17.07.2017 |
von Obstbauberatung LK Steiermark
Aktuelle Informationen zum Beerenobst im Juli
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Auszüge aus dem Themen des aktuellen Rundschreibens 12/2017:
Auftreten und Bekämpfung der Kirschessigfliege
Zwar wurden bislang nur vereinzelt Befälle mit Kirschessigfliege gemeldet, die Erfahrungen der letzten Jahre haben aber gezeigt, dass sich bei einem Wetterumschwung (kühle, feuchte Witterung) die Population sehr schnell aufbauen kann.
Betriebe die späte Heidelbeersorten ( bei langsamer Abreife auch Bluecrop), Herbst-himbeeren oder Brombeeren anbauen sind un-bedingt dazu angehalten ihre Früchte regel-mäßig auf Befall zu bonitieren und sich auf Behandlungen während der Ernte einzustellen.
Betriebe die späte Heidelbeersorten ( bei langsamer Abreife auch Bluecrop), Herbst-himbeeren oder Brombeeren anbauen sind un-bedingt dazu angehalten ihre Früchte regel-mäßig auf Befall zu bonitieren und sich auf Behandlungen während der Ernte einzustellen.
Überwachung der Kirschessigfliege während der Ernte:
Während der Ernte sollten regelmäßig Fruchtproben gezogen und auf Befall überprüft werden.
Wasserbadmethode:
Als einfachste Boniturmethode hat sich die Wasserbadmethode herausgestellt. Dabei werden 50 unbeschädigte, erntereife Früchte vier Stunden lang in Wasser bei Zimmertemperatur eingelegt - in dieser Zeit verlassen die Maden die Früchte, sammeln sich im Sud und können gut gezählt werden. Das letzte Jahr hat uns gezeigt, dass weniger die absolute Anzahl der Fliegenlarven aussagekräftig ist, sondern auf starke Veränderungen der Befallzahlen Augenmerk gelegt werden sollte. Steigt also z.B. binnen einer Woche die Anzahl der gefangen Larven von 4 je 50 Früchte auf über 15 sollte - um einen weiteren Anstieg des Befalls zu verhindern - interveniert werden.
Das Ergebnis kann folgendermaßen gedeutet werden (bei den Angaben handelt es sich um Ab- schätzungen aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre): 1-10 Larven je 50 Beeren: normaler Befall (kann auch ausschließlich normale Essigfliege sein): wöchentliche Stichproben empfohlen. 10-50 Larven: erhöhter Befall (Haltbarkeit noch gegeben): Pflückintervalle so kurz als möglich halten, überreife Früchte genau entfernen, Kontrolle des Erntegutes auf Saftaustritt und mittels Wasserbadmethode, exakt auf Kühlkette achten. Bei schlagartigem Anstieg: chemische Bekämpfung. >50 Larven: starker Befall (zunehmende Haltbarkeitsprobleme): oben angeführte Maßnahmen + jedenfalls chemische Maßnahmen. Außerdem ist anzumerken, dass Larve nicht gleich Larve ist. Gerade bei intensiv beernteten Kulturen und guter Kühlkette sind die Larven wesentlich weniger weit entwickelt, extrem klein und unscheinbar.
Zählung der abgelegten Eier:
Alternativ zur Wasserbadmethode können die Früchte auch auf Eiablagen bonitiert werden. Dies funktioniert gut bei Heidelbeere. Die Eier sind auf diesen dunklen Früchten anhand ihres weißen Atemschlauches gut erkennbar.
Wasserbadmethode:
Als einfachste Boniturmethode hat sich die Wasserbadmethode herausgestellt. Dabei werden 50 unbeschädigte, erntereife Früchte vier Stunden lang in Wasser bei Zimmertemperatur eingelegt - in dieser Zeit verlassen die Maden die Früchte, sammeln sich im Sud und können gut gezählt werden. Das letzte Jahr hat uns gezeigt, dass weniger die absolute Anzahl der Fliegenlarven aussagekräftig ist, sondern auf starke Veränderungen der Befallzahlen Augenmerk gelegt werden sollte. Steigt also z.B. binnen einer Woche die Anzahl der gefangen Larven von 4 je 50 Früchte auf über 15 sollte - um einen weiteren Anstieg des Befalls zu verhindern - interveniert werden.
Das Ergebnis kann folgendermaßen gedeutet werden (bei den Angaben handelt es sich um Ab- schätzungen aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre): 1-10 Larven je 50 Beeren: normaler Befall (kann auch ausschließlich normale Essigfliege sein): wöchentliche Stichproben empfohlen. 10-50 Larven: erhöhter Befall (Haltbarkeit noch gegeben): Pflückintervalle so kurz als möglich halten, überreife Früchte genau entfernen, Kontrolle des Erntegutes auf Saftaustritt und mittels Wasserbadmethode, exakt auf Kühlkette achten. Bei schlagartigem Anstieg: chemische Bekämpfung. >50 Larven: starker Befall (zunehmende Haltbarkeitsprobleme): oben angeführte Maßnahmen + jedenfalls chemische Maßnahmen. Außerdem ist anzumerken, dass Larve nicht gleich Larve ist. Gerade bei intensiv beernteten Kulturen und guter Kühlkette sind die Larven wesentlich weniger weit entwickelt, extrem klein und unscheinbar.
