Biolandbau ist wirtschaftlicher - trotz geringer Erträge
Vergleich von vier Anbaumethoden über 12 Jahre
Für die Studie verglichen die Forschenden auf einem Versuchsfeld außerhalb von Zürich vier Anbaumethoden: Integrierte Landwirtschaft mit und ohne Pflug sowie Biolandwirtschaft mit Pflug sowie mit reduzierter Bodenbearbeitung. Auf den Parzellen bauten sie im Jahreszyklus Winterweizen, Körnermais, Ackerbohnen, Winterweizen und zweimal nacheinander Kleegras an.
Mehr Flora und Fauna - weniger Erosion
Demnach wies ein unter Biorichtlinien bewirtschaftetes Feld eine 230% höhere Pflanzenvielfalt auf. Im Boden fanden die Forschenden zudem 90% mehr Regenwürmer in Bioparzellen und sogar 150% mehr, wenn das Feld nicht gepflügt wurde. Auch in der Bodenerosion schlugen sich die Anbaumethoden nieder: Die beiden Bioanbautypen wiesen 46 bzw. 93% weniger Erosion auf. Die Toxizität für die Umwelt lag bei den Anbaumethoden ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel um 81% tiefer.
Mehr Klimaschutz durch mehr gebundenen Kohlenstoff
Auch hinsichtlich Klimaschutz schneidet Biolandbau besser ab, weil kein synthetischer Mineraldünger eingesetzt werden darf, dessen Produktion viel Energie verschlinge, wie van der Heijden auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.
Weniger Ertrag, dafür mehr Umweltschutz - Potenzial in der Pflanzenzüchtung
So wies Biolandbau mit Pflug im Schnitt ein Minus von 22% auf, mit reduzierter Bodenbearbeitung lag der Wert sogar bei minus 34%. "Hier hat der Biolandbau noch großes Verbesserungspotenzial", sagte Erstautor Raphael Wittwer. Potenzial sehen die Forschenden etwa in der Pflanzenzüchtung von resistenten Sorten, einem verbesserten biologischen Pflanzenschutz und gezielter Düngung.
Fazit
"Wenn man alle Umweltauswirkungen betrachtet, liegt Bio deutlich vorne", ließ sich der Ökologe in einer Mitteilung von Agroscope, dem Kompetenzzentrum der Schweiz für landwirtschaftliche Forschung und der Uni Zürich zitieren.
Für weitere Informationen stehen Ihnen die Bioberaterinnen und Bioberater der Landwirtschaftskammer Oberösterreich und Boden.Wasser.Schutz.Beratung zur Verfügung: Tel.-Nr.: 050/6902-1450 bzw. per E-Mail biolandbau@lk-ooe.at bzw. unter www.bwsb.at.
- Details zur Studie kann man unter folgendem Link nachlesen: