Beschreibung wichtiger Gräser fürs Grünland
Knaulgras
Knaulgras ist ein breitblättriges Obergras mit einem hohen Ertragspotential. Es ist konkurrenzstark, winterhart und verträgt Trockenheit. Das Knaulgras als Horstgras ist nicht für Weiden geeignet. Eine kurze Nachweide wird es zwar überstehen, aber ständigem Tritt oder Verbiss ist es nicht gewachsen.
Englisches Raygras
Das Englische Raygras (= Deutsches Weidelgras) ist für Schnittnutzung und für Weidenutzung geeignet. Bei Neuanlagen und in Nachsaaten kann es sich durch seine rasche Jugendentwicklung recht zuverlässig etablieren. Es hat einen hohen Futterwert und ist ideal für intensiv genutzte Flächen in Gunstlagen. In kalten, schneereichen Wintern in rauen Gebirgslagen kann das Englische Raygras auswintern.
Wiesenrispe
Die Wiesenrispe ist ein rasenbildendes Untergras. Sie ist für Weidenutzung bestens geeignet, je intensiver beweidet wird, umso bedeutender wird die Wiesenrispe. Sie ist ausgesprochen trittfest, verträgt häufiges Mähen und Verbeißen und ist bei Winterhärte und Trockenverträglichkeit dem Englischen Raygras überlegen. Der große Nachteil der Wiesenrispe ist ihre langsame Anfangsentwicklung, durch die sie sich in Mischungen oft schwer durchsetzen kann.
Timothe
Timothe oder auch Wiesenlieschgras genannt, ist ein Obergras das lockere Horste bildet. Die Futterqualität ist hoch und eine ausreichende Winterhärte gegeben. Timothe ist weidefest, für Heugewinnung und Silagebereitung geeignet.
Glatthafer
Der Glatthafer kommt auf zwei bis maximal dreimal genutzten Flächen mit einer mäßigen Düngung natürlich vor und bildet dort oft das Leitgras. Was den Glatthafer interessant macht, ist seine ganz gute Trockenverträglichkeit. Er ist jedoch weideunverträglich und bei einer frühen Silagenutzung und einer Nutzungsintensität von mehr als drei Schnitten im Bestand nicht konkurrenzfähig.
Goldhafer
In höheren Lagen, ab 600 m, wird der Glatthafer vom Goldhafer abgelöst. Der Goldhafer ist grundsätzlich ein wertvolles Futtergras, ertragreich und ausdauernd. Ein zu hoher Goldhaferanteil im Bestand (das sind mehr als 30%) kann jedoch Auslöser von Kalzinose sein. In Dauerwiesenmischungen ist der Anteil von Goldhafer daher meist gering. Für kalzinosegefährdete Gebiete werden goldhaferfreie Mischungen angeboten.
Wiesenschwingel
Der Wiesenschwingel ist ein mittelhohes Obergras mit lockeren Horsten. Er wird sehr gerne gefressen und ist für eine mittlere Nutzungsintensität von 3 bis 4 Nutzungen geeignet. Er hat eine zügige Jugendentwicklung, wird aber im Alter von konkurrenzstärkeren Gräsern, wie Knaulgras und Englisches Raygras, verdrängt.
Wiesenfuchsschwanz
Wiesenfuchsschwanz ist in Dauergrünlandmischungen für feuchte Lagen enthalten. Der Wiesenfuchsschwanz ist sehr frühreif und fällt durch die schlanken, braunen Rispen auf, die im Frühling hoch aus dem Bestand ragen. In den Folgeaufwüchsen bildet der Wiesenfuchsschwanz dann bevorzugt Blattmasse, was ihn zu einem interessanten Gras macht. Er kommt als Wildgras in frischen Grünlandbeständen vor, und kann sich, vermutlich wegen der Frühreife, auch bei intensiverer Nutzung behaupten.