Herausforderung Klimaschutz
Der Klimawandel zählt nicht erst seit der enttäuschenden Welt-Klimakonferenz in Ägypten zu den größten Herausforderungen für die Menschheit, sondern schon viel länger. Das Zeitalter der Karbonisierung hat diesen Wandel schon lange eingeläutet und die zehn wärmsten Jahre seit den Messungen im Jahr 1880 wurden erst seit 2013 gemessen. Deutlicher kann eine Botschaft nicht sein.
Rund 90 Besucherinnen und Besucher, vorwiegend Experten aus den Bereichen Umwelt, Klima und Energie sind der Einladung ins BSBZ Hohenems gefolgt. Philipp Scheiber, Lehrer am BSBZ war gleich mit seiner ganzen Schulklasse mit dabei, da Ressourcenmanagement und Erneuerbare Energien zu seinen Unterrichtsschwerpunkten zählt.
LK-Präsident Josef Moosbrugger eröffnete als Gastgeber das Agrarforum: „Wir haben den Untertitel ‚Mit Bioökonomie aus der fossilen Sackgasse‘ ganz bewusst gewählt. Wald und Holz sind im Kampf gegen den Klimawandel echte ‚Game-Changer‘. Durch den Holzbau wird CO2 langfristig gespeichert, zusätzlich werden klimaschädliche Baustoffe und Energieträger ersetzt, das bringt weiter CO2-Vermeidungen und verbessert die Aktivbilanz im Kampf gegen den Klimawandel. Ohne Ausbau der energetischen Nutzung aus Holz ist die höchst notwendige Energiewende nicht zu schaffen. In Vorarlbergs Wäldern haben wir noch viel nachhaltig nutzbares Zuwachspotenzial, das zur Klimaneutralität beitragen kann.“
LR Christian Gantner schickte per Videobotschaft seine Grüße aus dem Burgenland. „Der Klimaschutz ist aktueller denn je, denn spätestens jetzt sollte jeder begriffen haben, dass wir in die fossile Sackgasse falsch abgebogen sind und der Weg der Erneuerbaren Energiegewinnung der einzig Richtige ist. Das Land Vorarlberg hat bereits 2009 beschlossen, die Energieautonomie bis 2050 zu erreichen, und das mit Erneuerbaren“, so Gantner.
Rund 90 Besucherinnen und Besucher, vorwiegend Experten aus den Bereichen Umwelt, Klima und Energie sind der Einladung ins BSBZ Hohenems gefolgt. Philipp Scheiber, Lehrer am BSBZ war gleich mit seiner ganzen Schulklasse mit dabei, da Ressourcenmanagement und Erneuerbare Energien zu seinen Unterrichtsschwerpunkten zählt.
LK-Präsident Josef Moosbrugger eröffnete als Gastgeber das Agrarforum: „Wir haben den Untertitel ‚Mit Bioökonomie aus der fossilen Sackgasse‘ ganz bewusst gewählt. Wald und Holz sind im Kampf gegen den Klimawandel echte ‚Game-Changer‘. Durch den Holzbau wird CO2 langfristig gespeichert, zusätzlich werden klimaschädliche Baustoffe und Energieträger ersetzt, das bringt weiter CO2-Vermeidungen und verbessert die Aktivbilanz im Kampf gegen den Klimawandel. Ohne Ausbau der energetischen Nutzung aus Holz ist die höchst notwendige Energiewende nicht zu schaffen. In Vorarlbergs Wäldern haben wir noch viel nachhaltig nutzbares Zuwachspotenzial, das zur Klimaneutralität beitragen kann.“
LR Christian Gantner schickte per Videobotschaft seine Grüße aus dem Burgenland. „Der Klimaschutz ist aktueller denn je, denn spätestens jetzt sollte jeder begriffen haben, dass wir in die fossile Sackgasse falsch abgebogen sind und der Weg der Erneuerbaren Energiegewinnung der einzig Richtige ist. Das Land Vorarlberg hat bereits 2009 beschlossen, die Energieautonomie bis 2050 zu erreichen, und das mit Erneuerbaren“, so Gantner.
Königsweg Land- und Forstwirtshaft
Als erster der drei hochkarätigen Referenten ergriff der Meteorologe Mag. Andreas Jäger das Wort. Er arbeitet für das Radio und das Fernsehen und ist Autor von populärwissenschaftlichen Büchern sowie Vortragender zum Thema Klimawandel bekannt. Auf sehr anschauliche Weise erläuterte er die Entwicklung des Wetters seit Beginn der Aufzeichnungen von 1776 bis 2020. „Es hat immer wärmere und kältere Phasen in unserem Klima gegeben, aber was wir von Daten ablesen können, ist eindeutig. Speziell seit 1980 sind die weltweiten Temperaturen kontinuierlich angestiegen und wir haben in den letzten 35 Jahren, die zehn wärmsten, jemals gemessenen Jahre erlebt, das Wärmste ist 2022. Anhand der Fakten kann der Klimawandel einfach nicht geleugnet werden“, so Jäger. Anhand von Zeichnungen erläuterte Jäger dann die weltweiten Zusammenhänge von Sonne, Niederschlag und sich verändernden Klimaeffekten, sowie deren schrecklichen Auswirkungen, wie wir sie kennen. Starkregen, Überschwemmungen, Stürme aber auch Dürre sind nicht mehr die Ausnahme, sondern werden langsam auch in Europa und somit in Österreich zum Regelfall.
