Bundesgartenbautagung in Bezau

von Ing. Harald Rammel | Obst/Garten & Direktvermarktung
Der Gartenbau nimmt in der Landwirtschaft eine Sonderstellung ein. So ist die Wertschöpfung auf kleiner Fläche um ein vielfaches höher als bei den Acker- und Grünlandkulturen. Andererseits ist die Saisonverlängerung durch Gewächshäuser obligat und auch der Personaleinsatz ist durch die viele Handarbeit in Produktion und Verkauf charakteristisch. Sich ständig ändernde Rahmenbedingungen stellen die Branche permanent vor neue Herausforderungen. So erhitzt aktuell das auf EU-Ebene diskutierte Programm zur Pflanzenschutzmitteleinsparung (SUR) die Gemüter. Viele Gärtnereien liegen im Siedlungsgebiet und könnten zukünftig aufgrund der Nähe zu Wohngebieten laut aktuellem Entwurf ihre Kulturen nicht mehr gegen Krankheiten und Schädlinge schützen. Sogar der Einsatz von Nützlingen wäre untersagt, käme der aktuelle Entwurf wie vorgestellt zum Tragen. Eine andere Hürde stellen die Energiepreise dar. Der Unterglasgartenbau behilft sich zwar mit der Umstellung auf kühlere Kulturführung und robustere Sorten. Aber auch das hat seine Grenzen. Die Verteuerung von Energie schlägt sich eins zu eins im Gartenbau nieder, mit all seiner Konsequenz. Die dritte große Herausforderung der Stunde ist das Personal. Der Mangel an Fachkräften ist in vielen Gärtnereien Österreichs schon zu spüren und immer weniger Lehrlinge entschließen sich für den Eintritt in den Gärtnerberuf. Erfreulich ist, dass viele Menschen nach einigen Jahren in anderen Berufen in den Gartenbau wechseln. Als Hauptgrund wird hier die Freude bei der Arbeit mit Lebewesen genannt. Hier soll das Angebot für Umsteigungswillige ausgebaut werden.

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