23.04.2018 |
von Petra Doblmair
Bio-Jungsauenaufzucht im Fokus
Gerade in diesem Bereich sollen die Tiere z.B. durch die längere Säugezeit eine längere Persistenz bei der Milchbildung aufweisen. Sie sollen sich vorsichtig ablegen, damit sie möglichst wenig Ferkel erdrücken - auch hier legen die Jungsauenzüchter großen Wert auf ein gutes Fundament der Jungsau.
Die Aufzucht von Bio-Jungsauen beginnt nach dem 40. Säugetag beim Absetzen der Ferkel und endet mit der Erstbelegung der Jungsauen mit einem Alter von 220 bis 240 Lebenstagen und einem Gewicht von 130-140 kg. Grundsätzlich muss man bei der Produktion von Jungsauen zwischen Eigenremontierung und dem Zukauf von jungen Zuchtsauen unterscheiden. Manche Zuchtsauenhalter setzen auch auf eine Kombination beider Systeme. Sowohl die Zuchtsau aus Eigenremontierung als auch die zugekaufte Jungsau stellen ca. 10% der Gesamtkosten der Absetzferkelproduktion dar. Daher muss großes Augenmerk auf eine lange Nutzungsdauer und somit eine möglichst hohe Lebensleistung der Zuchtsauen gelegt werden.
Damit die Ferkelproduktion wirtschaftlich ist, muss ein Einsatz gesunder, frohwüchsiger, fruchtbarer Jungsauen erfolgen. Im Biobereich ist hier besonders wichtig, dass die Jungsauen über einen gesunden Bewegungsapparat verfügen, der in der freien Abferkelung großen Einfluß auf die Erdrückungsverluste von Ferkeln hat. Auch die zur Zucht eingesetzten Eber haben hier einen großen Stellenwert. Mit dem gezielten Einsatz von geprüften Vatertieren wird ein Grundstein für die optimale Jungsau gelegt. Die Zuchtselektion beginnt schon im Saugferkelalter durch die Kennzeichnung gut entwickelter Ferkel mit ausreichender Zitzenanzahl.
Am Ende der Felkelaufzucht wird auf die Tiergesundheit, das Wachstum und das Fundament geachtet. Der Zukauf von Jungsauen muss von einer ausreichend langen Quarantänephase begleitet werden: drei Wochen Isolation (Schweinehygieneverordnung), danach drei Wochen Anpassung an das Keimspektrum des Bestandes. Beim Zukauf von Jungsauen wird eine Räude- und Wurmfreiheit der Tiere vorausgesetzt, bei der Eigenremontierung muss dies unbedingt vor der ersten Besamung sichergestellt werden.
In der Fütterung der Jungsauen werden hauptsächlich Getreide und Leguminosen sowie Mineralstoffe eigesetzt. Kombiniert wird das Futter mit Gras, Grassilage oder Heu, das den Raufutterbedarf deckt und auch als Beschäftigungsmaterial dient.
Wichtig für die Jungsauenzüchter ist eine kontinuierliche Nachfrage nach den Jungsauen, damit sie die Tiere zum optimalen Zeitpunkt vermarkten und die Aufzucht der Tiere gut planen können.
Eine Aufstellung der Bio-Jungsauenzüchter in Oberösterreich finden Sie hier:
Eine Aufstellung der Bio-Jungsauenzüchter in Oberösterreich finden Sie hier: