Bodenverdichtung - lockern unbedingt notwendig!

In Extremfällen müssen Böden Fahrzeuggewichte von bis zu 60 t tragen. Landwirtschaftsmaschinen wie Mähdrescher wiegen bis zu 27 t, ein Rübenroder zum Ernten von Zuckerrüben sogar bis zu 60 t.
Solch große Lasten haben Folgen für die Funktionsfähigkeit der Böden. Einerseits verringern sich die Erträge, andererseits verschlechtern sich die Lebensbedingungen für die Bodenorganismen und die Versickerung von Regenwasser in den Boden wird stark eingeschränkt.
Bodenschadverdichtungen erkennen
Um Bodenschadverdichtungen feststellen zu können gibt es einige Parameter die beachtet werden müssen. Mit Bodensonden kann der mechanische Widerstand in den verschiedenen Bodenhorizonten gemessen und so auch die Unterbodenverdichtung festgestellt werden. Findet man stark verdichtete Stellen sollte dort mittels Spatenprobe der Boden genauer begutachtet werden. Oft genügt es nicht nur in Bearbeitungstiefe zu graben, sondern muss der Boden auch unter der Pflugsole begutachtet werden.
An folgenden Parametern erkennt man Schadverdichtungen:
An folgenden Parametern erkennt man Schadverdichtungen:
Werden auf den Ackerflächen nun Schadverdichtungen festgestellt empfiehlt es sich geeignete Maßnahmen zu setzen. Alle Grundbodenbearbeitungsmaßnahmen haben das Ziel, eine optimale Bestandsentwicklung durch Schaffung günstiger Keim-, Feldaufgangs- und Wachstumsbedingungen für die Wurzeln und den Spross zu ermöglichen. Das Bodengefüge soll zudem stabilisiert werden, um Verschlämmung und Erosion zu vermeiden. Für die tiefgründige Grundbodenbearbeitung stehen uns zwei Systeme zur Verfügung. Um die angestrebt Arbeitsqualität zu erreichen müssen die Vor- und Nachteile dieser Systeme beleuchtet werden.
Wendende Grundbodenbearbeitung mit Pflug
Aus der Sicht des Bodentyps ist vor allem auf schweren und staunassen Böden eine regelmäßige wendende Bodenbearbeitung sinnvoll. Auf solchen Böden ist das Pflügen im Herbst/Winter mit der darauffolgenden Frostgare wichtig für ein ausreichend krümeliges und abgesetztes Saatbett. Auf Flächen die aufgrund langjähriger Mulchsaattechnik einen hohen Unkrautdruck aufgebaut haben, ermöglicht der Pflug eine schnelle und unkomplizierte Lösung für dieses Problem. Oftmals ist der Pflug in Kombination mit einer tieferen Bodenlockerung die letzte und effektivste Lösung bei Fahrschäden und Bodenverdichtungen.
Nichtwendende Bodenbearbeitung mit dem Grubber
Nichtwendende Bodenbearbeitung mit dem Grubber
Tiefengrubber sind oft die einzige Möglichkeit um Unterbodenverdichtungen wieder zu beseitigen. Sie müssen über ausreichend Rahmenhöhe und Werkzeugabstände verfügen um auch in größeren Arbeitstiefen und großen Massen von Ernterückständen störungsfrei arbeiten zu können. Lässt die Schlagform- und größe eine diagonale Bearbeitung zu, empfiehlt es sich nicht in gewohnter Richtung zu arbeiten sondern wenn möglich zumindest 45° schräg zur Druschrichtung zu grubbern um eine bessere Verteilung der Ernterückstände gewährleisten zu können.