„Noch vor rund 50 Jahren wechselten sich Schlecht- und Schönwetter ungefähr im Dreitagesrhythmus ab, aber aufgrund des Treibhauseffektes hat sich das sogenannte Westwindband verändert. Jetzt haben wir oft lange Regenphasen und lange Trockenphasen mit all ihren Auswirkungen“, so Jäger. Schuld ist der massive CO2-Anstieg und da kann die Land- und Forstwirtschaft helfen. Sie kann den eigenen CO2-Ausstoß nicht nur auf Null bringen, sondern zusätzlich CO2 in den Böden binden. Das ist ein Königsweg in Sachen Klimaschutz“, so Jäger.
„Noch vor rund 50 Jahren wechselten sich Schlecht- und Schönwetter ungefähr im Dreitagesrhythmus ab, aber aufgrund des Treibhauseffektes hat sich das sogenannte Westwindband verändert. Jetzt haben wir oft lange Regenphasen und lange Trockenphasen mit all ihren Auswirkungen“, so Jäger. Schuld ist der massive CO2-Anstieg und da kann die Land- und Forstwirtschaft helfen. Sie kann den eigenen CO2-Ausstoß nicht nur auf Null bringen, sondern zusätzlich CO2 in den Böden binden. Das ist ein Königsweg in Sachen Klimaschutz“, so Jäger.
Waldbewirtschaftung
Als zweiter Referent ging Professor Hubert Röder von der TU-München auf die Bedeutung einer nachhaltigen Waldwirtschaft ein. Er leitet an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf das Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre nachwachsender Rohstoffe. Er beschäftigt sich intensiv mit Wirtschaftlichkeit und Management nachwachsender Rohstoffe. Die Kernaussage seiner Ausführungen war klar:
„Ein bewirtschafteter Wald bringt für den Klimaschutz mehr, als ein nicht genutzter Wald. Allein schon zum Erhalt eines Waldes ist eine nachhaltige Durchforstung lebensnotwendig und wenn dabei Bau- und Energiestoffe gewonnen werden ist das umso besser. Dazu müssen wir aber unsere Wälder durch gezielte Aufforstungsmaßnahmen klimafit machen“.
„Ein bewirtschafteter Wald bringt für den Klimaschutz mehr, als ein nicht genutzter Wald. Allein schon zum Erhalt eines Waldes ist eine nachhaltige Durchforstung lebensnotwendig und wenn dabei Bau- und Energiestoffe gewonnen werden ist das umso besser. Dazu müssen wir aber unsere Wälder durch gezielte Aufforstungsmaßnahmen klimafit machen“.
Holzbau forcieren
Gerade im Holzbau sieht Röder eine riesige Chance den CO2-Ausstoß zu senken. Das Bauen mit Stahl und Beton verbraucht laut Röder enorme Ressourcen, verursacht die höchsten Energiekosten und hat auch in Produktion und Entsorgung das größere Müllaufkommen zur Folge. Hier kommen die Vorteile des Holzbaus klar zum Tragen. „Es müssen in Zukunft viel mehr Neu- und Umbauten in Holz gemacht werden. Diese haben die klar bessere Umweltbilanz und wenn sie einmal abgerissen werden, kann das Holz in Biokohle umgewandelt und wieder in die Landwirtschaft zurückgeführt werden“, fordert Röder und weiter:
„In Österreich liegt der Anteil bei Einfamilienhäusern in Holzbauweise derzeit bei ca. 35 Prozent, in Schweden bei 55 Prozent und den USA sogar bei 70 Prozent. Wir in Deutschland sind erst bei 17 Prozent, es gibt noch viel Luft nach oben.“ Im Anschluss stellte DI Christian Vögel die Energiestrategie 2030+ Vorarlberg vor. Er ist Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Energietechnik und leitet den Fachbereich Energie des Landes Vorarlberg. „Die Energieautonomie war ursprünglich als Energieprogramm angedacht. Entwickelte sich aber schnell zur Vision Energieautonomie des Landes Vorarlberg bis 2050.
