Das Wunder von Latschätz

von CR Bernhard Ammann | Kommunikation
Einem kleinen Team um Alpobmann Daniel Mangeng, Alpmeister Franz Jenny und Sennerfamilie Kathrin und Dietmar Salzgeber ist es aber gelungen, alle Kräfte zu mobilisieren, gemeinsam anzupacken und in Rekordzeit die Sennerei bis kurz vor der Eröffnung der Alpsaison in neuem Glanz erscheinen zu lassen. Fachlich unterstützt wurden sie im Vorfeld und während der Umsetzung von LK-Bereichsleiter Fritz Metzler, der sich vom Ergebnis der gemeinsamen Anstrengung und dem mehr als gelungenen Ergebnis begeistert zeigt. Wenn man von der Alpe Latschätz spricht, meint man eigentlich die Standorte Oberlatschätz, wo die Tiere auf gut 1.730 Meter leben und die Standort Unterlatschätz (gebaut 1983) mit der neuen Sennerei auf rund 1.400 Meter Seehöhe. Wurde früher noch auf beiden Standorten Käse erzeugt, geschieht das jetzt aus logistischen und wirtschaftlichen Gründen nur am unteren Standort in den neuen Räumlichkeiten. Die Alpe im Gemeindegebiet von Tschagguns wird als Agrargemeinschaft geführt. „Grundbücherlich ist die Alpe eigentlich unter dem Namen Altschätz eingetragen, aber seit jeher wird von Latschätz gesprochen und das hat sich einfach so eingebürgert. Warum das so ist, weiß eigentlich keiner so genau,“ schmunzelt Alpmeister Franz. Beliebt bei Wanderern kommt man von der Golmerbahn Bergstation Grüneck vorbei an der Alpe Latschätz zur Lindauer Hütte und weiter nach Latschau. Als besonders sehenswert auf dieser Wanderung gilt das imposante Panorama mit Blick auf die hoch aufragende markante Gebirgsformation von Drusenfluh, Drei Türmen und Sulzfluh sowie die reiche Alpenflora während der Blütezeit. Bewirtschaftet werden 85 Hektar Weidefläche. Im Sommer sind 60 Kühe, 30 Rinder, fünf Pferde und ein paar Schweine auf Sommerfrische. Dies werden von Hirt Martin und Kleinhirt Felix bestens betreut.

Rekordumbau
Eingespieltes Team
Wenn man den beiden bei der täglichen Arbeit über die Schulter schaut, sieht man mit welcher Freude und Konzentration jeder Handgriff sitzt und die Teamarbeit auf engem Raum perfekt choreografiert ist, ein eingespieltes Team eben. Dietmar ist im Älplergeschäft schon fast ein alter Hase, hat er doch schon 17 Jahre auf verschieden Alpen verbracht, bevor er vor acht Jahren, nach seiner Sennausbildung, mit seiner Kathrin auf Latschätz gelandet ist. Hier konnten sie endlich ihren Traum vom Älplerleben in die Tat umsetzen. Im Tal betreiben die beiden ebenfalls eine kleine Sennerei, wo sie die Milch von drei Betrieben zu ihren Köstlichkeiten verarbeiten. Dazu gehört im Tal wie auch am Berg natürlich auch feinste Butter. All diese Spezialitäten kann man auf der Alpe und rund um die Uhr im Tal am eigenen Verkaufsautomaten in St. Anton gegenüber beim Gasthof Post ganzjährig bekommen. „Da es Sauerkäse eigentlich immer nur wenige Monate im Jahr gab, die Nachfrage danach aber stetig steigt, haben wir uns entschlossen, im Tal ganzjährig zu produzieren und bisher gibt uns der Erfolg recht“, so Kathrin. Schritt für Schritt wurde das Geschäft aufgebaut und heute können sich die beiden hauptberuflich ihrer kulinarischen Leidenschaft widmen. Die erzeugten Köstlichkeiten können Wanderer auf der oberen Latschätz bei einer Einkehr genießen, am Sennerei-Standort ist das nicht möglich, aber ein Verkaufsautomat am Wanderweg vor der Hütte bietet die Möglichkeit einen kulinarischen Gruß von Latschätz mit nach Hause zu nehmen. „Wir haben hier unseren Traum vom Leben auf einer Sennalpe verwirklicht, und ich bin froh, dass wir dabei von so einem engagierten und tollen Team unterstützt werden. Hier möchte ich einfach alt werden, sagt die junge Mutter mit einem glücklichen Lächeln. Dem muss man eigentlich nichts mehr hinzufügen.