17.10.2016 |
von Christian Metschina
Bioenergie ist unverzichtbar
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Biomasse ist der bedeutendste Energieträger zur Beheizung von Wohnräumen. Laut Statistik Austria deckt der Einsatz von Brennholz, Hackschnitzeln, Pellets, Holzbriketts und biogener Fernwärme mittlerweile 40% des Raumwärmebedarfs ab. Abgeschlagen dahinter folgen Erdgas (23,7%) und Heizöl (16,6%) (Grafik). Im Bundesländervergleich belegt die Steiermark mit einem Biomasseanteil an der Raumwärme von 45% Bden zweiten Rang. Einen Boom erlebt der Wärmepumpensektor. Über 23.000 Anlagen, wurden 2015 neu installiert, 2005 lag diese Zahl noch bei 7.000
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80.000 weniger Ölheizungen
Viel Dynamik gibt es im Ölkesselmarkt. Vor zehn Jahren war Heizöl noch der wichtigste Energieträger am Wärmemarkt. Seitdem hat sich sein Beitrag nahezu halbiert. Konkret hat sich die Zahl der Ölheizungen in Österreichs Haushalten, im Vergleich zu 2012, um 80.000 Stück reduziert. Mit 623.000 alten Ölheizungen ist das Potenzial aber noch immer groß. Wenn die entsprechenden Maßnahmen gesetzt werden, kann Bioenergie Öl bis zum Jahr 2030 als wichtigsten Energieträger ablösen.
Bioenergie-Arbeitsplätze
Die Bereitstellung von einem Drittel der benötigten Primärenergie ist bis 2050 möglich. Bereits jetzt sichert Biomasse in Österreich dauerhaft 23.000 Arbeitsplätze. Weltweit schaffen die erneuerbaren Energieträger 8,1 Mio. Jobs, wovon allein 3,5 Mio. auf den Biomassesektor entfallen. In Österreich liegt der Anteil der erneuerbaren Energieträger am Bruttoinlandsverbrauch aktuell bei 31%. Ohne Biomasse sind es knapp 16%. Mit 2,4 Mrd. Euro Gesamtumsatz pro Jahr leistet der Sektor zudem einen enormen Beitrag zur Wirtschaftsleistung unseres Landes.
Trugschluss
Die energetische Holznutzung ist ein zentraler Baustein für die Holzbereitstellung in den heimischen Wäldern, da sie dringend benötigte Verwertungsmöglichkeiten für alle gering bewerteten Holzsortimente schafft. Die Annahme, die energetische Biomassenutzung würde der stofflichen Verwertung Frischholzsortimente entziehen und alle Holzarten sowie Qualitäten könnten entweder energetisch oder stofflich genutzt werden, ist ein Trugschluss. Damit die Holzproduktion und die Holzbereitstellung aus dem Wald gut funktionieren, ist eine ausgewogene Nachfrage nach allen Holzarten und Qualitäten essenziell.
Kaskade ohne Zwang
Etwa 80% des jährlich verfügbaren Frischholzaufkommens werden als Sägerund- sowie Industrierundholz an den holzverarbeitenden Sektor geliefert. Nur 20% der verfügbaren Frischholzmenge geht als traditionelles Brennholz und als Hackgut zur direkten Wärmegewinnung an Haushalte, Heizwerke und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) in der Region. Daran hat auch das Ökostromgesetz nichts geändert. Im zweiten Quartal 2016 hatten 127 KWK-Anlagen mit einer Engpassleistung von 310 Megawatt ein aufrechtes Vertragsverhältnis mit der OeMAG. Die eingespeiste Strommenge liegt bei etwa 2.000 Gwh, das entspricht dem Jahresstrombedarf von rund 550.000 Haushalten. In den Anlagen werden neben Rinde und Sägereststoffen auch Waldhackgut mit etwa 2,2 Mio. Festmeter-Äquivalent eingesetzt.
Etwa 65% der Biomasse-Fernwärme und 11% der gesamten Fernwärme stammen aus Biomasse-KWK-Anlagen. In diesen Anlagen können die schlechten Holzqualitäten nach Windwurf-, Käfer- und Schneebruchkatastrophen verwertet werden. Die Schließung der KWK-Anlagen wäre ein ernstes Problem für den Forstschutz. Werden diese Kapazitäten aus dem Markt genommen, entfallen die entsprechenden Verwertungsschienen und aliquot dazu müssen zur Aufrechterhaltung der Strom- und Wärmeversorgung neue fossile Kraftwerke errichtet werden. Ein Gutteil der KWK-Anlagen steht in der Holzindustrie und liefert einen wichtigen Beitrag zur Standortsicherung. Die nachgefragten Holzmengen der Papierindustrie sind seit Jahren konstant, die Importquote schwankt stark und lag zuletzt bei 33%. Die heimischen Faserholzpreise sind in den vergangenen Jahren gesunken und liegen im langjährigen Vergleich deutlich unter den historischen Preisen.
Etwa 65% der Biomasse-Fernwärme und 11% der gesamten Fernwärme stammen aus Biomasse-KWK-Anlagen. In diesen Anlagen können die schlechten Holzqualitäten nach Windwurf-, Käfer- und Schneebruchkatastrophen verwertet werden. Die Schließung der KWK-Anlagen wäre ein ernstes Problem für den Forstschutz. Werden diese Kapazitäten aus dem Markt genommen, entfallen die entsprechenden Verwertungsschienen und aliquot dazu müssen zur Aufrechterhaltung der Strom- und Wärmeversorgung neue fossile Kraftwerke errichtet werden. Ein Gutteil der KWK-Anlagen steht in der Holzindustrie und liefert einen wichtigen Beitrag zur Standortsicherung. Die nachgefragten Holzmengen der Papierindustrie sind seit Jahren konstant, die Importquote schwankt stark und lag zuletzt bei 33%. Die heimischen Faserholzpreise sind in den vergangenen Jahren gesunken und liegen im langjährigen Vergleich deutlich unter den historischen Preisen.
Bioenergie ist Klimaschutz
Österreich hat sich dazu bekannt, den Klimawandel aktiv zu bekämpfen. Folglich muss das Energiesystem bis zum Jahr 2050 auf 100% erneuerbare Energien umgestellt werden. Das Entscheidende dabei ist neben der Effizienz der Energiemix. Fluktuierende Erzeuger, wie Windkraft, Photovoltaik und Wasserkraft, brauchen Regelenergie. Die Grundlast muss sichergestellt werden. Bioenergie kann diese Aufgabe im Energiemarkt der Zukunft verstärkt übernehmen. Dementsprechend sind die Sicherung und der Ausbau der Ökostrom-Erzeugung aus Biomasse bei gleichzeitiger Versorgung der Haushalte mit Biowärme für Österreich von größter Bedeutung. Der Hauptgrund der steigenden Ökostromkosten für die Haushalte ist auf die Verzerrungen der aktuellen europäischen Energiemärkte zurückzuführen, wo hochsubventionierte, fossile Stromüberkapazitäten den Preis drücken.