15.01.2021 |
von Anita Wohlgenannt
Die Kammer kommt zum Forst
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Umstellung der Förderlandschaft
Im Rahmen der Veranstaltung wurden die Neuigkeiten in der Forstförderung von Landesforstdirektor DI Andreas Amann zusammen mit seinem Förderreferenten Ing. Dominik Grimm vorgestellt. Nach mehreren herausfordernden Jahren für die Forstwirtschaft infolge Trockenheit, Extremwetterlagen (Stürme, Schnee und Starkniederschläge) hat die Bundesregierung über Initiative der zuständigen Bundesministerin Elisabeth Köstinger und LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger einen österreichischen Waldfonds zur Unterstützung der betroffenen Waldeigentümer eingerichtet und in einer großen Anstrengung entsprechende Richtlinien und Abwicklungsmodelle entwickelt. Nach der kurz bevorstehenden Genehmigung des neuen Förderprogramms durch die EU-Kommission soll der Österreichische Waldfonds voraussichtlich mit 1. Februar 2021 in Kraft treten. Für Vorarlberg ist damit eine Neuordnung der „Förderlandschaft“ verbunden, damit die vom Bund neu zur Verfügung gestellten Mittel größtmögliche Wirkung in den Wäldern entfalten und möglichst unbürokratisch bei den Waldbesitzern ankommen können. Der Österreichische Waldfonds ist auf vier Jahre begrenzt und stellt eine große Chance dar, die notwendig gewordene Klimawandelanpassung der Vorarlberger Wälder rasch anzugehen und voranzutreiben. Neben Fördermaßnahmen für betroffene und aktiv handelnde Waldeigentümer sind auch beachtliche Impulse in den Bereichen Forschung, Weiterbildung und Holzbau vorgesehen, um auch die Rahmenbedingungen für Waldeigentümer positiv zu gestalten. In der konkreten Förderabwicklung bedeutet dies, die Bündelung und Koordinierung der verschiedenen Förderschienen. So werden ab Februar bestimmte Maßnahmen nur über die Ländliche Entwicklung (LE), andere nur über den österreichischen Waldfonds und wieder andere ausschließlich über den Vorarlberger Waldfonds abgewickelt werden können. Gleich nach Bekanntwerden der neuen Fördersätze im österreichischem Waldfonds sollen die entsprechenden Festlegungen in einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der Förderstelle, der Landwirtschaftskammer und des Waldvereins abgestimmt und sodann veröffentlicht werden. Danach sollen in rascher Folge entsprechende Schulungen der Beratungsorgane, die Erstellung von Informationsmaterial sowie Informationsveranstaltungen im Rahmen der COVID-19 zulässigen Möglichkeiten angeboten werden. Die Waldaufseher sowie die Mitarbeiter der Kammer werden dabei eine Schlüsselfunktion in der Beratung der Waldeigentümer einnehmen.
Service Holzmarkt für aktive Waldwirtschaft
Hinter uns liegt ein sehr bewegtes Jahr mit sehr schwierigen Rahmenbedingung. Sowohl in schlechten, als auch in guten Zeiten bietet sich die Inanspruchnahme der professionellen Holzvermarktungs- und Forstdienstleistungen an. DI Peter Nenning vom Bereich Forst & Umwelt der Landwirtschaftskammer gab in der Onlineveranstaltung einen Überblick. Nachdem er selbst draußen über den Vorarlberger Waldverband die Durchführung und Abwicklung organsiert, konnte er auch die praktische Umsetzung hautnah den interessierten Teilnehmern vermitteln. Mit der Bündelung der Holzmengen in Vorarlberg ist ein stärkeres Auftreten der Waldbesitzer am Holzmarkt möglich. Von der professionellen Organisation profitiert sowohl der Waldbesitzer als auch der Abnehmer des Rundholzes. In den letzten Jahren gab es in der gemeinschaftlichen Holzvermarktung laufend Steigerungen bis auf eine Menge von über 60.000 Festmeter. Das bestätigt die hohe Vertrauensbasis in den angebotenen Service von vielen Waldbesitzern, die im Holzgeschäft sehr wichtig ist. Der Waldverband Vorarlberg ist der weitaus größte Rundholzanbieter im Land. Die kleinen Waldbesitzer kommen damit auch in den „Genuss“ von Marktkonditionen, die sonst nur sehr große Waldbesitzer bekommen. Sehr wichtig für den Erfolg der gemeinschaftlichen Holzvermarktung ist die gute Zusammenarbeit und Vernetzung mit den Landeswaldaufsehern. Die Herausforderung in den nächsten Jahren mit dem weiteren Anfall von Schadholz und Klimaänderung sind groß. Eine weitere Stärkung der Waldbesitzerseite bringt für beide Seiten Vorteile und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der regionalen Strukturen (Versorgungssicherheit Sägewerke, regionale Holzwertschöpfungskette). Im Ausbau der Zusammenarbeit mit dem vorhandenen Waldaufsichtssystem liegt Optimierungspotenzial.