Zählung der abgelegten Eier:
Alternativ zur Wasserbadmethode können die Früchte auch auf Eiablagen bonitiert werden. Dies funktioniert gut bei Heidelbeere. Die Eier sind auf diesen dunklen Früchten anhand ihres weißen Atemschlauches gut erkennbar.
Vorbeugende Gegenmaßnahmen
Blütenstecherbehandlung mit Pyrethroiden:
bei Him- und Brombeere z.B. Cymbigon; das speziell gegen Kirschessigfliege zugelassene Karate hätte natürlich auch eine Wirkung. Durch diese Behandlung kann eine möglicherweise schon zum Blühbeginn vorhandenen Population von Kirschessigfliegen dezimiert werden.
Kurze Pflückintervalle:
Durch kurze Pflück-intervalle kann v.a. bei Himbeere verhindert werden, dass sich die abgelegten Eier zu Larven weiterentwickeln. Den wirklichen Schaden in den Früchten macht erst das dritte Larvenstadium - dass sind diejenigen, die sich von der Beerenhaut ins Innere durchfressen und auch für Laien problemlos erkannt werden können.
Kühlung der Beeren:
In gekühlten Früchten entwickeln sich weder Eier noch Larven weiter. Die Kühlung über mehr als drei Tage hinweg führt zum Absterben eines Großteils der Larven.
Anlagenhygiene:
Bestände sauber abernten, kranke Früchte aus der Anlage entfernen. Bei erhöhten Befallsdruck befallene Früchte schnell einmaischen oder über Nacht in einem Bottich in Wasser einlegen. Wird die Ernte beendet, obwohl noch reifende Früchte an den Stöcken sind, sollten (v.a. bei Heidelbeeren) die Fruchtstände abgeschnitten und danach eingemulcht werden.
bei Him- und Brombeere z.B. Cymbigon; das speziell gegen Kirschessigfliege zugelassene Karate hätte natürlich auch eine Wirkung. Durch diese Behandlung kann eine möglicherweise schon zum Blühbeginn vorhandenen Population von Kirschessigfliegen dezimiert werden.
Kurze Pflückintervalle:
Durch kurze Pflück-intervalle kann v.a. bei Himbeere verhindert werden, dass sich die abgelegten Eier zu Larven weiterentwickeln. Den wirklichen Schaden in den Früchten macht erst das dritte Larvenstadium - dass sind diejenigen, die sich von der Beerenhaut ins Innere durchfressen und auch für Laien problemlos erkannt werden können.
Kühlung der Beeren:
In gekühlten Früchten entwickeln sich weder Eier noch Larven weiter. Die Kühlung über mehr als drei Tage hinweg führt zum Absterben eines Großteils der Larven.
Anlagenhygiene:
Bestände sauber abernten, kranke Früchte aus der Anlage entfernen. Bei erhöhten Befallsdruck befallene Früchte schnell einmaischen oder über Nacht in einem Bottich in Wasser einlegen. Wird die Ernte beendet, obwohl noch reifende Früchte an den Stöcken sind, sollten (v.a. bei Heidelbeeren) die Fruchtstände abgeschnitten und danach eingemulcht werden.
Symptome während der Ernte
Schlechte Haltbarkeit:
Vermehrte Reklamationen aufgrund von Saftaustritt sind der erste „Warnhinweis“.
Vermehrt weiche Früchte:
gerade bei Heidel-beeren fällt ein untypisches (ohne offensichtliche Einwirkung von Vögeln oder Hagel, sowie witterungsbedingtem Aufplatzen) Weichwerden auf. Häufig wird ein Bereich der Beeren komplett runzlig.
Saft im Inneren der Himbeere: Ein untrügliches Merkmal für KEF-Befall ist der untypische Saft-austritt bei der Ernte. Wenn man die Beere pflückt, fällt in diesem Fall im Inneren sofort ein trüber Saft auf. In diesem Fall liegt meist schon ein schwerer Befall (im Schnitt mehr als eine Larve je Beere) vor.
Vermehrte Reklamationen aufgrund von Saftaustritt sind der erste „Warnhinweis“.
Vermehrt weiche Früchte:
gerade bei Heidel-beeren fällt ein untypisches (ohne offensichtliche Einwirkung von Vögeln oder Hagel, sowie witterungsbedingtem Aufplatzen) Weichwerden auf. Häufig wird ein Bereich der Beeren komplett runzlig.
Saft im Inneren der Himbeere: Ein untrügliches Merkmal für KEF-Befall ist der untypische Saft-austritt bei der Ernte. Wenn man die Beere pflückt, fällt in diesem Fall im Inneren sofort ein trüber Saft auf. In diesem Fall liegt meist schon ein schwerer Befall (im Schnitt mehr als eine Larve je Beere) vor.
Hinweis: Für die Angaben zu Pflanzenschutzmittelempfehlungen wird keine Gewährleistung übernommen. Bitte halten Sie bei geplanten Bekämpfungsmaßnahmen immer auch mit einer lokalen Beratungssstelle der LK Rücksprache.
Alle weiteren Themen finden sie in der aktuellen Ausgabe der steirischen Beerengärten. Sollten sie Interesse am Bezug des Rundschreibens haben hilft ihnen das Sekretariat der Obstbauberatung (obst@lk-stmk.at, Tel.: +43 316 8050 1208) gerne weiter. Das jährliche Abo kostet 30 Euro für Mitglieder der steirischen Erwerbsobstbauern (EOV) und 80 Euro für Nichtmitglieder.