Diese reicht vom Klimaschutz über Klimaresilienz (z.B. Schutz vor Naturgefahren oder Trinkwassersicherung) bis zur Definition von sieben Handlungsfeldern. Diese umfassen Gebäude, Energieerzeugung und Infrastruktur, Mobilität, Industrie und Gewerbe, Land- und Forstwirtschaft, Abfallwirtschaft, F-Gase (Alternative Kältemittel) bis zu sektorübergreifenden Handlungsfeldern. Bis 2030 sollen drei Teilziele erreicht werden. 50 Prozent Anteil erneuerbare Energieträger am Endenergiebedarf, 50 Prozent Reduktion der Treibhausgase zum Vergleichsjahr 2005 und 100 Prozent erneuerbare Energien an die Stromversorgung in der Jahresbilanz. Dazu sind nicht nur die Sektoren zur Umsetzung eingeladen, sondern die ganze Gesellschaft. „Dazu braucht es aber auch die Zusammenarbeit auf allen verwaltungsebenen im Land. Mit einer Vielzahl von Projekten und Initiativen sind wir da auf einem guten Weg,“ so Vögel.
„In Österreich liegt der Anteil bei Einfamilienhäusern in Holzbauweise derzeit bei ca. 35 Prozent, in Schweden bei 55 Prozent und den USA sogar bei 70 Prozent. Wir in Deutschland sind erst bei 17 Prozent, es gibt noch viel Luft nach oben.“ Im Anschluss stellte DI Christian Vögel die Energiestrategie 2030+ Vorarlberg vor. Er ist Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Energietechnik und leitet den Fachbereich Energie des Landes Vorarlberg. „Die Energieautonomie war ursprünglich als Energieprogramm angedacht. Entwickelte sich aber schnell zur Vision Energieautonomie des Landes Vorarlberg bis 2050.
Diese reicht vom Klimaschutz über Klimaresilienz (z.B. Schutz vor Naturgefahren oder Trinkwassersicherung) bis zur Definition von sieben Handlungsfeldern. Diese umfassen Gebäude, Energieerzeugung und Infrastruktur, Mobilität, Industrie und Gewerbe, Land- und Forstwirtschaft, Abfallwirtschaft, F-Gase (Alternative Kältemittel) bis zu sektorübergreifenden Handlungsfeldern. Bis 2030 sollen drei Teilziele erreicht werden. 50 Prozent Anteil erneuerbare Energieträger am Endenergiebedarf, 50 Prozent Reduktion der Treibhausgase zum Vergleichsjahr 2005 und 100 Prozent erneuerbare Energien an die Stromversorgung in der Jahresbilanz. Dazu sind nicht nur die Sektoren zur Umsetzung eingeladen, sondern die ganze Gesellschaft. „Dazu braucht es aber auch die Zusammenarbeit auf allen verwaltungsebenen im Land. Mit einer Vielzahl von Projekten und Initiativen sind wir da auf einem guten Weg,“ so Vögel.
Podiumsdiskussion
Nach den Referaten stellten sich im Rahmen einer kurzen Podiumsdiskussion die Referenten gemeinsam mit LK-Präsident Josef Moosbrugger, Landesrat Mag. Daniel Zadra, Energieunternehmer und Obmann des Biomasseverbandes Tobias Ilg sowie DI Stephan Phillip aus dem Bereich Fachökologie des Landes Vorarlberg den Fragen des Publikums. Der einstimmige Tenor war, dass man endlich vom Reden ins Tun kommen muss. Die Ursachen des Klimawandels sind bekannt, die Lösungen auch, aber die Umsetzung kommt nicht richtig in Schwung. Gerade in der Land- und Forstwirtschaft wird großes Potenzial im Kampf gegen den Klimawandel gesehen. Hier sieht der Meteorologe Andreas Jäger die realistische Möglichkeit den CO2-Ausstoß komplett zu vermeiden. LK- Präsident Josef Moosbrugger sieht die Potenziale aber auch die Schwierigkeiten bei der Umsetzung: „Solange wir es nicht schaffen die Kostenwahrheit hinter all unseren Handlungen wie z.B. beim Heizen, Bauen aber auch Essen und Trinken zu realisieren und uns der wahre Preis, damit meine ich die Einflüsse auf die Umwelt durch weite Transporte etc., für unsere Handlungen nicht bewusst werden, bleibt die Umsetzung schwierig.“
Im Anschluss gab es für Interessierte noch die Möglichkeit für Betriebsbesichtigungen bei
Tobias Ilg in Dornbirn und THW-Hackschnitzel in Koblach. Weitere Bilder zum Agrarforum finden Sie in unserer Mediathek unter vbg.lko.at.
Im Anschluss gab es für Interessierte noch die Möglichkeit für Betriebsbesichtigungen bei
Tobias Ilg in Dornbirn und THW-Hackschnitzel in Koblach. Weitere Bilder zum Agrarforum finden Sie in unserer Mediathek unter vbg.lko.at.