Die Mär vom Herdenschutz
Josef Moosbrugger | Präsident
Das Agrarforum hat mit einigem aufgeräumt, was uns über die Rückkehr des Wolfes erzählt wurde. Der Wolf ist scheu, er überwindet keinen Herdenschutz, er greift keine Großtiere an, er meidet Siedlungen, in der Schweiz funktioniert alles bestens. Der Referent aus Graubünden konnte aus erster Hand berichten, was dort wirklich abgeht und dazu führte, dass die Schweizer Nachbarn nunmehr aktiv in die Bejagung und Reduzierung der Rudel gehen. Der Wolf ist nicht gefährdet, die Betrachtung der Bestände muss aber großräumig erfolgen, mit dem Wolfsmonitoring leistet Österreich dazu seinen Beitrag. In unserer Alpenregion bedroht er Weidewirtschaft, Jagdwirtschaft, Tourismus, Kulturland und Biodiversität. Ich fordere drei Punkte. Erstens müssen wir in Europa Regionen definieren wo der Wolf Platz hat und wo nicht. Alpwirtschaft ist höherwertig wie die Wiederansiedlung von Raubtieren. Zweitens ein Großraubtiermanagement auf europäischer Ebene, die Bestände und die Anzahl der Rudel müssen dort, wo der Wolf Platz hat, durch jagdliche Maßnahmen niedrig gehalten werden. Drittens sind Problem- und Schadwölfe sofort zu entnehmen. Der Wolf muss wieder lernen, den Menschen zu fürchten und nicht umgekehrt. Wir sollten von den Erfahrungen der Schweiz lernen und diese nicht wiederholen müssen.