit rund 470 Mrd. Euro pro Jahr öffentlich gefördert. Durch diese Förderungen untergraben viele Staaten ihre eigene Klimapolitik. Erneuerbare Energien hingegen werden aktuell mit 80 Mrd. Euro pro Jahr unterstützt.