03.05.2017 |
von Obstbauberatung LK Steiermark
Aktuelle Informationen zum Beerenobst im Mai
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Auszüge aus dem Themen des aktuellen Rundschreibens 08/2017:
Himbeere Maßnahmen nach Frost
Heuer haben die Himbeeranlagen den Frost deutlich besser überstanden als im Vorjahr.
Bei Herbsthimbeeren ist mit dem Ausschneiden von überzähligen Ruten solange zuzuwarten bis klar erkennbar ist, welche Ruten geschädigt wurden und den typischen
Besenwuchs mit verfrühtem Blühansatz zeigen. Diese Triebe sind dann zu entfernen.
Bei Sommerhimbeeren sollte jedenfalls auf den Einsatz von Herbiziden zur Jungrutenreduktion verzichtet werden und die Ruten händisch vereinzelt werden.
Sowohl bei Sommer- als auch bei Herbsthimbeeren sind verbliebene Ruten auf Frostrisse zu kontrollieren. Die Ruten wachsen dann zwar weiter, die Risse bilden aber hervorragende Eintrittspforten für Rutenkrankheit. In geschädigte Bestände sollten mind. zwei Kupferbehandlungen (Cuprofor Flo oder Flobrix: 2l) gesetzt werden.
Schwarze Johannisbeere und Stachelbeere - Mehltau
Betriebe, welche über den Großhandel vermarkten und den Auflagen der Handelsketten ausgeliefert sind, sollten - wo möglich - Wirkstoffe einsparen, Wartezeiten nicht gänzlich ausnützen und auf nicht unbedingt notwendige Behandlungen vor der Ernte verzichten.
Für die vorbeugenden Bekämpfung von Mehltau sollte Flint (0,2kg; 14 Tage WZ) mit Legend (0,3l; 14 Tage WZ) abgewechselt werden.
Treten bereits erste Mehltausymptome auf kann der Befall mit Systane 20 EW (0,45l) oder Folicur (0,8l) abgestoppt werden. Folicur sollte bei Tsema aufgrund der Gefahr von Phytotox nicht eingesetzt werden.
In Schwarzen Johannisbeeren ist aktuell ein starkes Auftreten der Triebgallmücke zu beobachten. Leider zeigte ein heuer durchgeführter Versuch mit Mospilan und Spintor gegen diesen Schädling keine ausreichende Wirkung. Es kann also gegen die Triebgallmücke weiterhin nur die Nebenwirkung von Karate Zeon (Einsatz gegen die Kirschessigfliege) genutzt werden.
Heidelbeere
Immer noch ist Befall des kleinen Frostspanners zu vermerken. Die Anlagen sind auf diesen Schädling zu kontrollieren und bei Bedarf eine Behandlung mit dem eben wiederzugelassenen Steward (170g/ha) durchzuführen.
Bei Blattlausbefall oder Befall mit Trieb-gallmücke sollte mit Mospilan 20 SC (0,25kg; max. 2 Anwendungen) oder (!) Calypso (0,2l; max. eine Anwendung) behandelt werden. Seit Ende April werden verstärkt Jungstadien der Napfschildlaus beobachtet. Diese sind relativ empfindlich gegenüber Insektiziden. In der Vergangenheit zeigten Behandlungen mit Calypso (0,2l; max. 1x) gute Effekte.
Monilia: Um eine Infektion der Beeren zu verhindern sind befallene, welkende Triebe unverzüglich aus der Anlage zu entfernen.
Bei Auftreten dieser Welkeerscheinungen sind in die Blüte vor Niederschlägen zwei bis drei abwechselnde Behandlungen mit Teldor (2kg) und Switch (1kg) durchzuführen.
Beachten sie die Verwechslungsmöglichkeit von Frostschäden und Monilia – im Zweifel Beratung hinzuziehen.
Zulassungsänderungen
Floramite 240 SC (3282) wurde nach Art. 53 gegen Spinnmilben zugelassen:
Die Notfallzulassung gilt in Johannis- und Stachelbeere (nur Freiland), Himbeere im Geschützten Anbau sowie Brombeere (Freiland und Geschützter Anbau) seit 01.05.
In Himbeere im Freiland darf Floramite 240 SC erst ab 01.06 (dafür dann länger in den Herbst hinein) eingesetzt werden.
Floramite darf je zweimal jährlich mit 0,48l und mit einem Tag Wartezeit eingesetzt.
Die bestehende Erdbeerzulassung bleibt von dieser Notfallzulassung unberührt.
Karate Zeon (3061) wurde in Strauchbeeren nach Art. 53 zugelassen. Karate Zeon darf in Johannis- und Stachelbeeren ab 1. Mai und bei Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren ab 1. Juni für die Dauer von 120 Tagen gegen die Kirschessigfliege mit 0,038l/ha eingesetzt werden. Die Wartezeiten sind bei Johannis-, Him- und Brombeeren mit 7 Tagen bei Stachel- und Heidelbeeren mit 14 Tagen festgesetzt. Die bestehende Erdbeerzulassung bleibt von dieser Notfallzulassung unberührt. Seit dieser Woche ist das Präparat
Profiler (3143) gegen Falschen Mehltau in Brombeere auch im rückstandsrelevanten Bereich zugelassen. Es darf zweimal jährlich ab Blühbeginn angewendet werden. Profiler weist im Freiland 21 Tage Wartezeit und im geschützten Anbau 14 Tage Wartezeit auf. Vielen Dank an Karl Neubauer und Alexander Schweiger (Bayer CropScience), DI Hubert Köppl (ÖAIP) und die Zuständigen des Bundesamtes für Ernährungssicherheit für die zügige Abwicklung dieses wichtigen Zulassungswunsches.
Karate Zeon (3061) wurde in Strauchbeeren nach Art. 53 zugelassen. Karate Zeon darf in Johannis- und Stachelbeeren ab 1. Mai und bei Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren ab 1. Juni für die Dauer von 120 Tagen gegen die Kirschessigfliege mit 0,038l/ha eingesetzt werden. Die Wartezeiten sind bei Johannis-, Him- und Brombeeren mit 7 Tagen bei Stachel- und Heidelbeeren mit 14 Tagen festgesetzt. Die bestehende Erdbeerzulassung bleibt von dieser Notfallzulassung unberührt. Seit dieser Woche ist das Präparat
Profiler (3143) gegen Falschen Mehltau in Brombeere auch im rückstandsrelevanten Bereich zugelassen. Es darf zweimal jährlich ab Blühbeginn angewendet werden. Profiler weist im Freiland 21 Tage Wartezeit und im geschützten Anbau 14 Tage Wartezeit auf. Vielen Dank an Karl Neubauer und Alexander Schweiger (Bayer CropScience), DI Hubert Köppl (ÖAIP) und die Zuständigen des Bundesamtes für Ernährungssicherheit für die zügige Abwicklung dieses wichtigen Zulassungswunsches.
Hinweis: Für die Angaben zu Pflanzenschutzmittelempfehlungen wird kein Gewähr übernommen. Bitte halten Sie auch mit einer lokalen Beratungssstelle der LK Rücksprache.
Alle weiteren Themen finden sie in der aktuellen Ausgabe der steirischen Beerengärten. Sollten sie Interesse am Bezug des Rundschreibens haben hilft ihnen das Sekretariat der Obstbauberatung (obst@lk-stmk.at, Tel.: +43 316 8050 1208) gerne weiter. Das jährliche Abo kostet 30 Euro für Mitglieder der steirischen Erwerbsobstbauern (EOV) und 80 Euro für Nichtmitglieder.